Täglicher Nachrichtenüberblick

Vattenfall darf Lausitzer Braunkohle an tschechische EPH verkaufen

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall darf sein deutsches Braunkohlegeschäft an die tschechische EPH-Gruppe verkaufen. Die schwedische Regierung hat den Plänen des Unternehmens zugestimmt, wie Wirtschaftsminister Mikael Damberg am Samstag informierte. Der Verfall des Strompreises in Deutschland habe Vattenfall und anderen Unternehmen heftig zugesetzt, so Damberg. EPH begrüßte den Beschluss in Stockholm. Zugleich wies der Konzern darauf hin, dass noch die Kartellbehörden grünes Licht gaben müssen. Deutsche und tschechische Umweltschützer protestieren allerdings gegen den Verkauf.

Der Verkauf der Braunkohle-Aktivitäten in der Lausitz an EPH und seinen Finanzpartner PPF Investments soll zum 31. August vollzogen werden, teilte Vattenfall mit. Demnach soll EPH sowohl Vermögenswerte in Höhe von 15 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro) übernehmen als auch Schulden und Rückstellungen zur Regenerierung von Braunkohlegebieten in Höhe von 18 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro). Der Verkauf betrifft Kohlekraftwerke und Bergwerke in Brandenburg und Sachsen.

Entscheidung über tschechische Beteiligung an Nato-Präsenz im Baltikum noch nicht jetzt

Wie sich tschechische Truppen an der zusätzlichen Nato-Präsenz im Baltikum beteiligen, soll der Presseagentur ČTK zufolge erst in den kommenden Monaten entschieden werden. Zuvor müssten beim Nato-Gipfel in Warschau (8. und 9. Juli) die konkreten Anforderungen für die Stationierung weiterer Truppen präzisiert werden, wird Verteidigungsminister Martin Stropnický (Partei Ano) zitiert. Erst dann würde Tschechien entscheiden, in welcher Weise es sich an der Mission beteiligt.

Die Nato will ihre Präsenz in Estland, Lettland und Litauen sowie Polen jeweils um die Stärke eines Bataillons (bis zu 1000 Soldaten) aufstocken. Damit soll Russland signalisiert werden, dass die Nato bereit sei, ihre Verbündeten zu verteidigen.

AKW Temelín: zweiter Reaktorblock geht später ans Netz als geplant

Der zweite Reaktorblock im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín wird länger ausgeschaltet bleiben als ursprünglich geplant. Zusätzlich zu den geplanten Arbeiten müssten die Dampfturbine ausgewuchtet und Turbinenschaufeln ausgetauscht werden, teilte ein Sprecher des AKW mit. Wann der Reaktorblock wieder ans Netz komme, präzisierte der Sprecher nicht. Auf den Webseiten von Temelín wird der 21. August als Termin angegeben.

Der Meiler wurde Anfang Juni ursprünglich nur für zwei Monate vom Netz genommen. Ein Viertel der Brennstäbe sollen ausgewechselt und der Zustand von Reaktorschutzhülle und Kühlturm kontrolliert werden. Das AKW Temelín gilt bei Kernkraftgegnern als besonders umstritten, weil bei seinem Bau frühere sowjetische mit amerikanischer Technik kombiniert wurde. Der Meiler liefert rund ein Fünftel des tschechischen Strombedarfs.

Universität Pilsen schließt Kooperationsvertrag mit Berufsschule Wiesau

Die Westböhmische Universität in Plzeň / Pilsen hat einen Kooperationsvertrag mit dem staatlichen Berufsschulzentrum im bayerischen Wiesau geschlossen. Gemeinsam wolle man die Zahl qualifizierter Fachkräfte im tschechisch-deutschen Grenzgebiet erhöhen, sagte Unirektor Miroslav Holeček am Freitag. Vor allem die Fakultät für Maschinenbau arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit Wiesau zusammen. Nun soll die Möglichkeit geschaffen werden für eine grenzübergreifende kombinierte berufliche und universitäre Bildung.

Polizei ermittelt wegen Schießerei an Prager Stadtrand

Die tschechische Polizei hat drei Verdächtige festgenommen wegen einer Schießerei auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums am Prager Stadtrand. Bei dem Schusswechsel wurde am Freitagabend ein 47-jähriger Mann schwer verletzt. Das Opfer schwebe jedoch nicht in Lebensgefahr, sagte ein Rettungssanitäter. Man ermittle wegen versuchten Mordes, sagte eine Polizeisprecherin. Der Schießerei soll laut Augenzeugen ein Streit mehrerer Männer vorangegangen sein.

Radsport: Drei Tschechen bei der 103. Tour de France

An der Tour de France, die am Samstag am Mont-Saint-Michel in der Normandie gestartet wurde, nehmen dieses Jahr drei tschechische Radprofis teil: Roman Kreuziger (Tinkoff), Jan Bárta (Bora-Argon 18) und Petr Vakoč (Etixx-Quick-Step). Ihre Rolle ist jeweils, den Stars ihrer Teams zu helfen. Für Kreuziger, der vor kurzem tschechischer Meister auf der Straße wurde, ist es bereits die siebte Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt. Seine beste Platzierung war ein fünfter Platz im Jahr 2013. Roman Kreuziger sagte vor dem Start der 103. Tour, er werde sich um einen Etappensieg bemühen. Jan Bárta gilt als Zeitfahrspezialist. Petr Vakoč nimmt erstmals an dem schwersten Etappen-Radrennen der Welt teil.

Volleyball: Tschechien verliert Chance auf Final Four in Weltliga

Die tschechischen Volleyballspieler haben keine Chance mehr auf das Turnier der Final Four in der Weltliga, das in Deutschland ausgetragen wird. Am Samstag unterlagen sie beim dritten Turnier der zweiten Division der Weltliga in Seoul den Niederlanden mit 1:3. Am Freitag hatten sich die Schützlinge von Coach Miguel Angel Falasca bereits dem südkoreanischen Gastgebern geschlagen geben müssen. Am Sonntag trifft Tschechien im letzten Spiel noch auf Ägypten.

Das Wetter am Sonntag, 3. Juli

Am Sonntag ist es in Tschechien meist heiter bis wolkig mit vereinzelten Schauern. Im Mähren und Schlesien ist der Himmel anfangs bedeckt und es regnet. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad Celsius, in Südostmähren bis zu 24 Grad. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden Maximalwerte von bis zu 15 Grad Celsius erreicht.