Täglicher Nachrichtenüberblick

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Weitere Flüchtlinge aus dem Irak in Tschechien eingetroffen

In Prag ist am Freitag die zweite Gruppe der christlichen Flüchtlinge aus dem Irak eingetroffen. Es handelt sich um vier Familien, insgesamt 19 Personen. Die Flüchtlinge werden im Erholungszentrum Okrouhlík nahe Jihlava / Iglau untergebracht, wo sie die ersten Monate verbringen werden. Im Zentrum werden sie Tschechisch lernen. Ungefähr in der zweiten Jahreshälfte bekommen sie Asyl in Tschechien. Insgesamt sollen 153 Christen nach Tschechien kommen, die aus dem Irak geflüchtet sind. Das Projekt wird vom Stiftungsfonds Generace 21 organisiert und finanziert.

Stropnický: Tschechen im Libanon waren auf Agentenmission

Unter den entführten Tschechen, die am Donnerstag nach Tschechien zurückgekehrt sind, war ein Agent des tschechischen Geheimdienstes. Im Libanon befand er sich offenbar auf der Spur eines Tschechen, der im vergangenen März gemeinsam mit acht weiteren Personen in Libyen verschwunden war. Dies bestätigte Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano-Partei) gegenüber der Zeitung Hospodářské noviny (Freitagsausgabe). Die weiteren Tschechen, die seit Juli 2015 im Libanon vermisst waren, sind zwei Journalisten, ein Anwalt und ein Übersetzer. Nach ihrer Befreiung Anfang der Woche kehrten sie am Donnerstag nach Prag zurück.

Opposition fordert Erklärung zur Freilassung der Tschechen im Libanon

Die Opposition verlangt eine Parlamentsdebatte zu der Freilassung von fünf Tschechien im Libanon. Der Premier soll die Umstände erklären. Auf diese Forderung haben sich die Demokratische Bürgerpartei ODS, die Partei Top 09, die Partei Úsvit-Národní koalice und zum Teil auch die Kommunisten und die Gruppierung Starostové a nezávislí (Stan) geeinigt. Stan verlangt außerdem, dass die Regierung eine Vertrauensfrage der Abgeordnetenkammer stellen soll. Außenminister Lubomír Zaorálek zeigte sich bereit, auf die Fragen der Opposition zu antworten. Er wies die Vorwürfe entschieden zurück, es hätten die Diplomatie und die Geheimdienste versagt.

Fünf entführte Tschechen sind in ärztlicher Pflege

Die fünf Tschechen, die am Donnerstagabend aus dem Libanon zurückgekommen sind, befinden sich in der Pflege der Ärzte. Nach einer medizinischen Untersuchung, der sie sich unterziehen müssen, sollen sie verhört werden. Die Polizei setzt Ermittlungen im Fall ihrer Entführung im Libanon fort. Dies teilte ein Sprecher der Abteilung zur Enthüllung des organisierten Verbrechens am Freitag mit.

Tschechische Armee beendet Aufräumarbeiten im Munitionslager Vrbětice

Über ein Jahr nach den Explosionen im Munitionslager Vrbětice hat die Tschechische Armee das Gelände verlassen. Wie eine Polizeisprecherin im benachbarten Zlín mitteilte, tragen nun Polizei und die Vermögensverwaltung der Armee die Oberaufsicht. In dem Munitionslager einer Privatfirma gab es im Herbst 2014 mehrere schwere Explosionen. Dabei starben zwei Menschen, umliegende Ortschaften mussten mehrmals evakuiert werden. An der Räumung des Munitionslagers in Ostmähren waren im vergangenen Jahr etwa 7000 Soldaten beteiligt, insgesamt wurden 547 Lastwagen mit explosivem Material abtransportiert. Das Gelände ist im Besitz der tschechischen Streitkräfte.

Polizei in Prag bereitet sich auf Demo-Samstag vor

Die Polizei bereitet sich auf die angekündigten „Demonstrationen gegen die Islamisierung“ Europas am 6. Februar in Prag vor. Sie betrachtet das Risiko der Aktion als hoch, daher sollen sowohl uniformierte Polizisten als auch Kriminalisten in Zivil in der tschechischen Hauptstadt im Einsatz sein. Dies teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Die geplanten Proteste der Islamgegner sind Bestandteil von internationalen Aktionen, die in vielen Städten Europas und in Australien stattfinden werden. Der Hauptorganisator ist die deutsche Bewegung Pegida. Außerdem sind auch Demonstrationen gegen den Rassismus und Fremdenhass in Prag und weiteren Städten Europas angekündigt.

