Täglicher Nachrichtenüberblick

Industrie, Bildung, Kultur: Babiš sucht nach Ministern

Ano-Parteichef Andrej Babiš sucht nach Ministern für das Minderheitskabinett, das er bilden will. Nach einer Sitzung der Parteispitzen am Mittwoch teilte er mit, er habe bereits Kandidaten für sieben bis acht Ministersitze. Er suche nach Experten unter anderem für die Ressorts Bildung, Kultur sowie Industrie und Handel, so Babiš weiter. Am Mittwoch wurde bekanntgegeben, der Rektor der Masaryk-Universität in Brno / Brünn, Mikuláš Bek, hat Babišs Angebot abgelehnt, den Posten des Bildungsministers zu besetzen.

Fünf Minister der Partei-Ano, die bisher in der Koalitionsregierung unter dem Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka gearbeitet haben, sollen auch im Kabinett Babiš tätig sein. Bei Verteidigungsminister Martin Stropnický und bei der Ministerin für regionale Entwicklung, Karla Šlechtová, wird über einen Wechsel ihrer Ressorts spekuliert. Justizminister Robert Pelikán, Verkehrsminister Dan Ťok und Umweltminister Richard Brabec behalten ihre Ämter.

Zeman startet Serie von Treffen mit Vertretern der Parlamentsparteien

Präsident Miloš Zeman startet am Mittwoch eine Serie von Treffen mit den Vertretern der neun Parteien, die bei den Parlamentswahlen den Einzug in das Abgeordnetenhaus geschafft haben. Den Anfang machen seine Gespräche mit den Spitzenpolitikern der Partei Ano, die Wahlsieger ist, und den ihr auf Platz zwei folgenden Bürgerdemokraten (ODS). Die weiteren Treffen auf Schloss Lány bei Prag werde er in der Reihenfolge des Wahlergebnisses abhalten, sagte Zeman.

In den Gesprächen wolle er erörtern, unter welchen Bedingungen die Parteien bereit wären, die von ihm bevorzugte Minderheitsregierung der Partei Ano zu tolerieren. Die Bürgerdemokraten haben bereits mehrfach verlautbart, dass sie das Kabinett eines Premiers Andrej Babiš nicht unterstützen werden. Am Dienstag hat auch die rechtspopulistische SPD (Freiheit und direkte Demokratie) verkündet, dass sie eine Minderheitsregierung nicht unterstützen werde. Parteichef Tomio Okamura begründete diese Haltung damit, dass damit das Programm seiner Partei überhaupt nicht zur Geltung kommen würde.

Herbststurm Herwart verursacht Schäden in Millionenhöhe

Das staatliche Forstwirtschaftsunternehmen in Tschechien, Lesy ČR, hat die von Sturmtief Herwart verursachten Schäden weiter nach oben korrigiert. Am Dienstag gab die Verwaltung an, dass der Sturm in den Wäldern am Sonntag 1,4 Millionen Kubikmeter Holz beschädigt habe. Die größten Schäden hätten der Kreis Karlovy Vary / Karlsbad und die Böhmisch-Mährische Höhe davongetragen, hieß es. Es bestehe weiterhin die Gefahr, dass Bäume umstürzen. Man sollte Wälder daher in diesen Tagen meiden, sagte die Sprecherin der Forstverwaltung.

Die finanzielle Höhe der Schäden konnte das Unternehmen noch nicht beziffern. Dafür informierten die Versicherungen, dass die Klienten ihnen bereits Zehntausende Schäden in einer Gesamthöhe von mehreren hundert Millionen Kronen (über 10 Millionen Euro) gemeldet haben. Die häufigsten Sturmschäden sind zerstörte Dächer an Häusern, Datschen und Hütten, aber auch kaputte Autos.

Brünn ins Unesco-Netz der kreativen Städte aufgenommen

Die mährische Stadt Brno / Brünn ist in das Netz der kreativen Städte der UN-Sonderorganisation Unesco aufgenommen worden. Dieses Netz umfasst 180 Städte aus 72 Ländern. Brünn ist nach Prag der zweite tschechische Vertreter in dieser Liste.

Die Unesco startete Anfang 2005 das "Creative Cities Network". Es versucht, Städte zu verbinden, die sich besonders in den Bereichen Literatur, Kino, Musik, Volkskunst, Design, Medien sowie Gastronomie hervorgetan haben. Brünn wurde in das Verzeichnis als eine kreative Musikstadt eingetragen, informierte die scheidende Unesco-Chefin Irina Bokova am Mittwoch die Medien.

Ikone des Prager Frühlings: Marta Kubišová gibt ihr letztes Konzert

Die tschechische Sängerin Marta Kubišová beendet ihre Konzertkarriere. Die Ikone der Demokratiebewegung Prager Frühling und des antikommunistischen Widerstands vor der Wende von 1989 feiert an diesem Mittwoch ihren 75. Geburtstag. Ihr für den Abend geplantes Abschiedskonzert vor 800 Fans in ihrer Geburtsstadt České Budějovice / Budweis war ausverkauft.

Kubišová war ein Star der tschechoslowakischen Popmusikszene der 1960er Jahre. Nach dem blutigen Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die ČSSR vom 21. August 1968 spielte die junge Künstlerin das Widerstandslied „Gebet für Marta“ ein. Das Regime reagierte harsch und belegte die Sängerin mit einem Berufsverbot, das erst mit der Samtenen Revolution vom November 1989 enden sollte.

Eishockey: Zwei Siege und eine Niederlage im Achtelfinale der CHL

In den Hinspielen des Achtelfinales der Champions Hockey League (CHL) haben die tschechischen Vertreter am Dienstag zwei Siege und eine Niederlage verbucht. Die Siege gehen auf das Konto des tschechischen Meisters HC Kometa Brünn, der den Schweizer Verein EV Zug zu Hause mit 4:3 bezwang, und des HC Oceláři Třinec. Der Club aus der mährisch-schlesischen Stahlstadt gewann auswärts 2:1 bei den Malmö Redhawks. Das Hinspiel verloren haben dagegen die Bílí Tygři Liberec. Der tschechische Vizemeister unterlag dem schwedischen Titelverteidiger Frölunda Göteborg vor eigenem Publikum mit 2:3. Die Rückspiele finden am kommenden Dienstag statt.

Das Wetter am Donnerstag: bedeckt mit Regen, bis 15 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt. Im Norden und Nordosten des Landes vereinzelt Regen. Morgens gibt es vereinzelt Frühnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 8 Grad Celsius.