Täglicher Nachrichtenüberblick

Entführungsfall im Libanon: Freigekommene Tschechen fordern Entschädigung

Vier Tschechen, die im vergangenen Jahr im Libanon entführt wurden, fordern vom tschechischen Staat eine Entschädigung. Ihrer Ansicht nach hätten die Nachrichtendienste des Landes die Entführung verhindern können, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Ein fünfter Entführter, der selbst für den militärischen Abwehrdienst arbeitete, hat sich dem Gesuch nicht angeschlossen. Das Finanzministerium bestätigte am Donnerstag den Eingang der Entschädigungsforderung. Die Forderung belaufe sich auf zehn Millionen Kronen (370.000 Euro) für jeden der Antragsteller, so ein Ministeriumssprecher.

Die fünf Männer, darunter zwei Journalisten, ein Anwalt und ein Übersetzer, waren im Juli vergangenen Jahres zu Recherchearbeiten in den Libanon gereist. Dort verschwanden sie. Erst Anfang Februar dieses Jahres kamen sie frei. Angeblich geschah dies im Tausch für den mutmaßlichen libanesischen Waffenhändler Ali Fayad.

Studie: Kreml nutzt Zeman und Geheimdienste für Erweiterung seines Einflusses in Tschechien

Russland führt eine systematische Desinformationskampagne in Tschechien. Dabei nutzt der Kreml Konspirationstheorien sowie die Unterstützung einiger tschechischer Politiker. Dies geht aus einer Analyse hervor, die vom Think Tank „Evropské hodnoty“ (Europäische Werte) durchgeführt wurde. Jakub Janda von der Denkfabrik und der Reporter der renommierten Wochenzeitung „Respekt“, Ondřej Kundra, stellten am Donnerstag in Prag ihre Studie über die Interessen Russlands in Tschechien vor. Der Studie zufolge bemüht sich der Kreml, das Vertrauen der Tschechen gegenüber den demokratischen Politikern und Institutionen, der EU und der Nato zu untergraben. Zu den Hauptinteressen Russlands gehöre die Festigung der Stellung seiner politischen Verbündeten, so der Experte. Die Verbündeten nutze Russland bei der Stärkung der inneren Streitigkeiten in der EU und der Nato aus, sagte Janda. Für den wichtigsten politischen Verbündeten Russlands halten die Verfasser der Studie Präsident Miloš Zeman. Auf die Gefahr des russischen Einflusses will der Think Tank auch mit der Kampagne „Wir wollen nicht zurück in den Osten“ aufmerksam machen.

Frankreich, Israel und Schweden wollen der tschechischen Armee Radaranlagen liefern

Die französische, die israelische und die schwedische Regierung haben der Tschechischen Armee mobile Radaranlagen angeboten. Dies teilte das tschechische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Den früheren Informationen zufolge soll das Ministerium rund 3,6 Milliarden Kronen (130 Millionen Euro) bezahlen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Daniel Koštoval bekam Angebote von den Botschaftern der drei Länder am Mittwoch. Eine Kommission wertet nun die Angebote aus.

„Unterhosenaffäre“: Gericht weist Beschwerde der Künstler wegen Befangenheit der Richterin zurück

Das Stadtgericht in Prag hat die Beschwerde der Künstlergruppe Ztohoven wegen angeblicher Befangenheit der Richterin zurückgewiesen, die im Fall der „Unterhosenaktion“ auf der Prager Burg entscheiden soll. Darüber informierte das Tschechische Fernsehen am Donnerstag. Die drei Künstler störte bei den Gerichtverhandlungen im Juni dieses Jahres der vermutliche Interessenkonflikt, weil die Richterin von der Präsidentenkanzlei beschäftigt wird. Die Beschwerde reichte der Anwalt der Künstler ein, nachdem die Richterin darüber entschieden hatte, dass sie nicht befangen sei.

Als Protest gegen die Politik von Staatspräsident Zeman hatten als Schornsteinfeger verkleidete Mitglieder von „Ztohoven“ im September vergangenen Jahres die offizielle Präsidentenflagge auf der Prager Burg eingeholt und stattdessen eine riesige rote Unterhose gehisst. Sie steckten die Flagge in ein Päckchen und warfen es zum nahe stehenden Café Starbucks. Der Anklage zufolge begingen die Künstler damit Diebstahl, Beschädigung einer fremden Sache und Rowdytum. Den Männern drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.

