Täglicher Nachrichtenüberblick

In Prag wird der Opfer des Zweiten Weltkriegs und des Kommunismus gedacht

Auf dem Olšany-Friedhof in Prag wurde am Samstag der Soldaten gedacht, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Die Gedenkveranstaltung begann auf dem Ehrenfriedhof der Soldaten des Commonwealth und wurde auf dem Friedhof fortgesetzt, wo die Soldaten der sowjetischen Armee, Bulgariens und gefallene Prager Aufständische bestattet wurden. Gedenkveranstaltungen fanden zudem beim Denkmal der Piloten der Royal Air Force und bei den Gräbern der Generäle Karel Klapálek und Karel Kutlvašr statt. Klapálek nahm während des Zweiten Weltkriegs unter anderem an den Kämpfen Tobruk teil. Kutlvašr war Oberbefehlshaber der Aufständischen während des Prager Aufstands im Mai 1945. Nach dem kommunistischen Putsch von 1948 wurde er vom kommunistischen Regime verfolgt.

An die Opfer des kommunistischen Regimes wurde am Samstag im Krematorium in Prag – Motol erinnert. An der Gedenkzeremonie, die von der Konföderation der politischen Gefangenen organisiert wurde, nahm Kulturminister Daniel Herman (Christdemokraten) teil. Die Teilnehmer legten Kränze am Denkmal für die Opfer des Kommunismus nieder. Das kommunistische Regime weigerte sich, die Urnen mit der Asche der Regimegegner den Hinterbliebenen zu übergeben. Sie wurden an einem unbekannten Ort aufbewahrt. 1999 wurde entdeckt, dass die Urnen mit der Asche der hingerichteten und verstorbenen politischen Gefangenen in Motol liquidiert wurden.

Tausende Menschen demonstrieren in Prag für Cannabis-Legalisierung

Tausende Menschen haben am Samstag in Tschechien für die Freigabe von Cannabis demonstriert. Allein in Prag nahmen über 5000 Menschen am sogenannten „Million Marihuana March“ teil. Eine kleinere Demonstration fand auch in Ostrava / Ostrau statt. Die Demonstranten verlangten, dass die Produktion und der Besitz kleinerer Mengen sowie der Konsum von Marihuana auch für nichtmedizinische Zwecke erlaubt werden sollen. Cannabis-Produkte sind bisher in Tschechien für bestimmte medizinische Anwendungen zugelassen. Die Cannabis-Produkte muss beispielsweise an Krebs-Patienten ein Facharzt verschreiben.

Gegendemonstranten erwarten in Prag russische Motorradgang „Nachtwölfe“

Die nationalistische russische Motorradgang „Nachtwölfe“ ist am Samstag in Prag eingetroffen. Auf dem Wenzelsplatz wurden die Kreml-nahen Biker von rund ein Hundert Gegendemonstranten erwartet. Einige von ihnen versuchten, die Durchfahrt der Russen zu verhindern. Polizisten lösten eine Sitzblockade auf und ermöglichten der Motorradgang die freie Durchfahrt. Die Demonstranten hatten ukrainische, amerikanische und tschechische Fahnen mit und hielten Spruchbänder wie „Tschechien gehört zum Westen und nicht zum russischen Rudel“ oder „Tschechen wissen sehr gut, was die ´Freundschaft´ russischer Herrscher bedeutet“ hoch. Ein riesiges Plakat zeigte eine Fotomontage Putins mit Hitlerbart.

Causa Čapí hnízdo: Abhörgeräte bei im Büro der Kriminalpolizei gefunden

In den Büros der Kriminalpolizisten, die den mutmaßlichen Betrug beim Bau des Luxus-Hotels Čapí hnízdo untersuchen, wurden Abhörgeräte gefunden. Darüber informierte die Tageszeitung Právo in ihrer Samstagausgabe. Das Hotel gehört dem Vizepremier und Finanzminister Andrej Babiš (Ano-Partei). Für den Bau des Hotels bekam er rund 1,85 Millionen Euro aus den EU-Fonds. Die Umstände, unter denen die EU-Gelder zugeteilt wurden, untersucht auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF). Babiš wies einen Zusammenhang mit den gefundenen Abhörgeräten zurück. Er ließ verlauten, er wisse nicht darüber, dass die Polizei Ermittlungen im Fall von Čapí hnízdo einleitete. Er meine, es handele sich um einen erstaunlichen Zufall, so Babiš.

