Charta 77-Sprecher Devátý warnt vor Verlust des Gedächtnisses

Der ehemalige Dissident, Sprecher der Charta 77 und Chef des Nachrichtendienstes BIS, Stanislav Devátý, hat während einer Debatte über die Ereignisse vom November 1989 die Befürchtungen vor der Entwicklung der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht. Er sei unzufrieden damit, wer und wie hierzulande regiert – vom Staatspräsidenten bis zum Premier - sagte Devátý am Mittwoch im mährischen Zlín. Er habe den Eindruck, dass die Menschen das Gedächtnis verloren habe, so der Dissident.

Während der Samtenen Revolution hat er seinen Worten zufolge erwartet, dass es eine Generation dauern wird, ein normales demokratisches System im Land einzuführen. Heutzutage schätzt er es auf drei Generationen. Es dauert laut Devátý nur einen Tag, ein totalitäres Regime einzuführen. Aber es dauert dem Dissidenten zufolge Jahrzehnte lang, eine demokratische Gesellschaft zu bilden.