Solarstrom in Tschechien und Flüchtlingshilfe

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag

Die Nutzung von Solarenergie in Tschechien und die Möglichkeiten zur Flüchtlingshilfe hierzulande. Das sind einige der Themen, zu denen Sie im Hörerforum mehr erfahren.

Foto: Arianne van Noordt,  Free Images
Willkommen bei dem Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. In den folgenden Minuten kommen wieder Sie zu Wort: Wir zitieren aus Ihren Zuschriften und wollen auch einige Ihrer Fragen beantworten. Zunächst möchten wir uns aber bedanken, und zwar nicht nur für Ihre längeren Kommentare und Briefe, sondern auch für Grüße, die Sie uns schicken. Nicht nur zuhause denken nämlich unsere Hörerinnen und Hörer an Radio Prag, sondern auch bei ihren Ausflügen und Reisen. Das belegt der folgende Gruß von Martina und Bernd Pohl, der sozusagen aus der Höhe gekommen ist.

„Liebe deutschsprachige Redaktion, herzliche Grüße von der Zugspitze. Gestern waren wir bei der Alpspitze und auf dem Kreuzeck.“

Bad Saaden-Allendorf  (Foto: Ingo2802,  CC BY-SA 3.0)
Und Peter Möller hat sich bei seinem Kuraufenthalt an Radio Prag erinnert:

„Hallo an die deutsche Redaktion von Radio Prag, ich lasse mich wieder, wie in den letzten Jahren auch, an der Klinik Hoher Meißner in Bad Saaden-Allendorf behandeln. Ohne meine Behandlung hätte sich mein Gangbild in den letzten Jahren viel deutlicher verschlechtert.“

Ralf Urbanczyk meldet sich in der Regel aus Eisleben, diesmal schreibt er aber aus Bayern:

Münchner Arena-Kino  (Foto: Google Street View)
„Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung des Programms des Tschechischen Zentrums in München, heute in Ihrer Sendereihe ‚Aviso‘. Da ich zurzeit unweit München arbeite, habe ich vielleicht Gelegenheit, an freien Tagen die Angebote des Tschechischen Zentrums zu nutzen. Der Tipp kam also zur richtigen Zeit. Besonders gefällt mir ja die Möglichkeit, aktuelle tschechische Filme im Münchner Arena-Kino zu sehen. Und das auch noch zu einem angenehmen Preis.“

Photovoltaik-Anlagen und Solarstrom

Dieter Feltes aus Pyrbaum interessiert sich für die Nutzung erneuerbarer Energien, und dabei vor allem von Solarstrom in Tschechien. Er hat uns geschrieben:

Kernkraftwerk Temelín  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Sie berichten in Ihren Sendungen unter anderem auch über das Kernkraftwerk Temelín. Von deutscher Seite werden einige Anstrengungen unternommen, dass das Kernkraftwerk abgeschaltet wird. Wie ich gehört habe, ist das AKW nicht so sicher wie manch ein Kraftwerk bei uns. Gibt es bei Ihnen keine Alternativen wie zum Beispiel Windkrafträder oder Solaranlagen. Ich habe auf meinem Hausdach eine Solar- und Photovoltaik-Anlage. Den Strom leite ich in das Netz des Strombetreibers ein. Gerade in Südbayern haben viele Bauern auf Ihren Ställen derartige Anlagen. Wie sieht es in der Tschechischen Republik aus?“

Foto: Europäische Kommission
Wir wollen diesmal die Sicherheit des Kernkraftwerks Temelín beiseite lassen und auf die Solarenergie etwas näher eingehen. Die Antwort wird Sie möglicherweise überraschen, Herr Feltes. Die Tschechische Republik belegt seit Jahren eine führende Position in Europa bei der Nutzung von Solarenergie. Im Jahr 2013 lag sie hinsichtlich der Leistung pro Einwohner auf Platz fünf hinter Deutschland, Italien, Belgien und Griechenland. Das heißt deutlich über dem EU-Durchschnitt, aber auch über vielen Staaten, in denen wesentlich bessere klimatische Bedingungen herrschen. Die erste Photovoltaik-Anlage mit einer Leistungskraft von zehn Kilowatt wurde 1998 hierzulande in Betrieb genommen. Sie ist heute im Informationszentrum des Atomkraftwerks Dukovany ausgestellt. Seit dem Jahr 2000 fördert der tschechische Staat die Photovoltaik. Diese Förderung erreichte 2010 ihren Höhepunkt. Tschechien erlebte damals beim Solarstrom einen unglaublichen Boom und war weltweit der drittgrößte Betreiber von Photovoltaik-Anlagen überhaupt. Das war eben eine Folge der massiven Förderung seitens des Staates, der die Strombetreiber gezwungen hatte, Solarstrom zu weit höheren Preisen abzunehmen, als sie dafür auf dem Markt erhielten.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
2011 verschärfte der Staat deswegen die Bedingungen für die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen. In den nachfolgenden Jahren ließ daher der Solarboom nach: Es wurden keine Großanlagen mehr in Betrieb genommen, sondern überwiegend kleine Anlagen auf dem Dach mit einer durchschnittlichen Leistung von zwölf Kilowatt. Dennoch hat die Gesamtleistung aller Anlagen hierzulande bereits die Grenze von 2000 MW überschritten, was die offizielle Gesamtleistung des AKW Temelín ist.

Für das Jahr 2016 plant das Umweltministerium eine intensivere Förderung eben kleiner Solar-Anlagen. Im Rahmen des Programms „Zelená úsporám“ (übersetzt in etwa: Grünes Licht für Einsparungen) sollen neben Wärmedämmung, Wärmepumpen und Kondensationsheizkesseln in Haushalten auch Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach vom Staat finanziell unterstützt werden.

Soweit unsere Antwort an Herrn Feltes.

Flüchtlingshilfe in Tschehien

Illustrationsfoto: Toa55,  FreeDigitalPhotos.net
Lutz Winkler schreibt uns Folgendes:

„Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Prag, dieser Sommer ist ein Sommer, wie ich ihn aus meinen Kindertagen kenne: heiß, und es gibt öfters Gewitter. Das Wasser wird knapp, und alles stöhnt. Ich sehe darin jedoch noch keine Klimakatastrophe, sondern freue mich – trotz aller Schwierigkeiten – über diese Zeit mit vielen Freizeitaktivitäten, dass ich nicht immer viel anziehen muss, um draußen zu sein, und dass ich viel auf der Terrasse sitzen und die Zeit genießen kann.“

Herr Winkler gratuliert uns noch sehr gern zum 79. Geburtstag der Auslandssendungen von Radio Prag und schreibt, der Sender begleite ihn bereits viele Jahre – mit einigen Unterbrechungen und auf den unterschiedlichsten Empfangswegen. Dass er uns heute noch höre und auch Hörerberichte schreibe, zeuge von der hohen Qualität unserer Sendungen. Und weiter schreibt Herr Winkler:

Foto: ČTK
„Ich möchte mich der Meinung von Gernot Klein anschließen – ich bin ehrlich gesagt entsetzt, welchen Standpunkt die osteuropäischen Länder Europas zu diesem Thema einnehmen. Hier kommt wirklich der Eindruck auf: Europa ist nur gut, so lange die Länder aus Strukturfonds unterstützt werden. Wenn es aber Pflichten gibt, so stellen wir uns stur und lassen die anderen Länder mal machen. Dafür habe ich wirklich kein Verständnis. Und zu sagen: Die Flüchtlinge wollen weiter ziehen – so einfach ist es eben nicht. Auch Flüchtlingen sollte klar sein, dass die osteuropäischen Länder ebenfalls Europa sind. Und es können auch Flüchtlinge in den osteuropäischen Ländern auf ihren Asylbescheid warten. Ich danke Ihnen jedenfalls für Ihre Sendungen zu diesem Thema.“

Soweit Lutz Winkler. Und zum Thema Flüchtlinge noch eine Frage, die uns Heidemarie Strnad geschickt hat:

„Ich bin eine Radio-Prag-Abonnentin und möchte gerne wissen, welches die Organisationen für Hilfsgüter für Flüchtlinge sind. Mein Tschechisch ist nicht besonders gut, deshalb schreibe ich Ihnen und würde mich über einige Links freuen oder jede Information.“

Den Flüchtlingen helfen z.B. die Caritas, die Diakonie und die Hilfsorganisation Člověk v tísni. Die Webseite für Flüchtlingshilfe mit weiteren Links an die einzelnen Organisationen finden sie unter www.pomocuprchlikum.cz.

Foto: nirots,  FreeDigitalPhotos.net
Und das war’s für heute. Wir bedanken uns für alle Zuschriften, bitte schreiben Sie uns weiterhin. Unsere Adresse lautet: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Mails schicken können Sie uns auch, und zwar an: [email protected]. Alles Gute und auf Wiederhören in zwei Wochen!