Täglicher Nachrichtenüberblick

Staatsanwalt schlägt zehn Jahre Gefängnis für Prager Terror-Imam vor

Der ehemalige Prager Imam Samer Shehadeh soll für die Unterstützung von terroristischen Organisationen mit zehn Jahren Gefängnis bestraft werden. Das Strafmaß hat der zuständige Staatsanwalt am Dienstag vorgeschlagen. Man habe beweisen können, dass Shehadeh seinem Bruder Omar und dessen Partnerin Fatima Hudková geholfen hat, nach Syrien auszureisen und sich dort der Terrororganisation Al-Nusra anzuschließen, sagte der Staatsanwalt in seinem Abschlussplädoyer vor dem Prager Stadtgericht. Über die beiden Boten hätten die Terroristen zudem Gelder erhalten, die bei einer Spendensammlung in Tschechien zusammenkamen. Shehadeh gab dies zu, er hält sein Verhalten jedoch für keine Straftat.

Laut dem Staatsanwalt steht die Al-Nusra-Front auf der Liste der internationalen Terrororganisationen. Die Brüder Shehadeh und Fatima Hudková haben mit der Beteiligung an einer Terrorgruppierung und der Finanzierung des Terrorismus eine Straftat begangen. Die Staatsanwaltschaft forderte deshalb auch zehn Jahre Gefängnis für Omar Shehadeh und fünf Jahre für seine Partnerin.

Die Geheimdienste begannen sich für den ehemaligen Prager Imam schon vor einigen Jahren zu interessieren, als er die Moslems aufforderte, an keinem Gottesdienst der Christen gegen Terrorismus teilzunehmen. Der Imam hat Tschechien 2017 verlassen. Die Polizei fasste ihn in Jordanien. Seit 2018 sitzt er in der Haft.

Illegale Migranten: Ihre Zahl an tschechisch-deutscher Grenze ist gestiegen

Die Zahl der Migranten, die die Grenze von Tschechien nach Deutschland illegal überschritten, ist im vergangenen Jahr etwas gestiegen. Wurden von Januar bis November 2018 auf der deutschen Seite der Grenze 3931 Migranten aufgegriffen, so waren es im selben Zeitraum des Jahres 2019 insgesamt 3979 Migranten. Das geht aus den statistischen Daten hervor, die das deutsche Bundesinnenministerium der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK zugestellt hat.

Mehr illegale Einwanderer nach Deutschland sind nur aus Österreich gekommen. Im Gegensatz zu Tschechien aber ist die Zahl der illegalen Grenzgänger, die von Österreich und anderen Ländern aus nach Deutschland vordrangen, im letzten Jahr gesunken. Das bestätigt auch die Gesamtstatistik. Von Januar bis November 2019 wurden in Deutschland 36.654 illegale Migranten registriert, ein Jahr zuvor waren es noch 38.580. Das entspricht einem Jahresrückgang von nahezu fünf Prozent.

Tausende Haushalte in Tschechien nach Sturm weiter ohne Strom

Das Sturmtief Sabine ist am Montag auch über Tschechien hinweggezogen. Die Feuerwehr rückte landesweit am Montag über 5000 Mal aus, am Dienstagvormittag kamen weitere mehr als 600 Einsätze hinzu. Meistens beseitigten die Feuerwehrleute umgestürzte Bäume von Gleisen, Straßen und Gehwegen. Am Dienstagmorgen waren den Anbietern zufolge noch etwa 47.000 Haushalte ohne Strom, bis zwei Stunden nach Mittag waren es noch 24.500 Haushalte.

Wegen des Sturms war der Zugverkehr am Dienstagmorgen auf 20 Bahnstrecken unterbrochen. Es handelte sich vor allem um Lokalstrecken in Südböhmen und in der Umgebung des Flusses Sázava. Auch wenn der Orkan vorüber ist, so halten die Meteorologen die Sturmwarnung aufrecht. Bis zum Mittwochabend müssen die Einwohner Tschechiens daher noch mit starkem Wind und Sturmböen von bis zu 65 Stundenkilometern rechnen.

Tschechien strebt Einigung bei Sanktionen zu EU-Fördergeldern an

Tschechien strebt ein Einigungsverfahren an bezüglich der Sanktionen, die dem Land für Fehler bei der Zuteilung von EU-Fördergeldern in der Landwirtschaft drohen. Tschechische Behörden stellten dazu vorige Woche in Brüssel einen Antrag. Darüber informierte der Nachrichtenserver des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunks am Dienstag.

Die EU-Kommission verlangt, dass Tschechien 1,16 Milliarden Kronen (46,4 Millionen Euro) zurückzahlt. Die Sanktion geht aus dem Bericht der Abschlussprüfer hervor, deren Kontrollen vor drei Jahren stattfanden. Damals wurde überprüft, ob die EU-Fördergelder auch wirklich Landwirte bekommen. Der EU-Kommission zufolge wurde nicht entsprechend kontrolliert, wem die Gelder zugeteilt worden sind. Das Landwirtschaftsministerium ist mit dem Resultat der Abschlussprüfung nicht einverstanden. Es will nun mit Brüssel eine Einigung in dem Streitfall erzielen.

Weltkrankentag: Bischöfe besuchen Krankenhäuser

Tschechische katholische Bischöfe besuchen in dieser Woche Krankenhäuser und zelebrieren dort Gottesdienste für Kranke und das gesamte medizinische Personal. Anlass dafür ist der Weltkrankentag, an dem an die Kranken und Leidenden erinnert wird.

Der Weltkrankentag wird seit 1993 am 11. Februar, dem Gedenktag der Maria von Lourdes, begangen. Die Bischöfe besuchen sowohl Krankenhäuser, deren Träger die Kirche ist, als auch andere medizinische Einrichtungen.

Nationalbibliothek zeigt wertvolles astronomisches Buch

Im Prager Klementinum wird das Buch Astronomicum Caesareum gezeigt. Das Werk des deutschen Astronomen, Mathematikers und Kartografen Peter Apian gilt als eines der schönsten astronomischen Bücher auf der Welt. Es wurde 1540 in Ingolstadt gedruckt. Die Prager Nationalbibliothek besitzt zwei Exemplare des Originaldrucks und ein Faksimile aus dem 20. Jahrhundert.

Das wertvolle Buch ist im Klementinum bis Ende Februar zu sehen.

Das Wetter am Mittwoch, dem 12. Februar

Am Mittwoch ist es in Tschechien zumeist wechselhaft bewölkt. In den Gebirgen wird es vielerorts schneien, in Höhenlagen unter 400 Meter ist vereinzelt mit Schneeregen oder Regen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 2 und 6 Grad, in Höhenlagen über 1000 Meter indes nur um minus 3 Grad Celsius. Es weht ein sehr frischer Westwind, der in den Bergen bis zu 90 Stundenkilometer erreichen kann.