Täglicher Nachrichtenüberblick

Innenminister gegen Gesichtserkennung in Prag

Die Polizei plant keine Einführung von Kameras mit Gesichtserkennung auf dem Prager Stadtgebiet. Dies sagte Innenminister Jan Hamáček am Donnerstag gegenüber Journalisten. Man habe nur eine Diskussion über das Thema anstoßen wollen, so der Sozialdemokrat. Hamáček ließ jedoch offen, ob entsprechende Systeme standardmäßig an den internationalen Flughäfen in Prag eingeführt werden sollen. Bisher funktioniert die Gesichtserkennung lediglich am Hauptstadtflughafen.

Die Polizei hatte Anfang der Woche angekündigt, mit dem Prager Magistrat über die Gesichtserkennung im Stadtzentrum und an wichtigen Verkehrsknotenpunkten verhandeln zu wollen. Datenschützer kritisierten die Pläne scharf.

Maut-Umstellung: CzechToll erweitert Kapazitäten von Registrierstellen

Einer der beiden neuen Betreiber der Lkw-Maut in Tschechien, Czech Toll, will die Kapazitäten der Registrierstellen für das neue System erweitern. Dies gaben Vertreter des Unternehmens am Donnerstag bekannt. So sollen Staus an kritischen Verkehrsknotenpunkten vermieden werden. CzechToll setzt dabei zudem auf mobile Registrierstellen.

Das neue satellitengestützte Lkw-Mautsystem soll am 1. Dezember anlaufen. Bisher verläuft die Registrierung jedoch schleppend. Deshalb werden zum Stichtag massive Verkehrsbehinderungen an Autobahnauffahrten und an den Grenzen erwartet.

Rund 200 Familien wollen Flüchtlingskinder aufnehmen

Rund 200 tschechische Familien sind bereit, unbegleitete Kriegswaisen aus Flüchtlingslagern in Griechenland bei sich aufzunehmen. Eine entsprechende Liste hat die Initiative „Češi pomáhají“ / „Tschechen helfen“ am Donnerstag präsentiert. Die Regierung solle nun einen Plan zur Aufnahme der Kinder präsentieren, heißt es von „Češi pomáhají“.

Seit vergangenem Jahr diskutiert Tschechien über die Aufnahme von rund 50 unbegleiteten Flüchtlingskindern. Ursprünglich hatte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) den Bau eines Kriegswaisen-Zentrums in Syrien vorgeschlagen, statt die Kinder nach Tschechien zu holen. Dieser Plan war jedoch gescheitert.

Umweltverbände: Nationalpark-Verwaltung erlaubt Holzschlag in Teil des Böhmerwalds

Das staatliche Forstunternehmen Lesy ČR darf im Urwald Boubínský prales im Nationalpark Böhmerwald Holz schlagen. Wegen des starken Borkenkäferbefalls hat die Nationalpark-Verwaltung dem Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Dies berichteten Aktivisten der Umweltorganisation Hnutí Duha am Donnerstag.

Umweltschützer wollen nun Beschwerde gegen die Entscheidung einlegen. Befürchtet werden ausgedehnte Rodungsarbeiten in dem geschützten Waldstück in Südböhmen.

Home Credit verzichtet auf Gang an Hongkonger Börse

Der tschechische Kreditanbieter Home Credit will seine Aktien nicht an der Börse in Hong Kong handeln. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grund für den Rückzug ist die aktuelle politische Lage in der Stadt durch die anhaltenden Proteste gegen die dortige Regierung.

Home Credit hatte im Juli beantragt, seine Aktien an einer der weltweit wichtigsten Börsen handeln zu dürfen. Im August hatte der Kreditgeber sogar die Erlaubnis von den Behörden in Hong Kong erhalten.

Statistik: Lebenserwartung steigt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind die häufigsten Todesursachen in Tschechien. Drei Fünftel der Verstorbenen im vergangenen Jahr erlagen diesen Krankheiten. Die aktuellen Angaben wurden vom Tschechischen Statistikamt am Mittwoch veröffentlicht.

Im gesamten Jahr 2018 sind in Tschechien laut Statistik 112.920 Personen gestorben. Die Todesursache waren bei einem Drittel die Erkrankungen des Kreislaufsystems und bei einem Viertel der Krebs. Die Sterblichkeit sank von 2009 bis 2018 um 13 Prozent bei Männern und um 14 Prozent bei Frauen. Die Lebenserwartung hat sich bis zum 85. Lebensjahr erhöht.

Das Wetter am Freitag, den 22. November

Nach Auflösung von Frühnebelfeldern bleibt es am Freitag bedeckt in Tschechien. Örtlich ist mit Regen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius.