Täglicher Nachrichtenüberblick

Regierung erwägt Einführung eines einjährigen Arbeitsvisums für Ausländer

Die tschechische Regierung erwägt die Einführung eines speziellen einjährigen Arbeitsvisums für Ausländer. Dies würde der Wirtschaft ermöglichen, einfacher Arbeitskräfte aus Drittländern anzustellen, wie der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Partei Ano) am Montag nach dem Besuch des zentralen Arbeitsamtes sagte. Einen entsprechenden Entwurf für die Einführung der Visa soll das Innenministerium ausarbeiten.

Mit dem Arbeitsvisum reagiere man auf die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt, so Babiš. Die Arbeitslosenquote liegt in Tschechien bei 3,2 Prozent (Stand April). Laut der Handelskammer fehlen in der Industrie mehrere Zehntausend Arbeitskräfte. Gemäß den Berichten müssen manche Betriebe mittlerweile sogar Aufträge ablehnen, weil das Personal nicht ausreicht.

Firma Imoba äußert sich nicht zur Rückgabe der umstrittenen Fördergelder für „Storchennest“

Die Firma Imoba, die zur Agrofert-Holding gehört, hat bisher nicht bestätigt, die EU-Fördergelder für den Bau des Luxusressorts „Storchennest“ zurückgezahlt zu haben. Am Montag ist die Frist für die Rückgabe abgelaufen. Das Amt des Regionalrates für Operationsprogramme in Mittelböhmen hatte Imoba als Nachfolgefirma des ursprünglichen Geldempfängers dazu aufgefordert.

Die Polizei ermittelt derzeit wegen möglichen Betrugs durch die Akquise der EU-Fördergelder für das sogenannte „Storchennest“ in den Jahren 2007 und 2008. Dabei wird die Tätigkeit von insgesamt sieben Personen geprüft. Dazu gehören auch der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Ano-Partei), seine Frau, sein Schwager und seine zwei erwachsenen Kinder.

„Slawisches Epos“ von Mucha soll eigenes Ausstellungsgebäude auf Prager Messegelände erhalten

Der Bilderzyklus „Slawisches Epos“ von Alfons Mucha soll in Zukunft in einem eigenen Gebäude auf dem Prager Messegelände ausgestellt werden. Das hat der Prager Magistrat am Dienstag beschlossen, allerdings müssen die Stadtverordneten den Plänen noch zustimmen. Demnach sollen 580 Millionen Kronen (knapp 23 Millionen Euro) in den neuen Bau und die Ausbesserung des angrenzenden Lapidariums auf dem Messegelände fließen.

Das „Slawische Epos“ besteht aus 20 großformatigen Bildern, die Mucha zwischen 1910 und 1928 gemalt hat. Seit vielen Jahren bereits sucht die Stadt Prag nach einem geeigneten Ort, um den Bilderzyklus der Öffentlichkeit zu zeigen.

Frauen sind in Führungspositionen weiter schwach vertreten

Frauen sind in führenden Positionen in Tschechien weiterhin schwach vertreten. Dies geht aus dem Bericht über die Gleichstellung der Geschlechter hervor, der am Mittwoch dem Regierungskabinett vorgelegt wird. Demnach ist genauso die Politik inklusive des Abgeordnetenhauses betroffen, wie die Staatsverwaltung, die Diplomatie, die Justiz und die Wirtschaft.

In dem Bericht wird zudem betont, dass bei Löhnen und Rentenzahlungen auch große Unterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen.

PEN-Klub gegen Nominierung des Schriftstellers Sýs für Staatsauszeichnung

Der tschechische PEN-Klub lehnt die Nominierung des Schriftstellers Karel Sýs für eine Staatsauszeichnung ab. Das Abgeordnetenhaus hat Staatspräsident Zeman vorgeschlagen, Sýs mit einer Verdienstmedaille zu ehren. Der Künstler sei für sein Werk jedoch schon zu kommunistischen Zeiten ausreichend gewürdigt worden, steht in einer Stellungnahme des PEN-Klubs. Karel Sýs gehörte vor 1989 zu den kommunistischen Kulturfunktionären und erhielt die Auszeichnung „verdienter Künstler“.

Der kommunistische Abgeordnete Leo Luzar hatte im Abgeordnetenhaus den Vorschlag initiiert, Sýs für eine Staatsauszeichnung vorzuschlagen.

Tschechischer Einzelhandel legt im April zu

Der tschechische Einzelhandel hat im April seine Umsätze weiter steigern können. Der Zuwachs lag bei 5,6 Prozent, im März waren es noch 3,9 Prozent gewesen. Dies geht aus den Daten des Statistikamtes hervor.

Vor allem legte der Verkauf von Saisonwaren wie Sommerkleidung und Baumarktartikeln sowie von Kraftstoffen zu. Die Umsätze bei Lebensmitteln sanken hingegen, wie es hieß.

Biathlon: Norweger Gjelland wird Trainer der tschechischen Frauen

Der Norweger Egil Gjelland wird Trainer des tschechischen Biathlon-Frauenteams. Dies gab der tschechische Verband am Dienstag bekannt. Der bisherige Frauentrainer Zdeněk Vítek übernimmt dafür das Männerteam. Aufgegeben wird hingegen die Position des Cheftrainers, die zuletzt Ondřej Rybář bekleidet hatte.

Gjelland ist ehemaliger Biathlet und gehörte 2002 zur norwegischen Goldstaffel. Nach seinem Karriereende führte der heute 44-Jährige zunächst das Frauenteam seiner Heimat. Ab 2014 war er dann bei der norwegischen Männermannschaft beschäftigt.

Das Wetter am Mittwoch, 6. Juni

Am Mittwoch ist es in Tschechien meist heiter bis sonnig. Im Laufe des Tages können die Wolken vereinzelt dichter sein, dann kann es auch zu Schauern oder Gewittern kommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 25 bis 29 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 21 Grad Celsius erreicht.