Täglicher Nachrichtenüberblick

Kritik und Verständnis aus Tschechien wegen Tötung Suleimanis

Tschechiens Premier Andrej Babiš hat die Tötung des Chefs der iranischen Elitetruppe Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani, als Racheakt der USA wegen Anschlägen auf US-Einrichtungen im Irak bezeichnet. Er hoffe aber, dass der Schritt Washingtons nicht zu einer weiteren Eskalation im Nahen Osten führe, so der Ano-Politiker gegenüber dem Nachrichtenportal Novinky.cz. Tschechiens Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) mahnte, nun die Schritte des Iran abzuwarten. Kulturminister und Ex-Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) bezeichnete die Tötung Suleimanis wiederum als „gefährliche Provokation“ der USA.

Am Freitag töteten die USA durch einen Raketenangriff auf den Flughafen Bagdad den Chef der iranischen Elitetruppe Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani. Teheran hatte deshalb mit Vergeltung für den Tod eines seiner ranghöchsten Generäle gedroht, weshalb eine Eskalation der Lage befürchtet wird. Washington hatte alle US-Bürger aufgefordert, den Irak zu verlassen.

Außenministerium bekräftigt Reisewarnung für den Irak

Das tschechische Außenministerium hält seine langfristige Reisewarnung für den Irak aufgrund der jüngsten Ereignisse auch weiterhin aufrecht. Dies sagte eine Sprecherin des Ressorts gegenüber der Presseagentur ČTK am Freitag. Man behalte die Lage weiterhin im Auge, heißt es. Derzeit sind fünf tschechische Bürger über das Warnsystem Drozd im Irak registriert.

Am Freitag töteten die USA durch einen Raketenangriff auf den Flughafen Bagdad den Chef der iranischen Elitetruppe Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani. Teheran hatte deshalb mit Vergeltung für den Tod eines seiner ranghöchsten Generäle gedroht, weshalb eine Eskalation der Lage befürchtet wird. Washington hatte alle US-Bürger aufgefordert, den Irak zu verlassen.

Umfrage: Tschechen befürchten Geschichtsfälschung

Laut einer aktuellen Erhebung meinen 55 Prozent der Tschechen, dass die moderne Geschichte hierzulande verfälscht wird. 33 Prozent der Befragten glauben dies hingegen nicht. Die Umfrage im Auftrag des Tschechischen Rundfunks wurde am Freitag vom Meinungsforschungsinstitut Median vorgestellt.

Hintergrund ist einerseits der geplante Abriss des Prager Denkmals für den Sowjetmarschall Iwan Konew. Dies lehnen 62 Prozent der Tschechen laut der Umfrage ab. Andererseits sind 60 Prozent gegen ein Denkmal für die sogenannte Wlassow-Armee in Prag. Seit Monaten schwelt ein Streit in der tschechischen Gesellschaft sowie zwischen Prag und Moskau um die Auslegung der Ereignisse zu Ende des Zweiten Weltkriegs.

Tschechisches Haushaltsdefizit geringer als erwartet

Tschechien hat das Haushaltsjahr mit einem Defizit von 28,5 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) abgeschlossen. Entsprechende Zahlen veröffentlichte das Finanzministerium in Prag am Freitag. Geplant war ein Minus von 40 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro). Man habe im vergangenen Jahr das Wachstum von Wirtschaft und Löhnen unterstützt, verteidigte Ressortchefin Alena Schillerová die negative Jahresbilanz.

Das Defizit ist das höchste in den vergangenen vier Jahren. Das vorvergangene Jahr konnte Tschechien noch mit einem Plus von 2,9 Milliarden Kronen (114,2 Millionen Euro) abschließen. Für das laufende Jahr ist wiederum ein Minus von 40 Milliarden Kronen geplant.

Pilsen Steel entlässt fast komplette Belegschaft

Der bankrotte Stahlhersteller Pilsen Steel will 500 Angestellte entlassen. Dies meldete der Insolvenzverwalter des Unternehmens am Freitag. Damit würden lediglich 50 Arbeiter des Pilsner Traditionsunternehmens im Betrieb bleiben. Die Produktion soll aber auch weiterhin still stehen.

Die ehemalige Škoda-Hütte im westböhmischen Plzeň / Pilsen musste vergangenes Jahr wegen Überschuldung Insolvenz anmelden. Im Dezember verkündete der Insolvenzverwalter, dass sich ein Käufer für das Unternehmen gefunden habe, der auch wieder produzieren könnte.

Politiker zu Wiedereröffnung der Prager Staatsoper eingeladen

Die Prager Staatsoper wird am Sonntagabend mit einem Galakonzert wieder eröffnet. Das Theatergebäude wurde drei Jahre lang restauriert. Zur feierlichen Eröffnung wurden neben tschechischen Politikern auch mehrere Gäste aus dem Ausland eingeladen. Unter anderem der ungarische Premier Viktor Orbán sagte seiner Teilnahme zu. Dies teilte der Sprecher des Prager Nationaltheaters Tomáš Staněk am Donnerstag mit. Seinen Worten zufolge wird die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters an der Eröffnung der Staatsoper teilnehmen. Erwartet werden zudem zahlreiche Diplomaten.

Das Gebäude der Staatsoper wurde vor 132 Jahren für das Neue Deutsche Theater erbaut. Das Galakonzert wird am Sonntag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen live übertragen.

Das Wetter am Samstag, den 4. Januar

Am Samstag ist es überwiegend bewölkt mit Regen. Gegen Abend hin klart es jedoch auf. Ab dem Nachmittag ist vor allem im Osten und der Mitte des Landes mit starkem Wind zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius.