Täglicher Nachrichtenüberblick

Sechs Tote bei Explosion in Chemiefabrik

Bei einer verheerenden Explosion im Chemiewerk Unipetrol in Mittelböhmen sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Zwei Arbeiter seien mit Verbrennungen am Körper in Spezialkliniken gebracht worden, teilte die Feuerwehr am Donnerstag mit. Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das Firmengelände liegt in der Stadt Kralupy nad Vltavou / Kralup an der Moldau, rund 25 Kilometer nordwestlich von Prag.

Mit sechs Toten ist es die schwerste Katastrophe in der tschechischen Chemieindustrie seit mehr als drei Jahrzehnten. Zu der Explosion kam es nach Angaben des Krisenstabs der Stadt bei der Reinigung eines leeren Tanks für Treibstoffe. Wahrscheinlich seien nicht alle Sicherheitsvorschriften eingehalten worden.

Premier Babiš in der „Welt“: EU muss Migrationskrise außerhalb Europas aktiver angehen

Der geschäftsführende Premier Andrej Babiš hat in einem Interview für die Zeitung „Die Welt“ gesagt, die EU müsse die Migrationskrise außerhalb Europas viel aktiver angehen. Es brauche jetzt eine Lösung für den Flüchtlingsweg über Italien nach Europa, so der tschechische Regierungschef.

Babiš verwahrte sich auch gegen Vorwürfe, Tschechien sei in der Flüchtlingskrise unsolidarisch. So erinnerte der Premier daran, dass jedes Jahr zehn Milliarden Euro Dividende aus seinem Land an Investoren aus europäischen Staaten gingen. Das seien gerade Länder, die Tschechien mangelnde Solidarität vorwerfen würden, so der Politiker der Partei Ano.

Verfassungsgericht: Zemans Wahlkampfparole war nicht ungesetzlich

Das Verfassungsgericht in Brno / Brünn hat die erste von sechs Beschwerden zur Präsidentschaftswahl im Januar zurückgewiesen. Sie betraf Reklametafeln und Zeitungsannoncen von Amtsinhaber Miloš Zeman. Der Text auf diesen hatte den Anschein erweckt, dass Zemans Gegenkandidat Jiří Drahoš uneingeschränkt für die Aufnahme von Flüchtlingen hierzulande gewesen sei. Der letztlich gescheiterte Herausforderer Zemans hatte jedoch mehrfach betont, er sei kein Verfechter einer „Willkommenspolitik“ und lehne Umverteilungsquoten in der EU ab.

Auf den Reklametafeln und Anzeigen war gestanden: „Stopp für Immigranten und Drahoš, das ist unser Land! Wählt Zeman!“ Das Verfassungsgericht nannte den Slogan zwar „nicht korrekt“. Man könne ihn aber auch nicht als Lüge oder Unwahrheit bezeichnen, so der oberste Verfassungsrichter, Pavel Rychetský.

Ex-Premier Sobotka verlässt die Politik

Ex-Premier Bohuslav Sobotka verlässt die Politik. Er werde zum 1. April sein Mandat als Abgeordneter niederlegen, kündigte der 46-jährige Sozialdemokrat am Donnerstag auf seinem Facebook-Profil an. Sobotka bezeichnete seine Entscheidung als privat. Zugleich räumte er ein, im geplanten Mitgliedervotum der Sozialdemokraten gegen eine gemeinsame Koalition mit der Partei Ano von Premier Andrej Babiš stimmen zu wollen.

Bohuslav Sobotka war seit 1996 durchgehend Mitglied des tschechischen Abgeordnetenhauses. Er hat zudem ein Studium der Politologie und der Rechtswissenschaften abgeschlossen. Über konkrete Pläne für die Zukunft äußerte sich Sobotka nicht.

Biathlon: Cheftrainer Rybář tritt zurück – Koukalová enttäuscht

Der Cheftrainer der tschechischen Biathlon-Nationalmannschaft, Ondřej Rybář, macht Schluss. Er wolle sich wieder mehr um seine Familie kümmern, begründete der 39-Jährige am Mittwoch seinen Rücktritt. Mit dem gleichen Argument hatte Rybář bereits nach den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi aufhören wollen, war aber dann noch einmal zurückgekehrt. Ob er in einer anderen Funktion weiter für den Biathlonsport in Tschechien arbeiten werde, ließ Rybář offen.

Am Mittwoch wurde ebenso ein Interview mit der erfolgreichen Biathletin Gabriela Koukalová im Lifestyle-Magazin „Glanc“ veröffentlicht. Darin äußerte sich die 28-jährige über ihre Nicht-Teilnahme an den Winterspielen in Pyeongchang. Viele für sie wichtige Menschen hätten sie mit ihren Verletzungsproblemen allein gelassen, beklagte Koukalová.

Am Donnerstag beginnt im sibirischen Tjumen das umstrittene Weltcup-Finale im Biathlon. Aus Protest wegen des russischen Dopingskandals boykottieren einige Nationen die Veranstaltung, darunter auch Tschechien.

Handball: Tschechiens Frauen verlieren in EM-Qualifikation

Die tschechischen Handball-Spielerinnen haben in der Qualifikation zur Europameisterschaft die erste Niederlage kassiert. Am Mittwoch unterlagen sie den favorisierten Däninnen vor eigenem Publikum in Plzeň / Pilsen mit 21:26. Das Rückspiel findet am Samstag in Aarhus statt.

In der Gruppe 5 liegt Tschechien mit drei Punkten weiter hinter Dänemark auf dem zweiten Platz. Für die EM 2019 in Frankreich qualifizieren sich die beiden besten Teams jeder Gruppe.

Das Wetter am Freitag, 23. März

Am Freitag ist es in Tschechien meist stark bewölkt, örtlich fällt Regen, Schneeregen oder Schnee. Zum Abend lassen die Niederschläge nach, und es klart teilweise auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter leichter Frost.