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Außenminister Zaorálek: In der Türkei muss jeder Anspruch auf gerechten Gerichtsprozess haben

Die EU verurteilt den Versuch um einen Militärputsch in der Türkei, sie betont jedoch, dass das Land infolgedessen nicht auf den Schutz demokratischer Werte verzichten darf. Das sagte der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) am Montag am Rande des Treffens der EU-Außenminister in Brüssel. Zaorálek erklärte, gerade in der jetzigen komplizierten Zeit sei es nach dem erfolglosen Putsch wichtig, dass jeder in der Türkei Anspruch auf gerechten Gerichtsprozess hat. Die EU müsse die Situation in der Türkei sorgfältig beobachten mit Rücksicht darauf, was für Folgen die Unterdrückung des Putschversuchs haben werde, sagte der Außenminister. Türkische Behörden reagierten auf den Putsch mit massenhaften Verhaftungen, und im Land fing man an über die Möglichkeit zu sprechen, die Todesstrafe wieder einzuführen. Eine derartige Entwicklung würde Zaorálek zufolge allen Prinzipien widersprechen, auf die sich die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei als eines EU-Beitrittskandidaten stützen.

Außenministerium warnt weiterhin vor Reisen in einige Regionen der Türkei

Die Empfehlung des Krisenstabs, wegen des Putschversuchs in einige Regionen der Türkei nicht zu reisen, gilt auch weiterhin. Dies teilte die Sprecherin des tschechischen Außenministeriums Irena Valentová nach einer Beratung am Montag mit. Die Touristen sollen auch weiterhin Istanbul, Ankara und den Südosten der Türkei meiden. Das Außenministerium empfahl den Touristen, Orte und Veranstaltungen nicht zu besuchen, wo viele Menschen zusammentreffen. Die Arbeitsgruppe kam zum Schluss, dass sich die Situation in der Türkei stabilisiert. Falls es zu Änderungen kommt, wird die Arbeitsgruppe wieder zusammenkommen. Der Krisenstab unter der Leitung von Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) einigte sich am Samstag darauf, dass Reisen nach Istanbul, Ankara sowie in den Südosten der Türkei gefährlich sind.

In der Türkei halten sich den Informationen der Reiseveranstalter zufolge zurzeit rund 7000 tschechische Touristen auf. Eine Sprecherin des Prager Václav-Havel-Flughafens bestätigte am Montag, dass die Flugverbindung zwischen Prag und Istanbul ab Samstagabend funktioniert.

Ťok und Pröll setzen in Prag Gespräche zu grenzüberschreitenden Verkehr fort

Der tschechische Verkehrsminister Dan Ťok (Ano-Partei) ist am Montag in Prag mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll zusammengetroffen. Beide Politiker verhandelten über die grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen zwischen Tschechien und dem österreichischen Bundesland. Der Verkehrsminister erklärte nach dem Treffen, die für die Fertigstellung der Autobahn Brno – Mikulov notwendigen Pläne für die Entwicklung des Südmährischen Kreises würden im Herbst dieses Jahres zur Verfügung stehen. Beide Politiker sprachen zudem über die geplante Verbindung zwischen Znojmo / Znaim und Wien über Hollabrunn sowie die geplante Eisenbahnverbindung zwischen Wien und České Budějovice / Budweis. Auf der Straße geht es vornehmlich bei den Österreichern voran: Derzeit ist ihre Bundesautobahn A5 bis nach Schrick fertiggestellt, im nächsten Jahr soll sie laut Plan bis nach Poysbrunn führen. Danach wolle man sofort mit dem Bau des letzten Teilstücks von Poysdorf bis zum Grenzübergang Drasenhofen - Mikulov beginnen, hieß es. In Tschechien konzentriert man sich vorerst weiter auf die Umfahrung von Mikulov / Nikolsburg. Von Brno / Brünn bis nach Pohořelice gibt es bereits eine vierspurige Verbindung, zwischen Pohořelice und Mikulov allerdings nur eine normale Fernstraße. Die Gespräche von Ťok mit Pröll knüpfen an das letzte Treffen der beiden Politiker an, das im Januar in St. Pölten stattfand.

