Täglicher Nachrichtenüberblick

Elbe-Staustufe: Umweltministerium bricht neue Überprüfung ab

Es wird vorerst kein neues Gutachten zum Ausbau einer Elbe-Staustufe in Děčín / Tetschen geben. Das Umweltministerium hat eine entsprechende Überprüfung abgebrochen, wie am Montag bekannt wurde. Laut dem Ressort haben die zuständigen Behörden nicht alle nötigen Dokumente eingereicht. Das Ministerium schloss jedoch nicht aus, sich in Zukunft erneut mit der Umweltverträglichkeit des Projektes zu befassen.

In dem Gutachten sollte beurteilt werden, ob Maßnahmen zur Kompensation negativer Auswirkungen des Baus auf die Umwelt möglich sind. Der Bau der Elbe-Staustufe ist eine der Prioritäten des Kabinetts von Premier Andrej Babiš (Partei Ano). Dieses hat sich aber zu ökologischen Maßnahmen verpflichtet.

Erste Vertragsstrafe für Arriva in Tschechien

Die Deutsche-Bahn-Tochter Arriva muss in Tschechien erstmals eine Vertragsstrafe wegen des anhaltenden Chaos auf ihren Strecken bezahlen. Eine entsprechende Entscheidung machte der Kreis Liberec / Reichenberg am Montag bekannt. Demnach hat das Unternehmen immer noch Probleme beim Ticketverkauf, der Einhaltung der Fahrpläne. Außerdem fehlen in den Zügen weiterhin Beschriftungen auf Tschechisch.

In diesem Monat musste die Tschechische Bahn zahlreiche Inlands-Strecken an private Anbieter abgeben. Seitdem bedient Arriva zahlreiche Regionalverbindungen, bisher gibt es aber massive Probleme im Betrieb. Sollte sich die Lage nicht bessern, werde der Kreis Liberec den Vertrag mit Arriva auflösen, so Kreishauptmann Martin Půta. MIttlerweile würden jedoch 99 Prozent der Züge pünktlich kommen, lehnte Arriva die Kritik aus Tschechien ab.

Lidice-Überlebende Kalibová gestorben

Die Überlebende des Massakers von Lidice, Miloslava Kalibová, ist tot. Die ehemalige KZ-Insassin sei im Alter von 97 Jahren gestorben, wie die Gedenkstätte Lidice am Montag mitteilte. Kalibová hatte ihr Schicksal in zahlreichen Vorträgen geschildert. Nach dem Tod von Kalibová ist Jaroslava Skleničková die letzte lebende Augenzeugin des Nazi-Verbrechens in dem mittelböhmischen Ort.

Deutsche Sicherheitskräfte erschossen am 10. Juni 1942 alle Männer von Lidice, die meisten Kinder und viele Frauen wurden später in KZs und Vernichtungslagern ermordet. Insgesamt kamen rund 300 Menschen bei dem Massenmord ums Leben. Das Dorf wurde völlig zerstört. Die NS-Führung initiierte das Massaker nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich. Es sollte eine Vergeltungsaktion sein.

Klinik Benešov nimmt wieder vollen Betrieb auf

Die Computersysteme des Klinikums im mittelböhmischen Benešov / Beneschau sind vollkommen Viren-frei. Dies meldete die Krankenhaus-Leitung in einer Mitteilung am Montag. Demnach haben zuletzt die Labors und die Abteilung für innere Medizin wieder ihren Betrieb aufgenommen. Zudem habe man die Sicherheit der internen Netzwerke verbessert, heißt es.

Mitte des Monats hatte ein sogenannter Kryptovirus das Klinikum Benešov komplett lahmgelegt. Patienten mussten in naheliegenden Krankenhäusern behandelt werden. Wer hinter der Cyberattacke steht ist bisher unklar.

Keine tschechischen Stipendien mehr für Studenten aus Entwicklungsländern

Tschechien will keine Stipendien mehr für Studenten aus Entwicklungsländern zahlen. Über entsprechende Pläne der Regierung berichtete der Tschechische Rundfunk am Montag. Grund dafür seien Einsparungen im Staatshaushalt, heißt es. Demnach fehlen für das Projekt im kommenden Jahr rund 13,5 Millionen Kronen (531.000 Euro). Laufende Förderungen sollen aber nach wie vor ausgezahlt werden.

Seit 2013 ermöglichte die Regierung 130 Studenten aus Entwicklungsländern das Studium an tschechischen Hochschulen. Finanziert wurde das Programm aus den Mitteln des Außenministeriums.

Tschechien weltweit siebtgrößter Feuerwerks-Exporteur

Tschechien ist auf der Liste der weltweit größten Feuerwerks-Exporteure auf Platz sieben. Dies geht aus einer Aufstellung der Presseagentur ČTK hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Demnach führt das Land jedes Jahr Raketen und Böller im Wert von 10 Millionen Dollar aus. Auf Platz eins sind die Niederlande mit einem Exportvolumen von 52 Millionen Dollar.

Gleichzeitig gilt Tschechien als Land mit einer sehr laxen Regulierung von Feuerwerkskörpern. Experten weisen drauf hin, dass man hierzulande teils professionelle Sprengkörper frei im Internet kaufen kann.

Das Wetter am Dienstag, 31. Dezember

An Silvester ist es in Tschechien wechselnd bewölkt, vor allem im Norden und Osten des Landes ist die Wolkendecke dichter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 7 Grad Celsius, im Südosten ist es etwas kühler.