280 Umweltaktivisten nach Protest in Grube Bílina der Ordnungsverletzung verdächtigt

Mit einer massiven Protestaktion haben Umweltaktivisten am Samstag die Kohleförderung in der Grube Bílina bei Most / Brüx in Nordböhmen für einige Zeit unterbrochen. Bereits in den frühen Morgenstunden sind 16 Aktivisten bis auf die Spitze des großen Kohlebaggers geklettert und haben sich dort angegurtet. Ab diesem Zeitpunkt standen die Förderbänder still, die Nordböhmischen Gruben haben den Betrieb erst nach zwölf Stunden später fortgesetzt. Die Aktivisten auf dem Bagger verließen diesen nach 15 Stunden.

Organisator der Aktion war die Bürgerbewegung Limity, die in einer Erklärung mitteilte, dass sie die Kohleförderung als schädlich einstuft im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Ihrem Protest haben sich Dutzende Umweltfreunde aus anderen Ländern angeschlossen, ein Großteil von ihnen kam aus Deutschland und Großbritannien.

Gegen die Teilnehmer der Aktion ermittelt inzwischen die Polizei. Insgesamt 130 Personen stehen im Verdacht, die öffentliche Ordnung verletzt und den Aufruf der Polizei zum Verlassen des Grubengeländes missachtet zu haben. Weitere 150 Personen werden verdächtigt, den Aufruf der Polizei missachtet zu haben und unbefugt in den Tagebau eingedrungen zu sein. Dadurch hätten sie den Förderbetrieb unterbrochen und den Arbeitsschutz verletzt, heißt es.

Ursprünglich wollten die Aktivisten ihren Protest am Sonntag fortsetzen. Zum Betreiber kam allerdings nur der Organisator, um mitzuteilen, dass die Teilnehmers des Camps schon kein Interesse mehr daran hätten, sagte der Sprecher der Nordböhmischen Gruben, Lukáš Kopecký. Am Sonntagmittag blieben noch zehn Aktivisten in Gewahrsam der Sicherheitsorgane, alle anderen hat die Polizei freigelassen.

Autor: Lothar Martin