Tschechische und deutsche Historiker beleuchten Tätigkeit der Geheimdienste 1968

Tschechische und deutsche Historiker haben die Tätigkeit der Geheimdienste zur Zeit des „Prager Frühlings“ 1968 beleuchtet. Die gemeinsame Studie biete einen vergleichenden Blick auf den Bundesnachrichtendienst und die tschechoslowakische Staatssicherheit (Státní bezpečnost), sagte ein Sprecher des Amtes für Auslandsbeziehungen und Informationen (ÚZSI) in Prag. Beide Nachrichtendienste seien „Gegner auf dem Schlachtfeld des Kalten Krieges“ gewesen, so Sprecher Jaroslav Hrbek. Die Studie wende sich sowohl an die Fachöffentlichkeit als auch an interessierte Laien, hieß es. Sie kann auch im Internet heruntergeladen werden.

Trutnoff Open Air Festival mit Gottesdienst eröffnet

Mit einem ökumenischen Gottesdienst hat am Donnerstagnachmittag in Trutnov / Trautenau das Trutnoff Open Air Festival begonnen. Während des Gottesdienstes ergänzte Priester Ladislav Heryán die Lesung aus dem Evangelium durch die Kompositionen „Wish You Were Here“ von Pink Floyd und „Riders On the Storm“ aus dem Repertoire der Band The Doors. Die Veranstalter widmen das diesjährige Rockmusik-Festival dem 2011 verstorbenen tschechischen Staatspräsidenten und Schriftsteller Václav Havel. Der Ex-Präsident war regelmäßiger Besucher des Festivals. Der größte Star des Eröffnungsabends ist der britische Songwriter Jake Bugg. Das Festival, das als das „Tschechische Woodstock“ gilt,. dauert bis Sonntag.

Sommerfestival des Neuen Zirkus beginnt in Prag

In Prag beginnt am Donnerstag das Sommerfestival des Neuen Zirkus. Auf dem Programm des Festivals mit dem Titel „Letní Letná“ stehen Open-Air-Vorstellungen des Neuen Zirkus, Konzerte, Filmvorstellungen und Workshops. Eröffnet wird das Festival vom australischen Ensemble Limbo, das in einem aus Belgien gebrachten Spiegelzelt auftritt. Das Festival findet in Prag bis 4. September statt.

750.000 Menschen besuchten bisher Olympia-Parks in Tschechien

Rund 750.000 Menschen haben bisher die Olympia-Parks besucht, die während der Olympischen Spiele in einigen tschechischen Städten geöffnet sind. Die höchsten Besucherzahlen melden die Organisatoren im Olympia-Park im ostböhmischen Pardubice, den 310.000 Menschen besucht haben. Den Park Rio Lipno im südböhmischen Lipno nad Vltavou / Lippen besuchten 250.000 Interessenten. Im Olympia-Park in Ostrava / Ostrau wird am Donnerstagabend der 100.000 Besucher erwartet. 90000 Menschen besuchten bisher den Park in Plzeň / Pilsen. Eine Rekordzahl von Menschen besuchte den Park Rio Lipno am vergangenen Dienstag, als einige tschechische Olympioniken einschließlich der Medaillengewinner, Lukáš Krpálek, Jiří Prskavec und Ondřej Synek, in Lipno begrüßt wurden. Im Park gab es an dem Tag fast 32000 Besucher.

Olympia: Alle drei tschechischen Speerwerfer im Finale

Bei den Olympischen Spielen in Rio haben alle drei tschechischen Speerwerfer das Finale erreicht. Bester von ihnen bei der Qualifikation am Mittwoch war Petr Frydrych. Er schleuderte den Speer auf 83,60 Meter und wurde damit Fünfter. Jakub Vadlejch kam auf Rang sieben (83,27 Meter). Vítězslav Veselý, der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in London, erreichte Platz zehn (82,85 Meter). Es gewann Titelverteidiger Keshorn Walcott aus Trinidad mit der Saisonbestleistung von 88,68 Meter. Das Finale wird in der Nacht auf Sonntag ausgetragen.

Fußball: Pilsen verliert in Play-off zur Champions League

Für den tschechischen Fußballmeister Viktoria Pilsen hat sich eine eventuelle Teilnahme an der Champions League verkompliziert. Im Play-off-Hinspiel verloren die Westböhmen mit 0:2 beim bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad. Das Rückspiel in Plzeň / Pilsen wird kommenden Dienstag ausgetragen.

Das Wetter am Freitag, 19. August

Am Freitag ist es in Tschechien wolkig, in Mähren und in Schlesien mit Schauern und vereinzelt Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 23 bis 27 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 19 Grad erreicht.