Täglicher Nachrichtenüberblick

Zentralbank setzt rigide Fiskalpolitik fort

Die Tschechische Nationalbank (ČNB) wird das Regime ihrer Devisenintervention bis auf weiteres fortsetzen mit dem Ziel, den Wechselkurs der Landeswährung stets nahe der Marke von 27 Kronen je Euro zu halten. Und das mindestens bis Mitte kommenden Jahres. Zudem wird sie auch den Leitzinssatz auf seinem historisch niedrigsten Stand von nur 0,05 Prozent belassen. Darüber informierte der Sprecher der Zentralbank am Donnerstag die Medien.

Mit dem Regime der Devisenintervention hat die Zentralbank im November 2013 begonnen. Die Bankenratssitzung am Donnerstag war die letzte, an der Bankenchef Miroslav Singer teilnahm. In seinem Amt als Generalgouverneur wird er am Freitag vom ehemaligen Interimspremier Jiří Rusnok abgelöst.

Soldaten feiern Tag der bewaffneten Streitkräfte in Erinnerung an Legionäre

Der Soldatenappell an der Nationalen Gedenkstätte auf dem Prager Vítkov-Hügel war am Donnerstag der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Tag der bewaffneten Streitkräfte. An diesem Tag wird jedes Jahr an den Eid erinnert, den tschechoslowakische Legionäre 1918 im französischen Darney ablegten. Während des Zeremoniells haben Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano-Partei) und der Oberbefehlshaber des Generalstabs der Tschechischen Armee, Josef Bečvář, Kränze am Grabmal des Unbekannten Soldaten niedergelegt. Danach haben sie 29 Soldaten ausgezeichnet. Mit dem Tag der bewaffneten Streitkräfte soll an die demokratische Tradition der Tschechischen Armee erinnert werden. Er wird seit dem Jahr 2002 in Prag und landesweit in allen Garnisonen der Armee gefeiert.

Letzter Schultag in Tschechien

Am Donnerstag verabschieden sich die Schüler der Grund- und weiterführenden Schulen in Tschechien in die Sommerferien. Nachdem sie ihre Zeugnisse erhalten haben, können insgesamt rund 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche im Juli und August eine zweimonatige Lernpause genießen.

Die tschechische Bildungsministerin Kateřina Valachová half den Lehrern einer kleineren Prager Schule bei der Zeugnisverteilung. Sie hob dabei die Bedeutung kleinerer Schulen für den kommunalen Zusammenhalt hervor. Für die Ministerin bringen die Sommerferien jedoch keine Erholung, da schwierige Haushaltsverhandlungen anstehen. Hierbei will sie sich vor allem für eine Erhöhung der niedrigen Lehrerlöhne einsetzen.

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds fördert weitere 159 grenzüberschreitende Projekte

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (DTZF) hat am Mittwoch auf seiner turnusmäßigen Sitzung in Prag Fördergelder in Höhe von 790.000 Euro bewilligt. Damit werden 159 neue grenzüberschreitende Projekte unterstützt, die jeweils von einem tschechischen und einem deutschen Partner gemeinsam umgesetzt werden. In mehreren Projekten setzen sich zudem deutsche und tschechische Jugendliche über gemeinsame kulturelle Aktivitäten mit sensiblen Themen der deutsch-tschechischen Vergangenheit auseinander.

Erneut beziehen sich viele der bewilligten Vorhaben auf das „Thema des Jahres“, das der DTZF für 2016 ausgerufen hat: Aktives Bürgersein vor den neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. „Die Vielzahl der Vorhaben zu diesem Thema zeugt von einer lebendigen Zivilgesellschaft auf beiden Seiten der Grenze, die nach eigenen deutsch-tschechischen Wegen und Lösungsansätzen für aktuelle Themen wie Flucht und Migration sucht“, sagte die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Petra Ernstberger.

Šlachta quittiert Dienst als Leiter der Einheit zur Verbrechensbekämpfung

Der Leiter der Polizei-Sondereinheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens, Robert Šlachta, scheidet am Donnerstag aus seinem Amt. Er hatte bereits Anfang des Monats angekündigt, seine Position aus Unmut über die geplante Reorganisation der Polizei aufzugeben. Da sein Amt mit dem 1. Juli erlischt, wird kein Nachfolger bestimmt. Die Leitung der im Zuge der Polizeireform neu entstehenden Zentralstelle zum Kampf gegen das organisierte Verbrechen soll voraussichtlich der bisherige Leiter der Kriminalpolizei, Michal Mazánek, übernehmen.

Die geplante Polizeireform hatte zuvor eine schwere Koalitionskrise ausgelöst. Die von Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) angestrebte Schaffung einer landesweiten Dachorganisation zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität, Korruption und Cyberkriminalität stieß vor allem bei der Regierungspartei Ano auf Ablehnung.

Tscheche dringt in Palast des slowakischen Präsidenten ein – Haftstrafe droht

Die slowakische Polizei hat am Donnerstag in Bratislava einen 35-jährigen Tschechen verhaftet, der beschuldigt wird, sich in der Nacht zu Dienstag unberechtigt im Amtssitz des slowakischen Präsidenten aufgehalten zu haben. Nach dem Zwischenfall ist der Chef des präsidialen Personenschutzes zurückgetreten, denn trotz des ausgelösten Alarms konnten die Polizisten den Mann im Präsidentenpalast nicht stellen. Präsident Andrej Kiska selbst war während des Vorfalls nicht in seinem Palast zugegen. Der Tscheche wird der Straftat des Hausfriedensbruchs beschuldigt, im Falle eines Schuldnachweises drohen ihm mehrere Jahre Haft.

Polizei beschuldigt Manager der Exportversicherung der Veruntreuung

Die Antikorruptionspolizei hat der Staatsanwaltschaft empfohlen, gegen zwei ehemalige Top-Manager der tschechischen Garantie- und Versicherungsgesellschaft (EGAP) Anklage zu erheben. Die Manager werden beschuldigt, ihre Pflichten bei der Verwaltung fremden Eigentums schwer verletzt zu haben. Daraus sei ein Schaden von angeblich 871 Millionen Kronen (ca. 32,3 Millionen Euro) entstanden, informierte der Sprecher der Polizei-Sondereinheit am Donnerstag. Beide Manager werden strafrechtlich verfolgt, im Falle eines Schuldnachweises drohen ihnen bis zu acht Jahre Gefängnis. Bei dem Fall geht es um die Finanzierung einer Zementfabrik in Vietnam.

Älteste Tschechin kurz vor 109. Geburtstag in Brünn verstorben

Die älteste Bürgerin Tschechiens, Bedřiška Köhlerová aus Brno / Brünn, ist kurz vor ihrem 109. Geburtstag verstorben, den sie am Freitag begangen hätte. Ihr Tod sei am 19. Juni eingetreten, informierte am Donnerstag die stellvertretende Direktorin eines Brünner Seniorenheims, in dem Bedřiška Köhlerová zuletzt gelebt hatte. Auf Wunsch der Familie der Verstorbenen werden keine weiteren Angaben zu ihrem Ableben gemacht. Bekannt ist aber, dass Bedřiška Köhlerová 1907 in Merano / Meran in Südtirol geboren wurde. Sie ist folglich ein Kind der damaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie. 1919 zog sie dann mit ihrer Familie nach Brünn in die junge Tschechoslowakei.

Black Sabbath tritt in Prag auf

Am Donnerstag tritt die britische Heavy-Metal-Band Black Sabbath in der Prager O2-Arena auf. Das Konzert vor dem Prager Publikum ist Teil der Abschiedstournee der Band um Frontmann Ozzy Osbourne. Daher sei das Konzert auch restlos ausverkauft, so die Veranstalter. Black Sabbath begann die Welttournee im Januar in Omaha in den USA, sie soll im Februar kommenden Jahres im englischen Birmingham enden.

Black Sabbath wurde 1970 in Birmingham von Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward gegründet. Die Band gilt als eine der einflussreichsten Gruppen des Heavy Metal und durch ihren okkulten Stil als Wegbereiter des sogenannten Doom Metal. Die größten Erfolge feierten die Briten Anfang der 1970er Jahre mit den Alben „Black Sabbath“, „Paranoid“ und „Sabbath Bloody Sabbath“. Im vergangenen Jahr gaben sie ihren Abschied mit dem Ende ihrer Tournee im Jahr 2017 bekannt. In Prag tritt die Band mit Ausnahme von Bill Ward in ihrer Originalbesetzung auf.

Prag plant Riesenrad am Moldauufer

Der fünfte Prager Stadtbezirk hat am Donnerstag seine Pläne für ein Riesenrad am Moldauufer bekanntgegeben. Die Moldaumetropole eifert damit den Riesenrad- Vorreitern aus London und Paris nach. Neben der Prager Burg, dem Zoo und dem Aussichtsturm auf dem Laurenziberg (Petřín) soll die 60 Meter hohe Attraktion einer der Hauptanziehungspunkte für Touristen in der tschechischen Hauptstadt sein. Das Projekt mit dem Namen „Prague Wheel“ soll voraussichtlich im Januar 2017 in Betrieb gehen.

Fußball: Nationaltrainer Vrba tritt zurück und wird Vereinscoach in Russland

Der tschechische Fußball-Nationaltrainer Pavel Vrba hat seinen Rücktritt erklärt und wird neuer Coach des russischen Erstligisten Anschi Machatschkala. Dies gab der nationale Fußball-Verband (FA ČR) am Donnerstag bekannt. Die Tschechen belegten bei der Europameisterschaft in Frankreich nach einem Unentschieden und zwei Niederlagen mit nur einem Punkt den vierten Platz in der Gruppe D.

„Auch wenn die EM für uns nach der Gruppenphase beendet war, war das Engagement des Trainers ein Erfolg“, wird Verbandspräsident Miroslav Pelta in einer Mitteilung zitiert. Er habe ihm in den vergangenen Tagen mehrmals die Unterstützung zugesagt, damit er das Team für die anstehende WM-Qualifikation weiterhin betreue. Aber den Wunsch des Trainers akzeptiere er, so Pelta.

Der 52 Jahre alte Vrba übernahm am 1. Januar 2014 die tschechische Nationalelf. Nach der verpassten WM-Teilnahme in Brasilien qualifizierte sich der Vize-Europameister von 1996 in einer Gruppe mit Island, der Türkei und den Niederlanden als Tabellenerster für das Turnier in Frankreich. Ein Nachfolger soll in der kommenden Woche bekanntgegeben werden.

Das Wetter am Freitag: heiter, nur örtlich Schauer, bis 29 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkenlos. Nur gelegentlich nimmt die Bewölkung zu, dann sind örtlich auch Schauer oder Gewitter möglich. Zu Tagesbeginn ist es im Osten etwas mehr bewölkt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 25 bis 29 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter wird der Höchstwert maximal 21 Grad erreichen. Es weht ein mäßiger Wind aus Südwest bis West.