Bericht: Einige Politiker könnten gemäßigte muslimische Gemeinde radikalisieren

Die muslimische Gemeinde in Tschechien ist gemäßigt und gut integriert. Wegen der Angriffe seitens einiger Politiker könnte sie sich aber durchaus radikalisieren. Dies ist das Fazit des vom Innenministerium erstellten Jahresberichts für 2017 zum Extremismus im Land. Auszüge des Berichts wurden am Sonntag auf dem Internetportal des tschechischen Rundfunks veröffentlicht. Nach Meinung der Autoren habe die Migrationswelle keinen Einfluss auf die Struktur der religiösen Gemeinden hierzulande gezeitigt. Denn es seien keine Muslime gezielt nach Tschechien gekommen, sie hätten sich hier allenfalls vorübergehend aufgehalten, hieß es.

Nichtsdestotrotz habe die Polizei auch in Tschechien Ausländer registriert, die versucht hätten, eine radikale Auslegung des Islam zu verbreiten. Es handelte sich besonders um Personen aus Mittelasien und aus den Republiken des Kaukasus, die versucht haben, in Tschechien Kontakte zu knüpfen, steht in dem Bericht. Wie der zivile Geheimdienst (BIS) in dem Jahresbericht anführte, hätten sich im vergangenen Jahr erneut ausländische Kämpfer den terroristischen Organisationen im Nahen Osten angeschlossen. Die Zahl der Kämpfer mit einer Verbindung zur Tschechischen Republik sei dabei auf 11 Personen gestiegen.

Autor: Lothar Martin