Brno: Polizei greift gegen Neonazis ein

Der geplante Umzug der rechtsradikalen Bewegung "Nationaler Widerstand" im südmährischen Brno / Brünn ist erst im Laufe des Tages vom Rathaus verboten worden. Gegen die rund 500 Neonazis, die sich im Stadtzentrum versammelten, musste die Polizei eingreifen. Eingesetzt wurden auch berittene Polizisten und Wasserwerfer. Ein Teil der Rechtsradikalen, die unter dem deklarierten Motto "Gegen die Dekadenz des Kapitalismus" aufgrund einer Genehmigung einer Stadtbezirksbehörde protestieren wollten, kamen auch von anderen Orten mit Bussen in Brno an. Das Innenministerium stuft die Vereinigung "Nationaler Widerstand" als eine militant rechtsextreme Kraft ein, die die innere Sicherheit des Landes gefährdet. Ihre Anhänger bekennen sich offen zur Ideologie des Nationalsozialismus.

Gegen den geplanten Marsch der Neonazis durch das Brünner Stadtzentrum protestierten vor Ort etwa Hundert Mitglieder der Grünen. Unter ihnen waren auch Schulministerin Dana Kuchtova und die Abgeordneten Katerina Jacques und Ondrej Liska. Zur gleichen Zeit verhandelten einige Veranstalter des Happenings mit zuständigen Behörden über das Verbot des ursprünglich genehmigten Neonazi-Umzugs.