Gewerkschafter fordern Erhöhung des Mindestlohns auf 420 Euro

Die Gewerkschafter fordern, dass die Regierung den Mindestlohn ab nächstem Jahr auf 11.500 Kronen (426 Euro) erhöht. Das sagte der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbandes ČMKOS Josef Středula am Montag. Die Sozialpartner werden über den Entwurf der Gewerkschaften am 25. Juli verhandeln. Ab Januar dieses Jahres beträgt der Mindestlohn in Tschechien 9900 Kronen (367 Euro). Der Gewerkschaftsboss machte darauf aufmerksam, dass die Arbeitgeber in der Slowakei einer Aufstockung des Mindestlohns auf rund 11.600 Kronen zustimmten. Es sei notwendig, dass der Mindestlohn rund 40 Prozent des Durchschnittslohns erreiche, so Středula. Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) ließ zuvor verlauten, dass das Arbeitsministerium einen Entwurf zur Erhöhung des Mindestlohns auf 11.000 Kronen (407 Euro) ausarbeitet. Der Industrie- und Verkehrsverband lehnt eine derartige Erhöhung ab. Den Arbeitgebern zufolge ist eine Aufstockung des Mindestlohns um 600 oder 700 Kronen (26 Euro) real. Tschechien gehört in der EU zu Ländern mit dem niedrigsten Mindestlohn.

Tschechien wird 2019 Gastland Leipziger Buchmesse sein

Der tschechische Kulturminister Daniel Herman und der Direktor der internationalen Leipziger Buchmesse, Oliver Zill, haben am Montag in Prag einen Vertrag für den Gastlandauftritt Tschechiens 2019 unterzeichnet. Tschechien stellt sich als Hauptgast bei einer der vier bedeutendsten Buchmessen in Europa nach 24 Jahren vor. Die Vorbereitungen auf die Präsentation werden drei Jahre lang dauern. Dies teilte die Sprecherin des Kulturministeriums Simona Cigánková mit.

Przewalski-Pferde aus dem Prager Zoo in Mongolei ausgewildert

Im mongolischen Nationalpark Gobi B sind vier seltene Przewalski-Pferde in die Freiheit entlassen worden. Die Stuten Reweta, Heia, Nara und Heilige hätten den Transport gut überstanden, teilte der Prager Zoo am Montag auf seiner Webseite mit. Die Pferde wurden mit einer Militärmaschine in klimatisierten Boxen aus Prag in die Mongolei gebracht. Vom Flughafen wurden sie mit Lastwagen zum Gobi-B-Nationalpark am Rande der gleichnamigen Wüste transportiert.

Der Prager Zoo hat insgesamt bereits 19 Przewalski-Pferde aus Tschechien in die Mongolei gebracht, die dort 15 Nachkommen gezeugt haben. Die Wildpferde wurden in freier Wildbahn bis 1969 ausgerottet. Der Prager Zoo gehört in der Zucht der Przewalski-Pferde zur Weltspitze.

Rekordzahl von Besuchern im Nationalpark Böhmerwald

Hohe Besucherzahlen haben während der Sommerferien bisher die Info- und Besucherzentren im Nationalpark Böhmerwald verzeichnet. Tausende von Menschen verbringen den Urlaub im Böhmerwald. Viel besucht sind neben den Rad- und Wanderwegen die Besucherzentren in Kvilda / Außergefild und in Srní / Rehberg, die sich auf Hirsche und Wölfe sperzialisieren. Dies teilte der Sprecher des Nationalparks Jan Dvořák am Montag mit. Das Infozentrum in Kvilda haben vom 1. bis 17. Juli 11.910 Menschen besucht, 4136 Menschen besuchten das Infozentrum in Kašperské Hory / Bergreichenstein. Der Direktor des Nationalparks Pavel Hubený ist mit dem Interesse für den Böhmerwald zufrieden. Vom Januar bis Juni dieses Jahres besuchten rund 88.000 Menschen die fünf Infozentren des Nationalsparks.

Im Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm wird Festival der Roma-Musik veranstaltet

Im Freilichtmuseum der mährischen Walachei in Rožnov pod Radhoštěm wird am kommenden Wochenende das Festival der Roma-Musik veranstaltet. Im Amphitheater werden Ensembles aus der Slowakei, Ungarn und Tschechien auftreten. Dies teilte eine Sprecherin des Museums am Montag mit. Am Sonntag findet zudem im Freilichtmuseum ein Anna-Fest statt. Beim Fest der Patronin der mährischen Walachei, der heiligen Anna, gibt es einen Volkstrachtenumzug. Die Teilnehmer gehen von der Allerheiligenkirche in der Stadt Richtung Freilichtmuseum und singen Wallfahrtslieder. Im Museum wird das Fest mit einem Gebet vor der St.-Anna-Kirche beendet.

