Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechisches Verfassungsgericht verbietet Gebühren für Korruptionshinweise

Verdächtige öffentliche Ausschreibungen können in Tschechien wieder gebührenfrei dem Kartellamt gemeldet werden. Das Verfassungsgericht hat am Mittwoch die entsprechende Regelung kassiert.

Seit 2017 mussten 10.000 Kronen (400 Euro) an Gebühren für jede Eingabe gezahlt werden. Danach gingen die Hinweise auf verdächtige öffentliche Ausschreibungen stark zurück. Waren es 2016 über 1300 gewesen, sank die Zahl im Folgejahr auf 93. Deswegen hatten sich die Antikorruptionsorganisation Transparency International und die tschechische Ombudsfrau Anna Šabatová an das Verfassungsgericht gewandt.

Gesundheitsminister: Visegrád-Gruppe sollte gemeinsam Medikamentenpreise verhandeln

Die Visegrád-Staaten sollten geschlossen mit Pharma-Unternehmen über die Preise von Medikamenten verhandeln. Dies schlug Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) am Rande eines Treffens der Visegrád-Länder mit Vertretern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag vor. Man könnte so ein stärkerer Partner für die Produzenten sein, so Vojtěch mit Verweis auf eine ähnliche Vorgehensweise der Benelux-Länder.

Steigende Medikamentenpreise gelten als eines der größten Probleme im Gesundheitswesen der Visegrád-Staaten. Ein weiteres Thema bei den Gesprächen am Dienstag war die Abwanderung von Ärzten und Krankenschwestern in den Westen.

Pilger aus Tschechien übergeben Agnes-Statue an Papst

Kirchenvertreter und Pilger aus Tschechien haben Papst Franziskus eine Statue der Agnes von Böhmen übergeben. Damit erinnerten die katholischen Wallfahrer an die Heiligsprechung der Agnes vor 30 Jahren durch Papst Johannes Paul II. Zudem überreichten sie 1,2 Millionen Kronen (48.000 Euro) an Spendengeldern für Arme und Bedürftige.

Das Kirchenoberhaupt dankte den tschechischen Pilgern bei einer Generalaudienz im Vatikan. An der Wallfahrt nach Rom nehmen insgesamt 2000 Gläubige aus Tschechien teil.

E.on plant in Tschechien Ausbau von Ladestationen für Elektroautos

Der deutsche Energieanbieter E.on will bis zum Jahr 2022 in Tschechien 175 weitere Ladestationen für Elektroautos bauen. Dies bestätigte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Presseagentur ČTK am Mittwoch. Insgesamt wird die geplante Erweiterung des Ladenetzes 183 Millionen Kronen (7,2 Millionen Euro) kosten. Davon stammen knapp 105 Millionen Kronen (4,1 Millionen Euro) aus Fördergeldern.

Insgesamt gibt es in Tschechien derzeit 131 öffentliche Ladestationen, davon werden 44 von E.on betrieben. Die Nachfrage nach Elektroautos steigt hierzulande jedoch massiv. In diesem Jahr wurden bisher 22 Prozent mehr Fahrzeuge angemeldet als im Vorjahr. Die Gesamtzahl liegt derzeit bei 649.

Václav-Havel-Flughafen in Prag baut Terminal aus

Am Prager Václav-Havel-Flughafen wird bis 2028 das Terminal zwei ausgebaut. Dazu hat das Finanzministerium bereits 16 Milliarden Kronen (630 Millionen Euro) bewilligt. Dies teilten Regierungsvertreter inklusive Premier Andrej Babiš am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Die Gesamtkosten für den Ausbau werden auf 55 Milliarden Kronen (2,2 Milliarden Euro) geschätzt. Das Terminal dient für Flüge innerhalb des Schengenraums.

Der Václav-Havel-Flughafen ist in den vergangenen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen geraten. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden 7,84 Millionen Passagiere gezählt. Das war ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018.

Bewährungsstrafen für deutsche Sprayer wegen Schmierereien an Karlsbrücke

Die beiden Deutschen, die Mitte Juli die Prager Karlsbrücke besprüht haben, sind rechtskräftig verurteilt worden. Sie erhalten ein Jahr Haft auf Bewährung, 100.000 Kronen (knapp 4000 Euro) Strafe und fünf Jahre Einreiseverbot nach Tschechien. Das Amtsgericht für den ersten Prager Stadtbezirk musste am Mittwoch das Urteil noch einmal aussprechen. Die erste Gerichtsverhandlung war vom Verteidiger der beiden Deutschen angefochten worden.

Laut der zuständigen Richterin wurden beide Täter von Zeugen eindeutig identifiziert. Nur einer der beiden deutschen Brüder hat sich jedoch zur Tat bekannt.

Das Wetter am Donnerstag, 14. November

Am Donnerstag ist es in Tschechien teils heiter, teils hochnebelartig bewölkt. Anfangs ist auch leichter Sprühregen möglich. Im böhmischen Landesteil liegen die Tageshöchsttemperaturen bei 1 bis 5 Grad Celsius, in Mähren und Schlesien bei 5 bis 9 Grad Celsius.