Täglicher Nachrichtenüberblick

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Premier Sobotka reist zum Peres-Begräbnis nach Jerusalem

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) wird an den Trauerfeierlichkeiten für Israels Altpräsidenten Schimon Peres am Freitag in Jerusalem teilnehmen. Neben ihm wird auch Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) von tschechischer Seite zum Begräbnis nach Israel reisen. Zu der Zeremonie sind Spitzenpolitiker aus aller Welt in Jerusalem erwartet. Der Friedensnobelpreisträger starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren.

Innenminister: Deutschland hat Verständnis für Ablehnung der Flüchtlingsquoten

Deutschland hat Verständnis für die ablehnende Haltung Tschechiens zur Aufnahme von Flüchtlingen auf Grundlage der Verteilungsquoten. Der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) sagte dies nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Thomas de Maizière am Mittwochabend in Berlin. Nach dem vor einem Jahr beschlossenen EU-Verteilschlüssel entfallen 2691 Schutzsuchende bis Ende 2017 auf Tschechien. Angekommen sind davon bisher zwölf Personen. Bei ihrem Treffen haben sich die Innenminister vor allem über nähere Details der Ausführung des neuen gemeinsamen Polizeivertrages verständigt. Am 1. Oktober 2016 tritt der neue deutsch-tschechische Polizeivertrag in Kraft. Beide Minister begrüßten die Intensivierung der Zusammenarbeit gerade im Bereich der grenzüberschreitenden polizeilichen Arbeit.

Fünf Abfangjäger zur Island-Mission abgeflogen

Eine tschechische Jagdflugzeug-Einheit ist am Donnerstag zu einer weiteren Island-Mission aufgebrochen. Es ist bereits die dritte in der jüngsten Vergangenheit. Fünf Abfangjäger vom Typ JAS-39 Gripen starteten am Vormittag vom Stützpunkt im mittelböhmischen Čáslav. Der Großteil des Teams war bereits am Sonntag abgeflogen. Die Einheit wird bis zum 10. November den Luftraum über dem Nato-Land im Arktischen Ozean beschützen. Sie wird auf dem Stützpunkt Keflavik stationiert sein. Über Island zum Einsatz kommen werden vier Abfangjäger, die fünfte Gripen-Maschine ist das Reserveflugzeug. An der Mission sind insgesamt 75 Soldaten aus Tschechien beteiligt.

Zentralbank setzt Deviseninterventionen fort

Die Tschechische Nationalbank will ihre Deviseninterventionen weiter fortsetzen. Darüber hat der Bankenrat am Donnerstag entschieden. Die Zentralbank verfolgt damit seit 2013 das Ziel, die Deflation zu verhindern und den Wechselkurs der Krone nahe der Marke von 27 Kronen je Euro zu halten. Wie der Sprecher der Bank, Marek Zeman, außerdem mitteilte, blieben die Zinssätze weiterhin auf einem Rekordtief. Nach früheren Informationen des Bankenrates sei mit der Aufhebung der Maßnahme im zweiten Halbjahr 2017 zu rechnen.

Vier kleinere Demos gegen den Islam zum Feiertag in Tschechien

Rund 250 Menschen haben am Mittwoch, dem Tag der tschechischen Staatlichkeit, in Prag gegen die Islamisierung Europas demonstriert. Weitere Demonstrationen zur gleichen Thematik fanden in Plzeň / Pilsen, Most / Brüx und Ostrava / Ostrau statt. Die meisten Menschen, Schätzungen zufolge 400, versammelten sich dabei im nordböhmischen Most. Die Redner auf den Kundgebungen kritisierten die Regierungspolitik oder sprachen sich gegen die Europäische Union aus. Den Organisatoren zufolge sollte mit den Demonstrationen in Tschechien eine Serie von Kundgebungen gegen den Islam in ganz Europa gestartet werden. Bei der Demo in Ostrau warf der Chef der Splitterpartei Úsvit, Miroslav Lidinský, dem Kabinett von Premier Bohuslav Sobotka vor, mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zu kollaborieren.

Tschechische Möbelproduktion gestiegen

In Tschechien wurden im ersten Halbjahr 2016 Jahr Möbel im Wert von 22,18 Milliarden Kronen (822.000 Euro) hergestellt. Dies ist ein Anstieg von 1,8 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Der Verkauf von Möbeln stieg um 2,3 Prozent auf 17,74 Milliarden Kronen (657.000 Euro). Die Zahlen für das erste Halbjahr 2016 wurden am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der Möbelmesse „For Interior“ veröffentlicht. Der Sekretär des Verbandes tschechischer Möbelhersteller, Tomáš Lukeš, erwartet für das laufende Jahr einen neuen Rekord.

Londoner Gericht legt Prozessbeginn im Todesfall Zdeněk M. fest

Im Fall des in London getöteten Tschechen Zdeněk M. hat ein Gericht der britischen Metropole mittlerweile den Beginn des Prozesses gegen den Hauptverdächtigen der Tat festgelegt. Demzufolge werde der Prozess am 20. März kommenden Jahres gegen einen 29-jährigen Mann aufgenommen, der für den Tod des Tschechen in London verantwortlich sein soll, berichtete die britische Zeitung East London Advertiser. Der vermutliche Täter Raymond S. wurde vergangenen Freitag von der Polizei verhaftet. Zwei weitere Verdächtige, ein 19 und ein 16 Jahre alter Mann, konnten nach Zahlung einer Kaution die Untersuchungshaft verlassen.

Am Abend des Mittwoch vergangener Woche geriet der Tscheche vor einem Fast-Food Restaurant im Ostlondoner Stadtteil Poplar mit einer Gruppe von Jugendlichen in Streit. Diese schlugen anschließend mit Gegenständen auf ihn ein, sodass er kurz darauf seinen Verletzungen erlag. In der katholischen Kirche des Stadtteils Poplar wird am Samstag eine Messe zum Andenken an den Toten gehalten.

Václav Havel wird auf Gedenkmedaillen verewigt

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Havel wird auf Gedenkmedaillen verewigt. Die Tschechische Münzprägeanstalt in Jablonec nad Nisou / Gablonz gibt aus Anlass des 80. Geburtstags von Havel insgesamt 400 Gedenkmedaillen in Gold- und 1000 Stücke in Silbervariante heraus. Der Gablonzer Künstler Vojtěch Dostál entwarf das Design. Der Preis der Goldmünze wird umgerechnet bei rund 1500 Euro liegen, die Silbermünze kostet rund 180 Euro. Ein Teil des Ertrags wird auf Projekte der Dagmar und Václav Havel-Stiftung VIZE 97 gespendet. Havel wäre am 5. Oktober 80 Jahre alt geworden.

Balletttänzer Otto und Jiří Bubeníček verabschieden sich mit „Orfeus“ von der Bühne

Die Balletttänzer Otto und Jiří Bubeníček haben ihre Karriere mit der erfolgreichen Tour Les Ballets Bubeníček - Orfeus abgeschlossen. Mit dieser Vorstellung, die in den zurückliegenden Wochen in mehreren Städten Tschechiens und der Slowakei gespielt wurde, haben sich die Brüder endgültig von der Bühne zurückgezogen. Die Zwillinge tanzen seit 1993 auf deutschen Bühnen, vor allem beim Hamburg Ballett, Jiří Bubeníček später bei der Semperoper in Dresden. Nun wollen sie sich ihren neuen Projekten als Lehrer sowie im Regie- und Schauspielbereich widmen.

Aussichtsturm am Berg Bučina über Lázně Kyselka erneut begehbar

Den steinerne Aussichtsturm am Berg Bučina (582 m ü. d. M.) zirka einen Kilometer südlich von Lázně Kyselka / Gießhübl-Sauerbrunn bei Karlovy Vary / Karlsbad ist wieder begehbar. Nach einer umfassenden Rekonstruktion und Sanierung wurde das beliebte Wanderziel am Mittwoch erneut für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der feierlichen Wiedereröffnung des Touristenmagneten wohnten rund 200 Menschen bei.

Den Aussichtsturm hatte im Jahre 1880 Heinrich Mattoni erbauen lassen. Dieser hatte Gießhübl-Sauerbrunn samt Umgebung vom Adelsgeschlecht der Czernin erworben. Der Hügel Bučina erfreute sich damals des regen Interesses der Kurgäste – sein Nordhang durchzog ein regelrechtes Netz von Spazierwegen mit Raststellen, Altanen und Aussichtspunkten. Vom Aussichtsturm selbst bot sich damals ein herrlicher Blick auf Karlsbad auf der einen und auf das Erzgebirge auf der anderen Seite. Das ist auch jetzt wieder der Fall.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der vernachlässigte Turm nach und nach von Bäumen überwachsen. Dieser Zustand dauerte bis 2003 an, als ihn das Gemeindeamt Kyselka wiederherstellen ließ. Die Sanierung führte die tschechische Firma Vojenské lesy a statky (VLS) aus. Die Kosten der Reparaturarbeiten wurden mit 800.000 Kronen (ca. 30.000 Euro) beziffert.