Stromtransit über Tschechien erreicht Rekordwert

Die Durchleitung von Strom durch das tschechische Netz hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Gegenüber 2014 stieg der Umfang um 40 Prozent. Dies teilte der Stromnetzbetreiber ČEPS am Freitag mit. Tschechien muss sich wegen des Stromtransits langfristig auf Schwankungen im Netz einstellen. Besonders Stromüberschüsse aus Deutschland stellen ein Problem dar. Wie ČEPS-Sprecherin Barbora Peterová informierte, habe die Firma im vergangenen Jahr über 90 Millionen Kronen (3,33 Millionen Euro) ausgeben müssen, um das Netz gegen eine Überlastung durch elektrische Energie aus dem Ausland fit zu machen. Dies seien 50 Prozent mehr als im Jahr 2014, so Peterová. ČEPS-Vorstandsvorsitzendet Vladimír Tošovský bezeichnete die übermäßige Produktion von Windenergie in Norddeutschland, die in den Süden und Osten Europas fließe, als die wichtigste Ursache der Überlastung des Stromnetzes in Tschechien

Bombendrohung legt den Prager Hauptbahnhof lahm

Eine Bombendrohung hat am Freitagabend den Prager Hauptbahnhof lahmgelegt. Nach Polizeiangaben ging gegen 18 Uhr ein anonymer Anruf ein. Die Polizei evakuierte daraufhin den Bahnhof und durchsuchte das Gebäude. Die Polizei rechnet mit einer Wiederaufnahme des Betriebs nach 19 Uhr. Wegen ähnlicher Drohungen wurde der Prager Hauptbahnhof im vergangenen Jahr viermal kurzzeitig geschlossen. Am Dienstag dieser Woche drohte ein Anonym mit einer Bombe im Hauptbahnhof in Brno / Brünn, am Montag betraf eine Bombendrohung die Züge der Bahnunternehmen RegioJet und Leo Express.

Ai Weiwei eröffnet Ausstellung in Prag

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat am Freitag in Prag seine Ausstellung „Zodiac heads“ eröffnet. Dabei handelt es sich um 12 jeweils drei Meter hohe Bronzestatuen, die die chinesischen Tierkreiszeichen darstellen. Er hat dabei seine Skulpturen in goldfarbene Rettungsdecken gehüllt, um an das Schicksal von aus dem Meer geretteten Migranten zu erinnern. Ai Weiwei rief dazu auf, mehr Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen.Zu sehen sind die Skulpturen vor dem Messepalast (Veletržní palác) im Stadtteil Holešovice. Die Installation war zuvor unter anderem auch in New York, London und Taipeh ausgestellt. Laut der Prager Nationalgalerie nimmt Weiwei zum ersten Mal persönlich an der Eröffnung teil. 2011 wurde dem regimekritischen Künstler von den chinesischen Behörden der Pass entzogen, erst 2015 konnte er ausreisen. Die Ausstellung in Prag bildet den Auftakt für ein zukünftiges Projekt, das Ai Weiwei für die tschechische Nationalgalerie realisieren will. In Prag nimmt er am Freitag auch an einer öffentlichen Debatte in der Karlsuniversität teil.

Fußball: Rosickýs Einsatz bei EM wegen Verletzung bedroht

Der Kapitän der tschechischen Fußballnationalmannschaft und Mittelfeldspieler des FC Arsenal, Tomáš Rosický, fällt aufgrund einer Oberschenkelverletzung rund drei Monate aus. Dies teilte der Trainer von FC Arsenal, Arsène Wenger, auf einer Pressekonferenz am Freitag mit. Rosický feierte erst am vergangenen Samstag nach knapp sieben Monaten sein Comeback nach einer komplizierten Knie-Operation. Doch in dem Spiel zog sich der Tscheche eine erneute Verletzung zu. Die gute Nachricht sei, dass er nicht operiert werden müsse, sagte Wenger.

Bedroht ist auch der Einsatz des 35-Jährigen bei der EM im Juni in Frankreich. Er könne sich den Start momentan kaum vorstellen, sagte Rosický am Freitag gegenüber dem Server iSport.cz.

Eishockey: Neuer Rekord für Jágr in der NHL

Der tschechische Eishockeyveteran Jaromír Jágr sammelt weiter Rekorde in der amerikanischen Profi-Liga NHL. Beim 6:3-Erfolg seiner Florida Panthers gegen Detroit bereitete der 43-jährige zwei Treffer vor und schob sich damit in der ewigen Bestenliste für Assists vor auf Platz sechs. Insgesamt hat der Tscheche in der NHL 1101 Tore vorbereitet. Jágr, der zum Mann des Spiels gewählt wurde, erhöhte mit einem Treffer im letzten Drittel sein Torekonto auf 738. Damit fehlen dem Tschechen noch drei Tore auf den drittplatzierten Brett Hull. Topscorer der ewigen Bestenliste sind Wayne Gretzky (894 Tore) und Gordie Howe (801). Jágr spielt seit 1990 mit Unterbrechungen in der NHL.