Täglicher Nachrichtenüberblick

Umfrage: Havel beliebtester Präsident seit 1989

Tschechiens beliebtester Präsident seit der politischen Wende 1989 ist Václav Havel. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem, danach sehen 55 Prozent der Befragten Havel als den Besten unter den drei bisherigen Staatsoberhäuptern an. Auf Platz zwei wurde Václav Klaus gesetzt, den dritten und letzten Platz belegt der amtierende Präsident Miloš Zeman. Bei der Umfrage wurde Havel unter anderem von jedem vierten Zeman-Wähler als bester Präsident eingestuft.

Bei Havel besonders positiv eingeschätzt wurden die Nutzung seiner Kompetenzen und das Interesse an den Problemen der Bürger. Negativ bewertet wurden hingegen sein Auftreten in der Öffentlichkeit sowie die Art und Weise, wie er politische Auseinandersetzungen auflöste. Auch Zeman wird für die Ausübung seiner Befugnisse mit „gut“ bis „sehr gut“ bewertet, ebenso wie seine Nähe zum Volk. Stark angekreidet werden ihm jedoch seine Statements im Ausland, wo er die tschechischen Interessen nicht sonderlich gut vertrete, und seine Auftritte in der Öffentlichkeit.

Bei der Bewertung der Präsidenten zeige sich auch gut, wie sehr die Gesellschaft in politischer Hinsicht gespalten sei, bemerkt Stem. Eine Trennlinie lasse sich unter den Generationen wie auch beim Bildungsgrad feststellen. Menschen ohne Abitur bezeichneten Zeman sehr oft als ihren besten Präsidenten. Bei den Bürgern mit einem höheren Bildungsabschluss steht hingegen Havel auf Platz eins. Junge Leute schätzten an Havel vor allem sein humanitäres Vermächtnis.

Überholverbot für Lkw auf Autobahn D1 in Böhmisch-Mährischer Höhe

Auf der tschechischen Hauptverkehrsader, der Autobahn D1 von Prag über Brno / Brünn nach Ostrava / Ostrau wird es ab dem 1. Dezember ein teilweises Überholverbot für Lkw geben. Dieses Verbot betrifft den Streckenabschnitt in der Böhmisch-Mährischen Höhe, sagte Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) am Freitag bei seinem Treffen mit führenden Vertretern der Bauindustrie in Prag. Auf diese Regelung habe er sich mit Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) geeinigt, ergänzte der Regierungschef.

Das Überholverbot besteht von Prag in Richtung Brünn von Kilometer 79 bis 103,5 und in entgegengesetzter Richtung von Kilometer 133,5 bis 104. Auf diesen bergigen Straßenpassagen ist im vergangenen Winter der Verkehr mehrfach zusammengebrochen wegen Lkws, die bei Schnee und Eis steckenblieben.

Nach Reportage: Politiker schockiert über Zustände in Altersheimen

Finanzministerin Alena Schillerová hat sich schockiert über eine Reportage des Nachrichtenportals SeznamTV über die Zustände in tschechischen Altersheimen gezeigt. Sie wolle sich für erweiterte psychologische Tests für Angestellte in vergleichbaren Einrichtungen einsetzen, so die Ministerin gegenüber Journalisten. Auch Sozialministerin Jana Maláčová (Sozialdemokraten) hat bereits auf die Enthüllungen reagiert und will umgehend Inspektoren in die jeweiligen Heime schicken.

SeznamTV hatte mit versteckter Kamera Missstände in einem Altersheim in Ostrava / Ostrau aufgedeckt. Dies reichte von Demütigungen über Vernachlässigung bis hin zu Misshandlungen der Senioren.

Wissenschaftler fordern besseren Schutz des Böhmerwaldes

Mehrere internationale Wissenschaftler haben Tschechiens Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) zu einem umfassenderen Schutz des Böhmerwaldes aufgefordert. Konkret geht es um eine Überarbeitung des bestehenden Zonen-Konzepts. Dazu haben die Experten am Rande der Fachkonferenz „Wild Europe“ Mitte dieser Woche einen offenen Brief verfasst.

Der derzeitige Plan sieht vor, den Nationalpark Böhmerwald in vier Schutzzonen aufzuteilen. 27 Prozent der Fläche sollen dabei vollkommen naturbelassen bleiben. Gegen die Zonierung regt sich jedoch Widerstand bei Politikern der betroffenen Kreise.

Preis „Česká hlava“ erhalten vier Wissenschaftler und eine Firma

Neben dem Ägyptologen Miroslav Bárta werden drei weitere Wissenschaftler und eine Firma in diesem Jahr mit dem prestigeträchtigen Wissenschaftspreis „Česká hlava“ ausgezeichnet. Das hat am Freitag eine Fachjury in Prag verkündet. Die Vergabe des Hauptpreises an Bárta hatte die Regierung bereits im Oktober gebilligt. Die anderen Preisträger werden beispielsweise für ihre guten Forschungsergebnisse bei der Heilung von Tumoren oder für Produkte aus recycelten Polymeren geehrt.

Miroslav Bárta leitet seit Jahren die tschechischen Ausgrabungen in Abusir. Neben zahlreichen wichtigen Entdeckungen trug Bárta zu einer Öffnung der Ägyptologie gegenüber anderen Disziplinen bei. Umstritten sind jedoch einige Theorien des 49-Jährigen zur Zivilisationsgeschichte. Seit dem Frühjahr ist der Professor der Karlsuniversität auch der Prorektor für äußere Beziehungen an dieser Bildungsstätte.

Prag bei Lebensqualität auf Platz 13

Prag belegt bei der Lebensqualität in einem weltweiten Vergleich Platz 13. Dies geht aus dem neuen Pisca-Index des Consulting-Unternehmens D&L Partners hervor, der am Freitag veröffentlich wurde. Demnach sprechen vor allem die hohe Dichte an Ärzten und die öffentliche Sicherheit für die tschechische Hauptstadt.

Der Pisca-Index bewertet Kriterien wie Sicherheit, Gesundheitswesen oder Zugang zu Bildungseinrichtungen. Auf Platz eins konnte sich Zürich platzieren, gefolgt von Wien. Auf dem letzten Platz findet sich wiederum das ägyptische Kairo.

Das Wetter am Samstag, dem 23. November

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt. Am Morgen örtlich Nebel und vereinzelt Sprühregen. Im Tagesverlauf wird es zeitweise auch heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 Grad und 10 Grad, an den heiteren Orten steigen sie auf bis zu 12 Grad Celsius an. Zum Teil weht ein frischer Südostwind mit Windspitzen von bis zu 70 Stundenkilometer, in der Westhälfte Böhmens ist der Wind dagegen mäßiger.