Täglicher Nachrichtenüberblick

Außenminister Zaorálek trifft in Brüssel mit EU-Amtskollegen zusammen

Der tschechische Chefdiplomat Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) ist am Sonntag zum turnusmäßigen Treffen der EU-Außenminister nach Brüssel abgereist. Das Treffen findet am Montag statt. Wegen des Putschversuchs in der Türkei war indes nicht ausgeschlossen worden, dass die Außenminister schon am Sonntag zusammenkommen, um die Lage im Land am Bosporus zu erörtern. Nun aber wird sich Zaorálek am Abend in Brüssel lediglich mit seinen Amtskollegen aus Polen, der Slowakei und Ungarn treffen. Unklar ist weiterhin, ob auch der türkische Außenminister nach Brüssel reisen wird. Dafür stehe fest, dass auch US-Chefdiplomat John Kerry an der Tagung teilnehmen wird, informierte die Sprecherin des Außenministeriums in Prag. Die Türkei und die USA sind als Nato-Länder häufig bei den EU-Außenministertreffen zugegen.

Firma OKD und Eigentümer NWR im Visier der Antikorruptionspolizei

Die Bergbaufirma OKD, die seit Mai dieses Jahres Pleite ist und Schulden von mehreren Milliarden Kronen hat, steht im Visier der tschechischen Antikorruptionspolizei. Die Kriminalisten haben damit begonnen, verdächtige Transaktionen von OKD und des Unternehmens NWR Holdings B.V., das Eigentümer der Kohlefirma ist, zu überprüfen. OKD hat beispielweise für Schuldscheine in Milliardenhöhe gebürgt und das Eigentum der Firma teilweise auf andere Unternehmen übertragen. Das meldete am Sonntag die Nachrichtenagentur ČTK mit dem Verweis darauf, die Informationen aus dem Insolvenzregister erhalten zu haben.

In Číhošt wurde an zu Tode gefolterten Priester Toufar erinnert

Rund 500 Menschen haben am Samstag im mährischen Číhošt an einer Dankfeste zur Rückkehr von Pater Josef Toufar teilgenommen. Die heilige Messe auf dem Platz vor der Kirche Mariä Himmelfahrt wurde vom Prager Bischof Vávlav Malý zelebriert. Gemeinsam mit dem Geistlichen Miloš Doležal und dem Publizisten Tomáš Petráček nahm Malý anschließend an einer Diskussion über Toufars Vermächtnis teil. Toufar verstarb 1950 nach schwerer Folter durch die kommunistische Staatssicherheit. Seine sterblichen Überreste wurden im Juli vergangenen Jahres in die Kirche von Číhošt überführt.

Auslöser für die damalige Verhaftung von Toufar war das sogenannte Wunder von Číhošt. Bei einer Predigt von Pfarrer Toufar am dritten Advent des Jahres 1949 soll sich dabei das halbmeterhohe Kreuz auf dem Hauptaltar mehrfach bewegt haben. Angeblich gab es dafür 20 Zeugen. Das Kreuz soll sich des Weiteren am ersten Weihnachtstag und auch zur Fastenzeit bewegt haben. Die Staatssicherheit hatte Toufar deswegen am 28. Januar 1950 verhaftet und in ein Zuchthaus gebracht. Knapp einen Monat später verstarb der Pfarrer an den Folgen der Qualen, die man ihm dort angetan hatte. Das kommunistische Regime bezeichnete ihn als einen Agenten des Vatikans, westlichen Spion und geschickten Manipulator.

Metropolen-Plan: In Prag sollen an 14 Standorten Wolkenkratzer entstehen

Nach Vorstellung von Stadtplanern sollen künftig mehrere Wolkenkratzer an 14 Prager Standorten entstehen. Das geht aus dem Entwurf des neuen Flächenbebauungsplans der Hauptstadt hervor, der ab dem Jahr 2020 in Kraft treten soll. Gegenwärtig stehen herausragende Gebäude überwiegend im Stadtteil Pankrác, wo sich auch der einzige Wolkenkratzer der Stadt befindet. Es ist der 109 Meter hohe City Tower, der über 27 Stockwerke verfügt.

Zum vorgelegten Entwurf, dem sogenannten Metropolen-Plan, haben die Stadtväter indes noch viele Zweifel. Experten wie Ratsherren behaupten sogar, dass der Entwurf nicht im Einklang mit dem Baugesetz stehe. Der Magistrat lässt ihn daher bis Ende August von einem Expertenteam überprüfen. Im Herbst soll der Metropolen-Plan dann vor der Öffentlichkeit behandelt werden.

