Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien will von EU zusätzliches Geld zur Emissionsdrosselung

Tschechien kann den Übergang zu einer Wirtschaft mit nur niedrigem Schadstoffausstoß nicht alleine schaffen. Dies konstatierte Umweltminister Richard Brabec bei einer Pressekonferenz am Rande des Klimagipfels in Madrid am Freitag. Prag fordert daher zusätzliche Mittel der Europäischen Union, um die vorgegebenen Klimaziele umsetzen zu können. Das Geld soll dabei nicht aus den derzeitigen Kohäsionsfonds fließen.

Die EU plant eine massive Senkung der Treibhausemissionen bis zum Jahr 2050. Laut Brabec kann Tschechien bis dahin aber nicht vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten.

Premier Babiš will mit Klima-Aktivisten diskutieren

Tschechiens Premier Andrej Babiš hat zu einem Dialog mit Kilma-Aktivisten aufgerufen. Der Ano-Politiker äußerte sich am Freitag vor Journalisten zu dem Thema. Gleichzeitig betonte der Regierungschef, dass die Kernkraft weiterhin von zentraler Bedeutung für die Energieversorgung hierzulande sei. Tschechien habe einen klaren Plan, wie die Atomkraft hierzulande weiterentwickelt werden soll, so Babiš.

Am Freitag haben erneut rund 100 Menschen in Prag für das Klima protestiert. Die Mehrheit davon waren Schüler und Studenten. Die Demonstrationen sind Teil der globalen „Fridays for Future“-Bewegung.

Premier Babiš kritisiert Senatschef wegen Taiwan-Reise

Der Geltungsdrang einzelner würde das Interesse tschechischer Firmen in China gefährden. So kritisierte Tschechiens Premier Andrej Babiš (Partei Ano) eine geplante Taiwan-Reise von Senatspräsident Jaroslav Kubera. Der Der Regierungschef bestätigte damit die Vorwürfe von Staatspräsident Miloš Zeman gegenüber dem bürgerdemokratischen Parlamentsvorsitzenden. Auch Außenminister Tomáš Petříček äußerte die Hoffnung, dass die Reise Kuberas keine Auswirkungen auf das Verhältnis zu Peking haben wird.

Jaroslav Kubera wies die Kritik an seiner geplanten Reise zurück. Dies seien nur Signale an Peking, so der Politiker.

Ermittlungen gegen tschechische Militärs wegen des Todes eines Afghanen eingestellt

Die tschechische Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen vier Mitglieder der tschechischen Armee wegen des Todes eines afghanischen Soldaten im vergangenen Jahr vorerst eingestellt. Der Fall werde nun an die Militärpolizei zurückgegeben, um mehr Unterlagen zu sammeln, sagte der Anwalt Radek Ondruš dem Tschechischen Rundfunk. Ondruš vertritt die vier Militärs.

Der Soldat Wahidullah Khan hatte im Herbst vergangenen Jahres aus ungeklärten Gründen auf dem Nato-Stützpunkt Shindand in Afghanistan den tschechischen Soldaten Tomáš Procházka erschossen. Nach Verhören unter anderem auch durch tschechische Militärs starb der Angreifer. Die Staatsanwaltschaft hatte sich mit dem Verdacht beschäftigt, dass Ermittlungen der tschechischen Armee zum Tod von Khan nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden seien.

Umfrage: Karl IV. weiterhin größter Tscheche, Gott holt zu Havel auf

Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV ist weiterhin der größte Tscheche. Dies zeigte eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM, die am Freitag veröffentlicht wurde. Für den Regenten stimmten ganze 20 Prozent der Befragten. An zweiter Stelle folgt der erste tschechoslowakische Präsident Tomáš Garrigue Masaryk mit 19 Prozent.

Im Vergleich zur letzten Umfrage zu dem Thema im Jahr 2013 konnte der im Oktober verstobene Schlagerstar Karel Gott massiv aufholen. Mit 16 Prozent trennen ihn nur noch zwei Prozentpunkte vom drittplatzierten ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel. Vor sechs Jahren lag Gott noch bei gerade mal einem Prozent.

Klettern: Ondra vorzeitig für Olympia qualifiziert

Der Kletterprofi Adam Ondra ist wohl vorzeitig für die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr qualifiziert. Am Freitag gewann er beim Qualifikationswettkampf in Toulouse die Vorausscheidung und steht damit im achtköpfigen Finale, das am Sonntag stattfindet. Bei der Qualifikation werden sechs Olympiaplätze vergeben. Laut den Veranstaltern gehen diese an die sechs Finalteilnehmer, die nicht aus Japan kommen. Die beiden Japaner im Finale sollen hingegen leer ausgehen, weil ihr Land als Ausrichter der Spiele bereits zwei Starterplätze fürs olympische Klettern sicher habe. Japan hat dagegen aber Protest eingelegt.

Ondra war am Freitag bei der Vorausscheidung im Geschwindigkeitsklettern auf Platz 14 gekommen. Nach dem Bouldern lag der Tscheche bereits auf dem vierten Platz. Zum Abschluss gewann er dann seine Paradedisziplin, das Schwierigkeitsklettern. Damit wurde Adam Ondra Sieger der Vorausscheidung.

Das Wetter am Samstag, 30. November

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend freundlich bis leicht bewölkt. Stellenweise ist mit Schauern zu rechnen. In den Bergen kann es schneien. Dabei kühlt es deutlich ab, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius.