Täglicher Nachrichtenüberblick

Treffen der Visegrád-Parlamentsvorsitzenden in Prag

Der tschechische Parlamentsvorsitzende Radek Vondráček hat bei einem Treffen mit seinen drei Amtskollegen aus Polen, Ungarn und der Slowakei ein Recht der Visegrád-Staaten auf eine eigene Meinung in der EU gefordert. Niemand solle den Ländern sagen dürfen, was sie zu denken hätten, sagte der Ano-Politiker.

Im Mittelpunkte der Zusammenkunft in Prag stand das Gedenken an den Fall des Kommunismus vor 30 Jahren. Laut dem Chef des slowakischen Parlaments, Andrej Danko, dürfen die vier Visegrád-Länder niemals wieder „von Ideologien beherrscht werden“.

Tschechische Tarifpartner ohne Einigung über Mindestlohn

Die tschechischen Tarifpartner haben sich am Montag nicht auf eine Erhöhung des Mindestlohns für kommendes Jahr einigen können. Dies schrieb Arbeits- und Sozialministerin Jana Maláčová über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Laut der Sozialdemokratin muss nun die Regierung entscheiden. Die Gewerkschaften haben 1650 Kronen (65 Euro) zusätzlich gefordert. Damit läge der monatliche Mindestlohn im nächsten Jahr bei 15.000 Kronen (knapp 600 Euro). Die Arbeitgeber wollen jedoch nur um 700 Kronen (27,50 Euro) aufstocken.

Über 111.000 Menschen unterzeichnen neuen Aufruf der Bürgerinitiative „Eine Million Augenblicke“

Ein neuer Aufruf der Bürgerinitiative „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ ist bis Montagmorgen von über 111.000 Menschen unterzeichnet worden. Der Text enthält drei Forderungen, die sich nicht nur direkt an Premier Andrej Babiš (Partei Ano) und Präsident Miloš Zeman richten, sondern auch weiter in die Zukunft reichen.

Die Signatare fordern unter anderem, dass Politiker die Regeln der Demokratie und ihre Institutionen respektieren sollten. Die tschechischen Bürger werden aufgefordert, sich für die gesellschaftlichen Zustände zu interessieren und sich für das Geschehen verantwortlich zu fühlen.

Der Aufruf wurde am Samstag bei einer Großdemonstration auf der Letná-Anhöhe in Prag erstmals veröffentlicht. Die Kundgebung hatte „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ veranstaltet.

Prag will Pflastersteine zurückgeben, die aus jüdischen Grabmälern gefertigt wurden

Die Stadt Prag will der Jüdischen Gemeinde jene Pflastersteine zurückgeben, die während des kommunistischen Regimes aus den Steinen jüdischer Gräber gefertigt wurden. Dies hat der Stadtrat am Montag entschieden.

Laut der Jüdischen Gemeinde wurden der Wenzelsplatz sowie die Straßen Na Příkopě und 28. října mit solchen Steinen gepflastert. Das Material dazu wurde wohl unter anderem vom jüdischen Friedhof in Údlice / Eidlitz in Nordböhmen geklaut. Vertreter der Jüdischen Gemeinde machen bereits seit einigen Jahren auf dieses Problem aufmerksam.

Prag erweitert gebührenpflichtige Parkzonen

Die Stadt Prag hat die gebührenpflichtigen Parkzonen am Montag ausgeweitet. Die Erweiterung betrifft die Stadtbezirke 5 und 6. Im kommenden Jahr sind weitere Parkzonen in Prag 4 und 9 vorgesehen.

Der Magistrat hat im vergangenen Jahr rund 650,5 Millionen Kronen (25,5 Millionen Euro) an Parkgebühren kassiert. Anwohner können für die sogenannten blauen Zonen bei der Stadt eine dauerhafte Parkerlaubnis erwerben, eine Parkkarte kostet jährlich umgerechnet 1200 Kronen (47 Euro). Elektroautos dürfen kostenlos parken und Hybridfahrzeuge zu reduzierten Preisen.

Kurzzeitiges Parken für Nicht-Anwohner ist nur in Straßen mit Parkautomaten sowie in manchen Stadtteilen kostenlos am Wochenende möglich.

Ausstellung der Surrealisten Jan und Eva Švankmajer beginnt in Dresden

In Dresden wird am Montag eine Ausstellung der tschechischen Surrealisten Jan und Eva Švankmajer eröffnet. Die Schau unter dem Titel „Move little hands... Move!“ gibt einen Einblick in das Wirken und Schaffen des Künstlerpaares. Gezeigt werden unter anderem Graphiken und Collagen, surrealistische Gemälde, lebensgroße Marionetten, fantastische Mischwesen und Keramiken.

Jan Švankmajer gilt als Altmeister des tschechischen Animationsfilms, seine Arbeit reicht aber weit über die Grenzen des Films hinaus. Auch Eva Švankmajerová schuf neben ihrer filmischen Arbeit surrealistische Gemälde, Grafiken und Objekte sowie zahlreiche Gedichte und Prosastücke. Die Ausstellung in der Kunsthalle im Lipsiusbau läuft bis 8. März kommenden Jahres.

Fußball: Tschechien unterliegt Bulgarien in EM-Qualifikation

Die tschechische Fußballnationalmannschaft hat am Sonntag ihr abschließendes Spiel in der EM-Qualifikation verloren. Die Schützlinge von Trainer Jaroslav Šilhavý unterlagen Bulgarien mit 0:1 in Sofia. Vasil Boschikow entschied die Begegnung in der 56. Minute. Das Spiel fand wegen einer Strafe der Uefa vor leeren Zuschauerrängen statt.

Tschechien hat bereits am vergangenen Donnerstag das Ticket für die Europameisterschaft im kommenden Jahr gelöst. Die Gesamtbilanz in der Qualifikation lautet fünf Siege und drei Niederlagen.

Das Wetter am Dienstag, 19. November

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Dienstag in Tschechien meist heiter bis wolkig. Es bleibt trocken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 7 Grad Celsius im Westen des Landes und 15 Grad Celsius im Nordosten.