Täglicher Nachrichtenüberblick

Schwarzenberg bei Gedenkakt: Für Freiheit muss stets gekämpft werden

Mit dem traditionellen Gedenkakt vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks wurde am Sonntag in Prag an die Okkupation der Tschechoslowakei durch die Sowjetarmee und der verbündeten Armeen des Warschauer Paktes vor 48 Jahren erinnert. Damit wurde die damalige Reformbewegung im Land, bekannt als Prager Frühling, zerschlagen. Gerade beim Rundfunk stellten sich die Menschen den Soldaten entgegen, als diese den nationalen Sender besetzen wollten. Bei diesen Auseinandersetzungen starben insgesamt 17 Menschen.

An der Gedenkveranstaltung vor dem Rundfunkgebäude nahmen unter anderem die Minister Jiří Dienstbier (Sozialdemokraten) und Daniel Herman (Christdemokraten), die Vizevorsitzende des Senats Miluše Horská und der Abgeordnete Karel Schwarzenberg teil. Letztgenannter erntete während seiner Rede den größten Beifall. Ex-Außenminister Schwarzenberg verwies in ihr darauf, dass man nicht nur an die gefallenen Helden erinnern sollte, sondern auch daran, dass man für die Freiheit zu jeder Zeit kämpfen müsse. Das große Geld und die Interessen der Parteien seien für ihn in dieser Hinsicht genauso gefährlich wie die russischen Panzer damals vor dem Rundfunk.

Tschechien gedenkt der Opfer der Niederschlagung des Prager Frühlings von 1968

In Tschechien wird am Sonntag an das jähe Ende des Prager Frühlings von 1968 erinnert. Es wurde erzwungen durch den Einmarsch der Armeen der Warschauer Paktstaaten in die damalige Tschechoslowakei vor 48 Jahren in der Nacht vom 20. zum 21. August. Die Tschechen und Slowaken leisteten unbewaffneten Widerstand, 108 von ihnen wurden infolge der Okkupation bis Ende 1968 getötet, rund 500 Menschen schwer und Hunderte leicht verletzt.

Mit mehreren Gedenkveranstaltungen wird am Sonntag der Opfer der Okkupation gedacht. Die Hauptveranstaltung findet dabei schon traditionell in Prag vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks statt. Bei einer weiteren Kundgebung am Nachmittag auf dem Wenzelsplatz werden auch die Namen aller Opfer vorgelesen, die im Zuge der Invasion ihr Leben ließen.

Aktion des Islamgegners Konvička löst Panik in Prager Innenstadt aus

Mit Panik endete am Sonntag eine Aktion der Anhänger des Islamgegners Martin Konvička auf dem Altstädter Ring in Prag. Sie inszenierten dabei eine imaginäre Invasion der Terrormiliz Islamischer Staat in Tschechien. Konvička selbst kam auf einem Kamel geritten, danach folgte ein militärischer Geländewagen mit vermummten Kämpfern der Terrororganisation. Sie riefen die Parole „Allahu Akbar“ (Arabisch für „Gott ist der Größte“), und aus ihren Waffenattrappen schossen sie in die Luft. Dies indes erschreckte viele der anwesenden Passanten, die panikartig die Flucht ergriffen. In Zusammenarbeit mit der Polizei ließ der diensthabende Beamte des Prager Magistrats daraufhin die Aktion beenden. Die Polizei überprüft nun, ob durch die imaginäre Vorstellung nicht die Straftat der Verbreitung einer alarmierenden Falschmeldung verübt wurde, sagte ein Polizeisprecher.

Prager Mini-Eiffelturm auf Laurenziberg ist 125 Jahre alt

Der Aussichtsturm auf dem Prager Laurenziberg (Petřín-Hügel) feierte an diesem Wochenende das 125-jährige Jubiläum seines Bestehens. Der Aussichtsturm und die Standseilbahn, die seit ebenso langer Zeit das Stadtzentrum mit dem Gipfel des Bergs verbindet, waren die großen Attraktionen der Prager Landes-Jubiläumsausstellung im Jahr 1891. Die Standseilbahn wurde am 25. Juli 1891 in Betrieb genommen, der Turm am 20. August desselben Jahres eröffnet. Um dessen Errichtung machte sich der Tschechische Wanderverein verdient. Deren Mitglieder kehrten 1889 begeistert von der Weltausstellung in Paris zurück und ließen ihn nach dem Vorbild des Eiffelturms erbauen. Mit der Höhe von 51 Metern ist der Prager Turm jedoch wesentlich kleiner als das Pariser Original. Auf die Aussichtsplattform gelangt man mit dem Fahrstuhl oder über 299 Stufen. In der massiven Konstruktion des Turms stecken 175 Tonnen Eisen. Der Prager Mini-Eiffelturm ist im Sommer täglich bis 22 Uhr, sowie im Frühjahr und Herbst bis 20 Uhr für Besucher geöffnet.

Olympia: Mountainbiker Kulhavý holt zehntes Edelmetall für Tschechien

Mountainbiker Jaroslav Kulhavý hat zum Abschluss der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro am Sonntag die zehnte Medaille für Tschechien gewonnen. Nach einem packenden Duell mit Nino Schurter musste sich Kulhavý am Ende nur dem Schweizer geschlagen geben und holte Silber. Damit gelang dem vierfachen Weltmeister die erfolgreiche Revanche für seine olympische Niederlage gegen Kulhavý vor vier Jahren in London. Die tschechischen Sportler kehren daher mit zehn Medaillen aus Rio heim. Sie gewannen einmal Gold, zweimal Silber und siebenmal Bronze.

Keine Medaille gab es für Tschechien im Speerwerfen der Männer und im Modernen Fünfkampf. Sowohl in der Leichtathletik-Disziplin als auch im großen Vielseitigkeitswettbewerb landeten die tschechischen Medaillenhoffnungen im geschlagenen Feld. Darunter Speerwurf-Weltmeister (2013) Vítězslav Veselý, der nur Siebter wurde, und der Fünfkampf-Olympiasieger von London, David Svoboda, der sich diesmal mit dem neunten Platz begnügen musste.

Olympia: Kanute Dostál tschechischer Fahnenträger bei Abschlusszeremonie

Bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro wird Rennkanute Josef Dostál die tschechische Flagge in das Olympiastadion tragen. Der 23-jährige Prager hat als einziger Tscheche zwei Medaillen in Rio gewonnen: die silberne im Einer-Kajak und die bronzene im Vier-Kajak, jeweils über 1000 Meter. Dostál ist damit der erst dritte tschechische Sportler in der Geschichte der Republik seit 1993, der bei Sommerspielen zwei Medaillen eroberte. Vor ihm war das dem Rennkanuten Martin Doktor, der 1996 in Atlanta zweimal Olympiasieger wurde, und der Sportschützin Kateřina Emmons, die 2008 in Peking Gold und Silber holte, gelungen.

Motorrad-WM: Tscheche Kornfeil in Brünn Sechster in Moto3

Beim tschechischen Motorrad-Grand Prix auf dem Masaryk-Ring in Brno / Brünn hat Jakub Kornfeil am Sonntag in der Rennklasse Moto3 den sehr guten sechsten Platz belegt. Der 23-jährige Tscheche, der auf Honda fährt, fuhr damit seine drittbeste Platzierung in der diesjährigen Rennserie ein. Im Gesamtklassement liegt Kornfeil weiter auf dem zehnten Platz, mit 111 Punkten Rückstand auf den WM-Führenden Brad Binder aus Südafrika. Sieger des Rennens in Brünn wurde der Schotte John McPhee, der auch von einem Sturz des WM-Leaders Binder profitierte.

In der Moto-GP, die als das Nonplusultra des Motorradrennsports angesehen wird, galt der größte Jubel des Publikums einmal mehr dem sehr populären Valentino Rossi. Der 37-jährige Italiener kämpfte sich in der zweiten Hälfte des Rennens vom 13. bis auf den zweiten Platz nach vorne und verfehlte nur knapp den achten Sieg auf seiner Lieblingsstrecke. Trotzdem hatte der neunfache Weltmeister am Ende Grund zur Freude: In Brünn feierte er das Jubiläum seines ersten tschechischen Triumphes vor 20 Jahren. Sieger des Rennens wurde der Brite Cal Crutchlow.

Tennis: Karolína Plíšková trifft im Finale von Cincinnati auf Kerber

Tennisspielerin Karolína Plíšková steht beim WTA-Turnier in Cincinnati im Finale. Im Halbfinale bezwang die 24-jährige Tschechin am Samstag die spanische French-Open-Siegerin Garbiñe Muguruza in zwei Sätzen überlegen mit 6:1 und 6:3. Ihre Endspielgegnerin am Sonntag ist die deutsche Silbermedaillengewinnerin von Rio, Angelique Kerber, die im zweiten Halbfinale die Rumänin Simona Halep schlug. Mit einem Sieg über die Tschechin würde Kerber seit Steffi Graf 1997 als erste deutsche Tennisspielerin zur Nummer eins der Welt aufsteigen. Dazu die Weltranglisten-17. Plíšková: "Ich fände es toll, wenn Kerber Nummer eins wird. Aber ich werde alles dafür tun, dass sie es nicht schafft." In den bisherigen sechs Duellen beider Spielerinnen behielt Kerber viermal die Oberhand.

Tennis: Tomáš Berdych sagt US Open ab

Tennisspieler Tomáš Berdych hat seine Teilnahem an den US Open abgesagt. Der Tscheche hat eine Blinddarmentzündung und lässt sich nun weiter in Europa behandeln. Der Semifinalist der US Open von 2012, derzeit auf Platz acht der Weltrangliste, wird damit zum ersten Male seit 2003 bei einem Grand-Slam-Turnier fehlen.

Berdych wird bei den US Open vom 29. August bis 11. September nicht mit dabei sein - das teilte der Tscheche am Samstag über Twitter mit. Der 30-Jährige schied beim Vorbereitungsturnier in Cincinnati/Ohio im Achtelfinale aus und fliegt nun zurück nach Europa, um sich weiter behandeln zu lassen. In Cincinnati wurde der langjährige Top-Ten-Spieler erstmals vom früheren Wimbledonsieger Goran Ivanisević betreut.

Das Wetter am Montag: bewölkt mit Schauern im Gebirge, bis 23 Grad

Am Montag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, im Osten des Landes teils bedeckt. In den Gebirgen örtlich auch Schauer. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad. In Lagen über 1000 Meter werden maximal 13 Grad Celsius erreicht. Es weht ein mäßiger Wind aus Nordwest bis Nord.