Ausstellung über Lebensstil in der Zeit von Karl IV. in Karlštejn eröffnet

Anlässlich des bevorstehenden 700. Jubiläums des böhmischen Königs und römisch-deutschen Kaisers Karl IV. wurde auf der Burg Karlštejn / Karlstein am Freitag eine Ausstellung eröffnet. Sie dokumentiert den Lebensstil in der Zeit von Karl IV. Gezeigt werden mehr als 300 Gegenstände, die auf dem kaiserlichen Hof benutzt wurden. Unter den Exponaten sind der Kuratorin Naďa Kubů zufolge Sachen, die Karl IV. oder seinem Sohn Václav gehörten. Es seien exzellente Goldschmiedearbeiten, die aus den Werkstätten in Prag oder in anderen Städten Böhmens stammen, so Kubů. Kulturminister Daniel Herman (Christdemokraten) erklärte bei der Eröffnung der Ausstellung, die Tatsache, dass an Karl IV. auch nach einer so langen Zeit erinnert werde, zeuge davon, dass an dem Herrscher etwas Außerordentliches gewesen sei. Die Ausstellung trägt den Titel „Der Schatz von Karlštejn – Kultur des kaiserlichen Hofs Karl IV“. Zu sehen ist sie bis 31. Oktober 2017.

Ausstellung in Chemnitz zeigt Kunstwerke aus Sammlungen Tschechiens

Die Ausstellung „Sachsen und Böhmen im Spiegel der Kunst um 1500“ gibt ab Samstag im Schlossbergmuseum Chemnitz Auskunft über die historisch gewachsenen Verbindungen beider Regionen. Zu sehen seien hochwertige Kunstwerke aus bedeutenden Sammlungen Tschechiens, die vom kulturellen, künstlerischen und sozialen Austausch zeugten. Dies teilten die Kunstsammlungen Chemnitz mit. Zu den Exponaten gehören das Tafelgemälde „Brüxer Madonna“, eine Monstranz aus Děčín / Tetschen, eine Altarbekrönung, ein Messkelch aus eigenem Bestand oder die Predella „Anbetung der Könige“. Dabei handelt es sich um eine Schnitzerei unterhalb eines Altarbildes. Leihgeber sind neben der Prager Nationalgalerie mehrere Regionalmuseen aus dem Nachbarland. Die Schau geht bis zum 4. September.

Eishockey-WM: Tschechien gewinnt zum Auftakt 3:0 gegen Russland

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft ist erfolgreich in das WM-Turnier in Russland gestartet. Am Freitagabend bezwang sie das Team des Gastgebers in Moskau überraschend deutlich mit 3:0. Die Schützlinge von Cheftrainer Vladimír Vůjtek trafen in jedem Drittel einmal, die Tore erzielten Tomáš Kundrátek (15.), Roman Červenka (21.) und Michal Birner (59.). Sehr lange können die Tschechen ihren Triumph indes nicht bejubeln: Schon am Samstagabend treten sie in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Lettland an.

Eishockey: Jágr schließt Teilnahme am World Cup 2016 nicht aus

Die tschechische Eishockeylegende Jaromír Jágr hat die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass er mit der tschechischen Nationalmannschaft im September am World Cup of Hockey in Toronto teilnehmen würde. Der 44-jährige Stürmer, der am Donnerstag seinen Vertrag beim NHL-Klub Florida Panthers verlängerte, erklärte gegenüber den Medien, er wolle zuerst über den World Cup mit dem Generalmanager des tschechischen Teams, Martin Ručinský, sprechen. Erst dann werde er sich entscheiden, so der drittproduktivste Spieler in der Geschichte der NHL.

Das Wetter am Sonntag, dem 8. Mai

Am Sonntag ist es in Tschechien ist es heiter bis wolkig, im östlichen Landesteil örtliche Regenschauer und Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 18 bis 22 Grad Celsius, in Lage um 1000 Meter werden 14 Grad Celsius erreicht.