Täglicher Nachrichtenüberblick

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Tschechisches Außenministerium: Erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt in Belgien

Das Außenministerium hat tschechische Bürger beim Aufenthalt in Belgien zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Man solle sich an die Anweisungen von Polizei und Behörden halten, vor allem an Orten mit größeren Menschenansammlungen, schreibt das Ministerium auf seinen Webseiten. Als Hintergrund nennt das Ressort die Erhöhung der Sicherheitsstufe in Belgien von Niveau zwei auf drei. Nach den Attentaten von Paris wird vermutet, dass einer der Täter sich in Belgien aufhält. Vor allem der Brüsseler Stadtteil Molenbeek gilt als Hort des radikalen Islams.

Ärzte und Pfleger in Kliniken fordern höhere Löhne und mehr Personal

Die Gewerkschaften fordern von der Regierung mehr Geld für das Gesundheitswesen. Die Löhne für Ärzte und Pflegepersonal sollten angehoben und das Personal in den Krankenhäusern aufgestockt werden, hieß es bei einem Beratungstreffen der Beschäftigten im Gesundheitswesen am Mittwoch in Prag. Gewerkschaftsvertreter warnten dabei, dass weitere Ärzte und Pflegekräfte ins Ausland abwandern könnten. Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano) sagte jedoch, das Problem seien nicht fehlende finanzielle Mittel. Im Gesundheitswesen werde hingegen Geld verschwendet, dies hätte Gesundheitsminister Svatopluk Němeček (Sozialdemokraten) schon längst stoppen müssen, so Babiš.

Während der konservativen Regierung Nečas hatte das Krankenhauspersonal mehrfach gestreikt. Dadurch erzwangen die Beschäftigten in den Kliniken damals höhere Löhne.

Widerstandskämpfer gegen NS-Regime geehrt

Vier ehemalige Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus sind am Dienstagabend in Prag geehrt worden. Die zwei Tschechen und zwei Slowaken erhielten den „Preis des Nationalen Gedenkens“ (Cena Paměti národa). Bei der Preisverleihung wurde auch an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren erinnert. Ausgezeichnet wurden Anna Hyndráková, Lýdia Kovářová, Branislav Tvarožek und Viktor Wellemín. Die Preise werden seit 2010 vom Verein Post Bellum an Widerstandskämpfer und Gegner beider totalitärer Regime verliehen.

Menschenrechtsminister kritisiert Zemans Ansprache bei Anti-Islam-Demo

Der Minister für Legislative und Menschenrechte, Jiří Dienstbier (Sozialdemokraten), hat die Ansprache von Staatspräsident Miloš Zeman bei einer Anti-Islam-Demonstration am Dienstag in Prag kritisiert. Präsident Zeman trage dazu bei, dass der Boden für die Faschisierung der tschechischen Gesellschaft bereitet werde, sagte Dienstbier am Dienstag in Prag. Er sei überzeugt, dass einige Aussagen des Staatsoberhauptes xenophob und islamophob seien und Ängste in der Gesellschaft schürten, so der Minister. Durch seine Beteiligung an der Demonstration des „Blocks gegen den Islam“ habe Zeman Grenzen überschritten und Hassgruppen in der Gesellschaft unterstützt, führte Dienstbier gegenüber der Presseagentur ČTK an.

Asyl in Tschechien 2015: bis Oktober 1245 Anträge

Insgesamt 1245 Menschen haben in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres um Asyl in Tschechien ersucht. Das sind 310 Asylsuchende mehr als im gesamten Vorjahr. 52 der Gesuche wurde stattgegeben, in 344 Fällen wurde ein vorübergehender Schutz gewährt. In 722 Fällen wurde das Asylverfahren gestoppt, beziehungsweise das Asylrecht verweigert.

Im Oktober stellten 130 Menschen einen Asylantrag. Es waren vor allem Ukrainer und Syrier. Die Ukrainer sind auch insgesamt die stärkste Gruppe der Asylsuchenden, gefolgt von Bürgern aus Kuba, Syrien und Vietnam. Diese Angaben wurden am Mittwoch vom Innenministerium veröffentlicht.

Studierende aus Prag gedenken bei Ersatztermin der Samtenen Revolution

Studierende aus Prag wollen zu einem Ersatztermin an den Beginn der Samtenen Revolution vor 26 Jahren erinnern. Am Dienstag waren sie von der Polizei daran gehindert worden, an der Gedenktafel im Stadtviertel Albertov eine Veranstaltung abzuhalten. An dem Ort fand eine Protestkundgebung des „Blocks gegen den Islam“ statt, bei der unter anderem Staatspräsident Miloš Zeman auftrat. Das Vorgehen der Polizei kritisierten Politiker der mitregierenden Christdemokraten genauso wie der oppositionellen Bürgerdemokraten und der Top 09. Ein Polizeisprecher begründete das Vorgehen mit Sicherheitsmaßnahmen. Geplant ist nun, dass sich die Studierenden am Sonntag am Albertov treffen.

Der 17. November ist internationaler Studententag. 1989 waren Studenten in Prag genau an diesem Tag auf die Straße gegangen und hatten so die politische Wende in der Tschechoslowakei eingeleitet.

Karel Gott aus Prager Krankenhaus entlassen

Karel Gott ist nach der ersten Phase einer Chemotherapie aus dem Prager Universitätskrankenhaus entlassen worden. Der 76-jährige Schlagersänger ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, wie Anfang des Monats bekannt wurde. Nach drei Wochen in der Klinik konnte Karel Gott am Dienstag erstmals wieder nach Hause gehen, teilte eine Sprecherin des Sängers am Mittwoch mit. In einigen Tagen beginne die nächste Phase der Krebsbehandlung, so die Sprecherin.

Fußball: Tschechien nur in Topf drei für EM-Gruppenauslosung

Nach den Playoff-Spielen zur Fußball-Europameisterschaft stehen auch die Töpfe für die Gruppenauslosung am 12. Dezember in Paris fest. Die tschechische Nationalmannschaft ist in Topf drei der Teams gesetzt. Gehofft hatte man auf Topf zwei. Durch die Qualifikation der Ukraine rutschte das Team von Nationaltrainer Pavel Vrba jedoch nach hinten. Vrba selbst hält dies aber nicht für einen Schaden. Der Stärke nach seien sich die Mannschaften in beiden Töpfen ebenbürtig, sagte der Coach in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.

Fußball: Tschechien verliert Testspiel in Polen

Die tschechische Fußballnationalmannschaft hat am Dienstag in Wroclaw / Breslau ein Testspiel gegen Polen mit 1:3 verloren. Die Tore für den Sieger schossen Arkadiusz Milik (3.), Tomasz Jodlowiec (12.) und Kamil Grosicki (70.). Für den einzigen Treffer des tschechischen Teams sorgte Ladislav Krejčí (41.) in der ersten Halbzeit. Mit der Niederlage verlor das Nationalteam erstmals unter der Leitung von Trainer Pavel Vrba mit mehr als einem Tor Unterschied.

Sturmtief: Windgeschwindigkeiten von fast 200 km/h auf Schneekoppe

Ein Sturmtief ist am Mittwoch über Tschechien hinweggezogen. Auf der Schneekoppe (Sněžka), dem höchsten Berg des Landes, wurden am Mittwoch sogar schwere Orkanböen gemessen, dort erreichte der Wind bis zu 198 Stundenkilometer. In den Niederungen, vor allem im böhmischen Landesteil, lagen die Geschwindigkeiten bei bis zu 80 Stundenkilometer. Besonders in Nordböhmen und in Mähren richtete der Sturm auch Schäden an. Die Feuerwehr rückte viele Dutzende Male aus, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Zweige.

Das Wetter am Donnerstag, 19. November

Am Donnerstag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt, mit vereinzelt Regenschauern oder gelegentlichem Regen. Im Norden des Landes sind die Niederschläge häufiger, im Laufe des Tages nehmen sie aber auch in den anderen Teilen Tschechiens zu. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 12 und 16 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 9 Grad Celsius erreicht. Es weht ein frischer Wind aus westlichen Richtungen, der in Böen auch stürmisch sein kann.