Michal Prokops Album „Kolej Yesterday“ erschien vor 30 Jahren

Foto: Ben Skála, Wikimedia CC BY-SA 3.0

Es gilt als eines der bedeutendsten tschechischen Rockalben: Michal Prokops „Kolej Yesterday“ - zu Deutsch etwa „Studentenwohnheim Yesterday“. Das Kultalbum erschien vor 30 Jahren. Mit der Band Framus Five präsentierte Michal Prokop kurz vor Weihnachten im Prager Forum Karlín eine Neuausgabe seines erfolgreichen Albums von 1984.

Michal Prokop  (Mitte). Foto: Ben Skála,  Wikimedia CC BY-SA 3.0
Michal Prokop war schon ein bekannter Musiker, als er das Album herausbrachte. Er tritt seit den 1960er Jahren auf. Am Album „Kolej Yesterday“ arbeitete er mit dem Komponisten Petr Skoumal, der erst vor kurzem verstorben ist, und dem Dichter Pavel Šrut zusammen. Einige der Melodien schrieb Prokop selbst, andere wiederum der Geiger Jan Hrubý. Das Album war damals ein großer Erfolg, denn unter den Musikfans schlug es sofort ein. Weniger erfreut war das kommunistische Regime. Für eine Zeit lang musste der Titelsong deshalb sogar umbenannt werden – in „Kolej Ypsilon“.

Ein anderes populäres Lied von diesem Album heißt „V baru jménem Krásný ztráty“ – zu Deutsch etwa „In der Bar namens ´Schöne Verluste´“. „Krásný ztráty“ hieß auch die Talkshow, die Michal Prokop in den Jahren 2000 bis 2013 im Tschechischen Fernsehen hatte. Prokop ist nicht nur Musiker. Nach der Wende von 1989 schlug er, der zuvor Wirtschaftswissenschaft und Kulturologie studiert hatte, eine politische Karriere ein. Er war Parlamentsabgeordneter, zuerst für das Bürgerforum – also der Bewegung, die den politischen Umsturz organisiert hatte. Nach der Auflösung des Forums war er Abgeordneter der Demokratischen Bürgerallianz (ODA). Einige Jahre lang war Prokop zudem stellvertretender Kulturminister.

Die 30 Jahre alten Lieder vom Album „Kolej Yesterday“ werden bei den Konzerten von Michal Prokop mit der Band Framus Five immer wieder gespielt. Auf die Frage, wie er sich den Erfolg des Albums von 1984 erklärt, sagte der Musiker: Wahrscheinlich habe die Scheibe etwas enthalten, was die Leute anspreche.