Täglicher Nachrichtenüberblick

EU-Gipfel: Tschechien bleibt beim Nein zu Flüchtlingsquoten

Tschechien werde auch beim anstehenden EU-Gipfel bei seinem Nein zu Flüchtlingsquoten bleiben. Dies kündigte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Donnerstag vor dem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel an. Prag unterstütze daher die Pläne der slowakischen Ratspräsidentschaft, ergänzte Sobotka. Diese sollen andere Formen der Solidarität zwischen den EU-Staaten möglich machen, als die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lagern in Griechenland und Italien, wie die Presseagentur ČTK berichtete.

Beim letzten EU-Gipfel des Jahres steht neben der Flüchtlingspolitik eine ganze Reihe weiterer Themen an. So sollen unter anderem Beschlüsse über eine gemeinsame Verteidigungspolitik und zur Belebung der Konjunktur gefasst werden.

Zeman: Tschechien und Portugal könnten EU-Reformen initiieren

Kleinere europäische Länder wie Tschechien und Portugal könnten diejenigen sein, die Veränderungen in der EU initiieren. Darauf haben sich Staatspräsident Miloš Zeman und sein portugiesischer Amtskollege Marcel de Sousa bei einem Gespräch in Lissabon geeinigt. Beide Staatsoberhäupter kamen auch auf die Flüchtlingskrise zu sprechen. Europa müsse den Mut finden, die Außengrenze der EU selbst zu schützen und „nicht kopflos Migranten aufzunehmen“, sagte Zeman im Anschluss an das Treffen. Der tschechische Staatschef führte zudem Gespräche mit dem portugiesischen Außenminister August Silva. Anschließend äußerte er sich zur Lage in Syrien. Der dortige Machthaber Assad sei das kleinere Übel im Vergleich zum islamistischen Terror, wird Zeman von der portugiesischen Presseagentur Lusa zitiert.

Tschechischer Senat feiert 20-jähriges Bestehen

Der tschechische Senat feiert sein 20-jähriges Bestehen. Die obere Parlamentskammer war am 18. Dezember 1996 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Der Senat habe seitdem seine Existenz gerechtfertigt, sagte der derzeitige Vorsitzende Petr Štěch (Sozialdemokraten) bei einer Feierstunde am Donnerstag. Štěch verwies darauf, dass die Senatoren bei insgesamt 500 Gesetzesvorlagen Änderungen eingefordert haben. In 310 Fällen hätten die Abgeordneten dem stattgegeben, so Štěch. Der ehemalige Senats-Vorsitzende Petr Pithart (Christdemokraten) kritisierte in seiner Rede aber, dass die obere Parlamentskammer die Direktwahl des Staatspräsidenten ermöglicht habe. Damit habe man den Ast abgesägt, auf dem man sitze, so Pithart.

Tschechiens Staatsschulden bis Ende September weiter gesunken

Die Staatsschulden der Tschechischen Republik sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 12,9 Milliarden Kronen (480 Millionen Euro) gesunken. Die Gesamthöhe der tschechischen Schuldenlast beläuft sich auf 1,66 Billion Kronen (61,5 Milliarden Euro). Das gab das Finanzministerium am Donnerstag bekannt. Auf jeden Einwohner Tschechiens entfallen somit Schulden in Höhe von etwas über 156.000 Kronen (5800 Euro).

In Europa gehört Tschechien zu den Ländern mit der geringsten Schuldenquote. Im vergangenen Jahr ging die Quote auf 40,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zurück. Die Maastricht-Kriterien erlauben eine Staatsverschuldung von bis zu 60 Prozent des BIP.

Baumarktkette Mountfield kommt in chinesische Hände

Ein Investor aus Hongkong hat die tschechische Baumarktkette Mountfield gekauft. Die Eurasia Development Group Limited übernimmt alle 56 Filialen der Firma. Mountfield-Gründer Ivan Drbohlav sagte, er habe längere Zeit nach einem Käufer gesucht. Das Unternehmen entstand 1991. Im vergangenen Jahr gab es einen starken Gewinneinbruch. Der Gewinn sank auf ein Fünftel des Werts von 2014 und lag bei 15 Millionen Kronen (550.000 Euro). Auf dem tschechischen Markt für Heim und Hobby konkurrieren neben Mountfield noch sechs weitere Ketten miteinander, die meisten sind aus Deutschland oder Österreich.

Handball: Tschechiens Frauen sind EM-Zehnte

Bei der Handball-Europameisterschaft in Schweden haben die tschechischen Frauen auch das dritte und abschließende Spiel in der Zwischenrunde verloren. Am Mittwoch unterlag das Team von Trainer Jan Bašný gegen Titelverteidiger Norwegen deutlich mit 24:35. Damit beenden die Tschechinnen das Turnier als Zehnte. Ihre bisher beste EM-Platzierung bleibt Rang acht von der EM 2002. In den Halbfinals am Freitag stehen sich Norwegen und Frankreich sowie die Niederlande und Dänemark gegenüber.

Das Wetter am Freitag, 16. Dezember

Am Freitag ist es in Tschechien zunächst meist hochnebelartig bewölkt. Am Nachmittag kann örtlich aber auch die Sonne durchkommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -1 bis +3 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter Werte um den Gefrierpunkt.