Täglicher Nachrichtenüberblick

Herbststurm Herwart fordert vier Todesopfer in Tschechien

Die Zahl der Topdesopfer, die am Sonntag Herbststurm „Herwart“ in Tschechien gefordert hat, hat sich auf vier erhöht. Das vierte Opfer war ein 80-jähriger Pilzsammler, der wie die drei Getöteten vor ihm von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde. Das Unglück ereignete sich am Sonntagnachmittag in einem Wald nahe Benešov / Beneschau in Mittelböhmen.

Wegen geknickter oder entwurzelter Bäume waren auch am Dienstagmorgen noch einige Zugstrecken außer Betrieb. Wie Herwart forderte zuletzt Orkan Kyrill im Jahr 2007 auch vier Opfer.

Zeman befürwortet Minderheitsregierung

Präsident Miloš Zeman bevorzugt eine Minderheitsregierung. Er sehe keine Möglichkeit, eine stabile Mehrheitsregierung zusammenzustellen und er wünsche sich auch keine, sagte der Präsident am Montag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunk. Zeman ist davon überzeugt, dass die Regierung bis zu den Präsidentenwahlen, also bis 12. Januar, gebildet wird.

Am Dienstag wird Zeman Ano-Parteichef Andrej Babiš mit den Verhandlungen zur Regierungsbildung beauftragen. Babiš ließ inzwischen verlauten, er werde sich um eine Minderheitsregierung bemühen.

Filip: Kommunisten könnten Minderheitsregierung der Ano-Partei tolerieren

Die Kommunisten könnten eine eventuelle Minderheitsregierung der Ano-Partei tolerieren. Das sagte der Parteichef der Kommunisten, Vojtěch Filip, am Montag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen.

Der Kommunist versprach jedoch keine uneingeschränkte Unterstützung für ein Minderheitskabinett der Ano-Partei.

Zeman: Auflösung des Senats ist eine glänzende Idee

Die Auflösung des Senats des tschechischen Parlaments ist eine glänzende Idee. Das sagte Präsident Miloš Zeman am Montag im Gespräch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch eine eventuelle Reduzierung der Zahl der Abgeordneten würde er befürworten, merkte Zeman an.

Zeman sprach sich zudem zur eventuellen Kandidatur des Vorsitzenden der rechtspopulistischen SPD, Tomio Okamura, für das Präsidentenamt aus. Der Präsident ist davon überzeugt, dass ihm Okamura bei der Präsidentenwahl rund zehn Prozent der Wählerstimmen nehmen würde, ohne zum Staatspräsidenten gewählt zu werden. Er und Okamura hätten gewissermaßen dieselben Wähler, so Zeman. Der Staatspräsident besteht auch weiterhin darauf, als Präsidentschaftskandidat an keinen Wahldebatten teilzunehmen.

Firma mit Auftrag von Prager Burgverwaltung spendet für Partei des Präsidialkanzleichefs

Die Firma Avers, die ab Sommer 2016 das Restaurant „Na Baště“ auf der Prager Burg umgestaltet, schenkte der Partei SPO 300.000 Kronen (11.540 Euro). Der Vizechef der SPO, Martin Nejedlý, ist gleichzeitig der Berater des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman. Mitglied der SPO ist ebenso der Leiter der Präsidialkanzlei, Vratislav Mynář. Über den Fall berichtete das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen. Die Firma und die Präsidialkanzlei streiten einen Zusammenhang zwischen dem Bauauftrag und dem Geldpräsent für die SPO-Partei ab.

Vor kurzem informierten die tschechischen Medien auch darüber, dass die Firma Liglass Trading CZ im vergangenen Jahr der SPO 200.000 Kronen (7700 Euro) schenkte. Kanzleileiter Mynář empfahl die Firma kurz darauf der kirgisischen Führung, von der sie Aufträge für den Bau von Wasserkraftwerken im Wert von mehreren Milliarden Kronen bekommen hat. Dabei hatte die Firma keine Erfahrungen auf diesem Gebiet.

Mitbegründer der Partei SPO ist der heutige Staatspräsident Miloš Zeman. Die 2009 gegründete Partei hieß bis Mitte 2013 SPO-Zemans Freunde. Zeman ist Ehrenvorsitzender der SPO. Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus erhielt die SPO 0,36 Prozent der Wählerstimmen.

Kolín ist die smarteste Stadt Tschechiens

Die mittelböhmische Stadt Kolín ist die smarteste Stadt in der Tschechischen Republik. Die Stadt siegte im Wettbewerb „Chytrá radnice“ (Smart City), der vom Regierungsamt zum ersten Mal organisiert wurde. Der Vizebürgermeister von Kolín, Michael Kašpar (Změna pro Kolín) erklärte, es freue ihn, das die Stadt den Hauptpreis im gesamtstaatlichen Wettbewerb gewonnen habe. Dies beweise, dass Maßnahmen wie beispielsweise das smarte Parken Sinn haben, sagte der Kommunalpolitiker.

Auf zweiter Stelle im Wettbewerb liegt Prag, auf dritter Stelle die Gemeinde Kněžice / Knieschitz bei Jihlava / Iglau.

Fußball: Zwölf Legionäre und ein Neuling für Spiele gegen Island und Katar

Für die zwei abschließenden Länderspiele der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft in diesem Jahr hat Trainer Karel Jarolím zwölf Legionäre und nur acht Spieler aus der heimischen Liga nominiert. Unter den im Ausland spielenden Akteuren sind Torwart Jiří Pavlenka von Werder Bremen und die beim FC Basel unter Vertrag stehenden Kicker Tomáš Vaclík und Marek Suchý. Weitere Bundesligaprofis wie Vladimír Darida und Pavel Kadeřábek konnte Jarolím wegen Verletzungen nicht berücksichtigen, Theodore Gebre Selassie fehlt aus familiären Gründen.

Die Spieler aus der tschechischen HET-Liga kommen von Slavia Prag (4), Viktoria Pilsen (3) und Baník Ostrava. Der Aufsteiger stellt mit Robert Hrubý den einzigen Neuling im Team. Bei einem Turnier in Doha trifft die tschechische Mannschaft am 8. November auf WM-Teilnehmer Island und drei Tage später auf Gastgeber Katar.

Das Wetter am Mittwoch: bewölkt mit Regen, bis 11 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, am Morgen in Mähren örtlich auch heiter. Zu Tagesbeginn ziehen von Westen und Nordwesten her Regenwolken auf, im Tagesverlauf regnet es auch in den anderen Regionen. Ab Nachmittag und gegen Abend lassen die Niederschläge nach und im Südwesten wird es zunehmend heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 11 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 5 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Südwest bis West.