Festival Masters of Rock an vier Tagen dreimal ausverkauft

Die 14. Auflage des Masters of Rock war der bisher erfolgreiche Jahrgang in der Geschichte des Festivals. Das gab Veranstaltungsdirektor Jiří Daron über die Medien bekannt. An den vier Konzerttagen, von Donnerstag bis Sonntag, war die Rockparade im ostmährischen Vizovice mit je 25.000 Zuschauern gleich dreimal ausverkauft. Und selbst am ersten Tag habe man rund 23.000 Armbänder verteilt, sagte Daron. Beim diesjährigen Masters of Rock gastierten Spitzenbands wie Avantasia, Slayer, Apocalyptica, Tarja und Amon Amarth. Wegen des starken Fanzuspruchs in der Szene habe man in diesem Jahr erstmals keine Tageskarten, sondern nur das komplette Festival-Abo verkauft. Mit Erfolg, denn die eingefleischten Rockfans waren größtenteils an allen vier Tagen vor Ort, resümierte Daron.

Fußball: David Limbersky hört als Nationalspieler auf

Der tschechische Fußballspieler David Limbersky ist knapp einen Monat nach dem EM-Aus seines Landes aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. „Ich hätte mich gern unter würdigeren Umständen verabschiedet“, sagte der 32-jährige Verteidiger von Viktoria-Pilsen in einem Gespräch für die Tageszeitung „Pravo“, das am Montag veröffentlicht wurde. Er wolle sich ganz auf den Verein konzentrieren. Nach Jaroslav Plašil, David Lafata und Torwartlegende Petr Čech ist er der vierte Abgang beim Nationalkader, der ab August vom derzeitigen Mladá-Boleslav-Coach Karel Jarolím trainiert wird.

Zauberwürfel-EM: Neuer Europameister wurde ein Deutscher

Bei der Zauberwürfel-Europameisterschaft in Prag sind am Wochenende 525 Meister im Sortieren der bunten Felder aufeinandergetroffen. Was für die meisten ein minutenlanges Geduldsspiel ist, lösen sie in Sekunden. Die Finger fliegen im Blitztempo über die verdrehten Würfel, bis alle sechs Seiten jeweils eine Farbe haben. Neuer Europameister in der Königsdisziplin „3x3x3“ wurde Philipp Weyer aus Willich am Niederrhein. Der Sieger konnte sich über einen Pokal und 1000 Euro Preisgeld freuen. Der Deutsche ist kein Unbekannter: Auf der Weltrangliste liegt Weyer derzeit auf Platz 45 mit einer Bestzeit von 6,44 Sekunden. Bester Tscheche wurde Matěj Grohmann, der mit 7,7 Sekunden einen neuen Landesrekord aufstellte. Neben dem klassischen 3-D-Würfel mit drei mal drei Feldern pro Seite griffen die Teilnehmer in einer Sporthalle im Prager Vorort Radotín auch zu ungewöhnlicheren Modellen bis zur Jumbo-Größe sieben mal sieben. Wem das nicht schwer genug war, spielte mit einer Hand, verbundenen Augen oder sogar den Füßen.

Bei der Europameisterschaft gibt es 18 Kategorien, in denen Spieler verschiedener Altersklassen antreten. Am besten sind meist die Teenager: „Sie lösen den Zauberwürfel schneller, als ich diesen Satz zu Ende sprechen kann“, sagte Organisator Jaroslav Flejberk. Der Ex-Mathematiklehrer und Spiele-Fanatiker Flejberk hatte 2004 ein erstes Zauberwürfel-Turnier in Tschechien veranstaltet. „Ich war der Gewinner, weil außer mir niemand gekommen war“, erinnerte er sich mit einem Augenzwinkern. Inzwischen habe die Europameisterschaft sogar mehr Teilnehmer als die Weltmeisterschaft, so Flejberk.

Das Wetter am Dienstag, 19. Juli

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, im Nordosten des Landes vereinzelt Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 24 bis 28 Grad Celsius, im Nordosten Tschechiens werden nur 20 bis 24 Grad Celsius erreicht, in Lagen um 1000 Meter 19 Grad, in den Beskiden und im Altvatergebirge 16 Grad Celsius.