Erneut vier Przewalski-Pferde aus Prag auf dem Weg in die Mongolei

Am Samstag sind von Prag aus vier Przewalski-Pferde in die Mongolei ausgeflogen worden, die in der dortigen Steppe auswildert werden sollen. Die vier Stuten im Alter von jeweils drei Jahren sind im Prager Zoo aufgewachsen, wurden aber in verschiedenen europäischen Ländern geboren. Aus der hiesigen Zucht stammen bereits 19 Tiere, von denen noch 17 im Nationalpark Gobi leben. In freier Wildbahn haben sie zudem für 15 Nachkommen gesorgt. Die letzten Exemplare der ursprünglichen Wildpferde sollen 1969 gesehen worden sein. Seitdem gilt diese Tierart als ausgestorben.

Im Prager Zoo werden seit 1932 die sehr selten gewordenen Präriepferde aufgezogen. Die neue Fracht ist der bereits sechste Transport von Przewalski-Pferden in die Mongolei. Für die Rettung der Tierart wurde der Prager Zoo vor zwei Jahren mit einer hohen Auszeichnung des mongolischen Präsidenten geehrt.

Tennis – Davis-Cup: Tschechien unterliegt Frankreich mit 1:3

Die tschechische Tennismannschaft der Herren ist im Viertelfinale des Davis Cups ausgeschieden. Sie unterlag der Equipe aus Frankreich vor eigenem Publikum in Třinec mit 1:3. Am Sonntag verlor Jiří Veselý auch sein zweites Einzel, diesmal jedoch nach großem Kampf gegen den in der Weltrangliste 40 Plätze vor ihm liegenden Franzosen Jo-Wilfried Tsonga in vier Sätzen mit 6:4, 6:7, 4:6 und 5:7. Das Match dauerte dreieinhalb Stunden. Den einzigen Punkt für Tschechien gewann Lukáš Rosol gleich im Auftakteinzel, in dem er Tsonga mit 3:2 Sätzen besiegte. Danach unterlagen sowohl Veselý gegen Lucas Pouille sowie Rosol und Radek Štěpánek im Doppel gegen die Weltranglisten-Ersten Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut. Wegen der Tragödie von Nizza spielten die Gäste mit Trauerflor.

Die Tschechen konnten folglich keine Revanche nehmen für die 2014 in Paris erlittene 1:4-Pleite. Vor zwei Jahren verhinderten die Franzosen den Titelhattrick des tschechischen Teams. Dennoch bleibt zu konstatieren: In den 16 Davis-Cup-Begegnungen unter Teamchef Jaroslav Navrátil wurde erst die dritte Niederlage kassiert. Zudem hatte diesmal Tschechiens Top-Spieler Tomáš Berdych seine Teilnahme abgesagt.

Berdych und Plíšková sagen Olympiateilnahme in Rio wegen Zika-Virus ab

Die Tennisspieler Tomáš Berdych und Karolína Plíšková haben ihre Olympiateilnahme in Rio de Janeiro abgesagt. Als Grund dafür gaben beide an, sich vor einer Ansteckung mit dem Zika-Virus zu fürchten. Die tschechische Olympiamannschaft hat damit am Samstag binnen weniger Stunden zwei ihrer Mitglieder verloren. Nach neuestem Stand werden 105 Sportlerinnen und Sportler das Land bei den Spielen in Rio vertreten.

Motorradsport: Tscheche Kornfeil Vierter der Moto3 auf dem Sachsenring

Der tschechische Motorradrennfahrer Jakub Kornfeil belegte beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring den vierten Platz im Rennen der Moto3-Klasse. Auf der nassen Strecke bei Hohenstein-Ernstthal verbuchte er am Sonntag seine beste Saisonplatzierung auf der diesjährigen WM-Tour. Lediglich im vergangenen Jahr war der 23-Jährige zweimal noch besser platziert: Er war Zweiter in Silverstone und Dritter in Valencia. In der Gesamtwertung liegt Kornfeil auf Platz neun und hat 101 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Brad Binder aus Südafrika.

Das Wetter am Montag: heiter bis bewölkt, einige Schauer, bis 27 Grad

Am Montag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, vereinzelt treten Schauer auf. Im Norden und Nordosten des Landes ist es vorübergehend auch bedeckt. Erst gegen Abend reißt die Wolkendecke von Westen her auf und die leichten Niederschläge hören auf. Die Tageshöchstwerte liegen bei 23 bis 27 Grad, im Nordosten bei 20 bis 23 Grad Celsius. In Lagen über 1000 Meter erreichen sie maximal 18 Grad Celsius. Es weht ein schwacher bis mäßiger Wind aus Nordwest.