Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš: CO2-Neutralität in Tschechien wird 675 Milliarden Kronen kosten

Um eine CO2-Neutralität in Tschechien zu erreichen, müsse der Staat rund 675 Milliarden Kronen (26,5 Milliarden Euro) für entsprechende Maßnahmen ausgeben. Dies sollte die Europäische Union in ihrer nächsten Haushaltsperiode berücksichtigen, teilte der tschechische Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) am Mittwoch via Twitter mit. Seiner Meldung vorausgegangen war ein Vierer-Treffen mit Umweltminister Richard Brabec (Ano), dem Generaldirektor des halbstaatlichen Energiekonzerns ČEZ, Daniel Beneš, und der Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten, Milena Hrdinková. Das Quartett habe sich dabei auf eine Strategie für die bevorstehende Sitzung des Europäischen Rats verständigt, heißt es.

Tschechien wolle die CO2-Neutralität auch erreichen, doch ohne die Atomkraft wird das nicht gelingen. Diese wolle man weiter nutzen, und von der EU müsse die Kernkraft als eine emissionsfreie Energiequelle anerkannt werden, schrieb Babiš auf seinem Twitter-Account.

Computervirus legt Krankenhaus in Benešov lahm

Ein Hackerangriff hat am Mittwoch den Betrieb im Krankenhaus der mittelböhmischen Sradt Benešov / Beneschau lahmgelegt. Das Computersystem wurde in der Nacht von einem Kryptovirus befallen. Infolgedessen funktionieren weder Computer noch Geräte in der Klinik.

Laut einer Aussage des Klinikchefs Roman Mrva arbeiten IT-Spezialisten intensiv an der Beseitigung des Problems. Das könne im Extremfall mehrere Wochen dauern, so Mrva. Das Krankenhaus hat die Patienten aufgefordert, andere medizinische Einrichtungen in der Stadt aufzusuchen.

Zigtausende Demonstranten forderten Rücktritt von Babiš

Die Bürgerinitiative „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ fordert den Rücktritt des Ano-Politikers Andrej Babiš von seinem Amt als Regierungschef. Zudem sollen alle staatlichen Aufträge und Subventionen für den Konzern Agrofert gestoppt werden. Die Initiative verlangt weiter, dass Babiš den vollen Betrag zurückzahlt, der laut dem Audit-Bericht der Europäischen Kommission von Brüssel verlangt wird.

Die Forderungen werden von Zigtausenden Menschen unterstützt, die am frühen Dienstagabend auf dem Wenzelsplatz in Prag zu einer Kundgebung zusammenkamen, die von der Initiative veranstaltet wurde. Laut Schätzungen der Polizei waren etwa 50.000 Menschen zugegen, die Organisatoren sprachen von bis zu 80.000 Demonstranten.

Die Bürgeraktivisten kündigten an, in der kommenden Woche wieder mehrere Demonstrationen durchzuführen. Dazu wollen sie auch Politiker von den Oppositionsparteien einladen.

Prager Stadtteil Řeporyje billigt Denkmal für Soldaten der Wlassow-Armee

Im Prager Stadtteil Řeporyje wird im kommenden Jahr ein Denkmal für die rund 300 Soldaten der Russischen Befreiungsarmee errichtet, die bei der Befreiung Prags im Mai 1945 gefallen sind. Die Errichtung einer Erinnerungsstätte für die sogenannte Wlassow-Armee wurde von der Stadtteil-Vertretung am Dienstagabend einstimmig gebilligt. Allerdings soll der Name Wlassow nicht auf dem Mahnmal stehen, da dies zu vielen kontroversen Reaktionen führen dürfte, sagte Stadtteil-Bürgermeister Pavel Novotný.

Gegen das geplante Denkmal hat die russische Diplomatie wiederholt protestiert. Die russische Botschaft in Tschechien verwies in einer Pressemeldung auf die Rolle der Wlassow-Armee als Nazi-Kollaborateure. Als die sogenannte Wlassow-Armee bezeichnet man russische Einheiten unter General Andrej Wlassow, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpften. Am Ende des Kriegs beteiligten sich die Truppen dann jedoch auf tschechischer Seite am Prager Aufstand.

Musik belebt die Prager Metro

In der Prager U-Bahn ertönt an diesem Mittwoch Live-Musik. Die Verkehrsbetriebe haben in Zusammenarbeit mit mehreren Prager Musikschulen zum achten Mal die Aktion „Stimmen sie sich in der Metro ein“ organisiert.

Die Passagiere können sich am Nachmittag in den Umsteigstationen der Linien A und C Jazz, Funk, Rock und Volksmusik in der Interpretation von Berufsmusikern und Laienensembles anhören.

Eishockey: Hradec Králové letztes Team aus Mitteleuropa in der CHL

Der tschechische Eishockeyverein Mountfield HK hat sich als einziges nichtschwedisches Team für das Halbfinale in der Champions Hockey League qualifiziert. Dies schafften die Spieler aus Hradec Králové / Königgrätz am Dienstagabend durch einen überzeugenden 4:0-Auswärtssieg beim EV Zug. Im Hinspiel vor einer Woche in Ostböhmen hatten sich beide Mannschaften 1:1 getrennt. Herausragender Akteur beim hohen Sieg in der Zentralschweiz war Hradec-Torhüter Marek Mazanec, der alle 28 Schüsse der Gastgeber abwehrte.

Durch den Erfolg von Mountfield HK ist das tschechische Eishockey zum vierten Mal in Folge in der Vorschlussrunde der CHL vertreten. Dort treffen die Elbestädter Anfang Januar auf das schwedische Team von Djurgaarden Stockholm. Im zweiten Halbfinalduell stehen sich Lulea und Titelverteidiger Frölunda Göteborg gegenüber.