Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechische Politiker verurteilen russische Kritik an 1968-Gedenken

Die Russen haben Tschechien nach der Invasion von 1968 ganze 21 Jahre Freiheit gestohlen. So reagierte Tschechiens Tschechiens Premier Andrej Babiš auf Kritik aus Moskau, nachdem Tschechien den 21. August zum Gedenktag erklärt hat. Der Ano-Politiker bezeichnete es als notwendig an den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes im August 1968 zu erinnern. Innenminister Jan Hamáček forderte in der Frage mehr Demut von Moskau. Sein sozialdemokratischer Parteikollege und Außenminister Tomáš Petříček warnte davor, dass die Verzerrung der Geschichte das tschechisch-russische Verhältnis beschädigt. Kritik kam außerdem von der Präsidialkanzlei.

Das Abgeordnetenhaus hatte den 21. August, also das Datum des Einmarschs 1968, zum Gedenktag erklärt. Russland hatte Tschechien deshalb vorgeworfen, das tschechisch-russische Verhältnis durch einen fortwährenden Blick auf die Vergangenheit beschädigen zu wollen.

Fortsetzung des Tagebaus in Turów trotz negativer Stellungnahmen befürchtet

Das polnische Unternehmen PGE könnte die Förderung in der Braunkohlegrube Turów trotz negativer Stellungnahmen Tschechiens und Polens verlängern. Diese Befürchtung äußerte der Kreishauptmann von Liberec / Reichenberg, Martin Půta, gegenüber Journalisten am Freitag. Laut Informationen der Anwaltskanzlei Frank Bold habe das Unternehmen eine Verlängerung der Förderung um sechs Jahre beantragt, so Půta.

Tschechien ist gegen die geplante Ausweitung des Braunkohletagebaus im grenznahen polnischen Turów. Das tschechische Umweltministerium hat vergangenen Monat seine negative Stellungnahme veröffentlicht. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Kreis Liberec / Reichenberg und dem Tschechischen geologischen Dienst erarbeitet.

Neue Proteste gegen Babiš in Tschechiens Kreisstädten

In Tschechien sind an diesem Donnerstag weitere Protestaktionen gegen Premier Andrej Babiš geplant. Der Verein „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ hat zu Demonstrationen in allen tschechischen Kreisstädten mit Ausnahme von Prag aufgerufen.

Der Vorwurf an den Regierungschef lautet, als Unternehmer und Politiker in einem andauernden Interessenskonflikt zu stehen. „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ hat deswegen Andrej Babiš dazu aufgefordert, entweder seine Firmen zu verkaufen oder als Premier zurückzutreten. Der Regierungschef hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Religionsgemeinschaften mit gemeinsamer Deklaration gegen Legalisierung der Sterbehilfe

Eine Gruppe von Religionsgemeinschaften in Tschechien hat sich gegen die Legalisierung der Sterbehilfe hierzulande ausgesprochen. Eine entsprechende Deklaration wurde am Donnerstag von 18 Glaubensgemeinschaften unterzeichnet. Zu den Signataren gehören der katholische Religionsphilosoph Tomáš Halík, der Oberrabbiner Karol Sidon oder der Bischof Václav Malý. Die Sterbehilfe könnte missbraucht werden und psychisch Kranke unter Druck setzen, heißt es in dem Text.

Ein Gesetzesentwurf von Partei Ano und Piraten zur Legalisierung der Sterbehilfe soll im kommenden Jahr behandelt werden. Beispielsweise die tschechische Bischofskonferenz hatte sich schon früher dagegen ausgesprochen.

Tschechen vertrauen am meisten Čaputová, Zeman und Macron

Die neue slowakische Staatspräsidentin Zuzana Čaputová genießt mit 54 Prozent das größte Vertrauen bei den Tschechen. Dies hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM zur Weltpolitik ergeben, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Gefolgt wird Čaputová von Tschechiens Präsident Miloš Zeman (46 Prozent) und Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron (34 Prozent).

Das größte Misstrauen hegen die Tschechen wiederum gegenüber dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un mit 70 Prozent. Darauf folgen der russische Präsident Wladimir Putin (69 Prozent) und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (68 Prozent).

Tschechische Bahn verstärkt Verbindungen über Weihnachten

Die Tschechische Bahn schickt über die Weihnachtsfeiertage mehr Züge auf die Schienen. Das Staatsunternehmen wolle im Feiertagsverkehr rund 10.000 Plätze zusätzlich, heißt es in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Dabei sollen vor allem die Verbindungen von und nach Prag verstärkt werden.

Ebenso haben die privaten Konkurrenten der Tschechischen Bahn mehr Plätze in ihren Zügen angekündigt. Man wolle seine Kapazitäten vor allem vor und nach den Feiertagen erhöhen, heißt es. Grundsätzlich wird aber eine rechtzeitige Reservierung empfohlen.

Das Wetter am Freitag, den 20. Dezember

Am Freitag ist es in Tschechien bewölkt mit Nebel, nur im Osten kommt vereinzelt die Sonne zum Vorschein. Gegen Abend hin kann es regnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 10 Grad Celsius.