Täglicher Nachrichtenüberblick

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Brand in Chemiefabrik von Litvínov gebannt – Sprecher: Keine Giftstoffe in der Luft

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben den Großbrand, der am Donnerstag in der Chemiefabrik Unipetrol im nordböhmischen Litvínov / Leutensdorf ausgebrochen ist, unter Kontrolle. Zu dem Brand war es kurz vor 9 Uhr nach zwei Explosionen gekommen. Die Feuerwehr rief die höchste Alarmstufe aus und zog Einsatzkräfte aus der gesamten Region zusammen, meldete die Nachrichtenagentur ČTK. Augenzeugen berichteten von einem Feuerball über dem Werksgelände, gefolgt von dicken, schwarzen Rauchschwaden, die in Richtung Sachsen zogen. Mindestens vier Feuerwehrleute kollabierten in der Hitze und wurden ärztlich behandelt. Ein Arbeiter erlitt bei der Explosion eine Trommelfellverletzung. Es gebe keine Informationen über weitere Verletzte oder Vermisste, teilte ein Firmensprecher mit.

Die Beschäftigten der Fabrik wurden evakuiert. Die Polizei räumte das Werksgelände der Chemiewerke im Ortsteil Záluží und dessen Umgebung im Umkreis von einen Kilometer. Die Behörden riefen die Bevölkerung in angrenzenden Städten und Gemeinden auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Firmensprecher erklärte später, dass keine giftigen Stoffe in die Atmosphäre gelangt seien. Die Straße zwischen Litvínov und Most / Brüx wurde gesperrt, die Straßenbahn- und Zugverbindungen zwischen beiden Städten wurden vorübergehend eingestellt.

Nach ersten Erkenntnissen hatte sich brennbares Propen entzündet, nachdem ein Kühlkreislauf ausgefallen war. Zu dem Unfall kam es in einer Anlage, in der Grundsubstanzen für die Kunststoffherstellung produziert werden.

Im Fall der vermissten Tschechen reist Außenminister Zaorálek vorerst nicht in den Libanon

Wegen ungenügender Informationen über die im Nahen Osten verschwundenen fünf Tschechen, wird Außenminister Lubomír Zaorálek vorerst nicht in den Libanon reisen. Die Tschechen werden seit 18. Juli vermisst, nachdem die libanesische Polizei ihr verlassenes Auto nahe der Grenze zu Syrien fand.

Am Dienstag und Mittwoch hat eine tschechische Delegation im Libanon mit den dortigen Behörden über den Stand der Fahndung in diesem Fall verhandelt, doch die Informationen seien nur dünn gewesen, hieß es. Zur tschechischen Delegation gehörten der Staatssekretär beim Außenministerium, Jakub Kulhánek, und der Leiter der Polizeiabteilung zur Aufdeckung des organisierten Verbrechens (ÚOOZ), Robert Šlachta. Es sei nicht auszuschließen, dass die tschechischen Ermittler zu weiteren Arbeitsbesuchen in den Libanon reisen werden, schrieb das Außenministerium am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Der Außenminister sei unverzüglich bereit, zu Verhandlungen in den Libanon zu reisen, sollte wirklich Bewegung in die Ermittlungen nach den Vermissten kommen, bekräftigte Kulhánek.

Tschechien wird im Oktober organisiert Flüchtlinge aus Syrien ins Land holen

Mitte Oktober will Tschechien syrische Familien mit kranken Kindern aufnehmen, die in tschechischen Krankenhäusern ärztlich versorgt werden. Ihre Behandlung soll voraussichtlich bis zum Ende des Jahres andauern. Zum Jahreswechsel sollen dann in Tschechien die ersten 50 der 400 Flüchtlinge in Tschechien eintreffen, die nicht aus einem EU-Land kommen. Es soll sich um syrische Heimatlose aus Flüchtlingslagern in Jordanien handeln. Das gab ein Vertreter des Innenministeriums in Prag am Donnerstag vor Journalisten bekannt. Der Vertreter gehört zur Arbeitsgruppe des Innenministeriums, die sich um eine reibungslose Aufnahme der Flüchtlinge zu kümmern habe, heißt es.

Minister verhandeln mit Babiš über Haushaltsentwurf 2016

Die Verhandlungen über den Haushaltsentwurf für 2016 werden am Donnerstag fortgesetzt. Mit Finanzminister Andrej Babiš werden Umweltminister Richard Brabec, Justizminister Robert Pelikán und Verkehrsminister Dan Ťok zusammentreffen. Der Finanzminister traf am Mittwoch mit den Vertretern des Innenministeriums, des Verteidigungsministeriums und des Ministeriums für die Regionalentwicklung zusammen. Babiš räumte nach den Verhandlungen ein dass es vermutlich nicht gelingt, das geplante Haushaltsdefizit in Höhe von 70 Milliarden Kronen (2,59 Milliarden Euro) einzuhalten.

Tschechoslowakischer Kämpfer der britischen Luftstreitkräfte wurde in Prag erinnert

Mit zwei Gedenkveranstaltungen wurde am Donnerstag in Prag an die tschechoslowakischen Piloten erinnert, die während des Zweiten Weltkriegs für die britischen Luftstreitkräfte im Einsatz waren. Vor 70 Jahren kehrten die Tschechoslowaken in ihre Heimat zurück. Die tschechischen und slowakischen Piloten, die bei der Royal Air Force (RAF) dienten, beteiligten sich unter anderem an der Schlacht um Großbritannien.

Landwirte entdecken beim Zwiebelsortieren Granate aus Zweitem Weltkrieg

Nach der Ernte eines örtlichen Zwiebelfeldes haben Landwirte im südmährischen Dolní Dunajovice bei Břeclav / Lundenburg am Mittwoch beim Sortieren der Bollen auf dem Fließband eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Nach Aussage einer Polizeisprecherin sei der Betrieb in der Sortieranlage sogleich unterbrochen wurden und die Beschäftigten hätten die Firma verlassen. Die Munition sei danach außerhalb des Ortes von Spezialisten zerstört worden, bei der gezielten Detonation sei weder jemand verletzt noch Eigentum beschädigt worden, ergänzte die Sprecherin.

Bei Erdarbeiten auf einem Privatgrundstück nahe der Kirche im mährischen Bukovinka war in dieser Woche bereits ein Munitionsfund gemacht worden. Es handelte sich um den korrodierten Mantel einer sowjetischen Artilleriegranate aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch diese Granate wurde von Spezialisten fachgerecht zerstört.

Ostrauer Maschinenbau-Gruppe zieht große Millionen-Aufträge an Land

Die Maschinenbau-Gruppe Vítkovice aus dem mährischen Ostrava / Ostrau wird im Südseestaat Neukaledonien zwei Aggregatblöcke für ein Wärmekraftwerk liefern. Das Auftragsvolumen liegt in der Größenordnung von rund 330 Millionen Euro. Zirka 220 Millionen Euro wirft ein Auftrag in Saudi-Arabien ab; dort soll das mährisch-schlesische Unternehmen zum Bau eines neuen Stahl- und Walzwerks beitragen. Das schreibt die Tageszeitung „Hospodářské noviny“ (HN / Wirtschaftszeitung) in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf den Handelsdirektor der Maschinenbaufirma, Jiří Skuhra.

Es sei indes auch möglich, dass man am Bau des Stahl- und Walzwerks noch stärker partizipieren könne. Im Raum stehe nämlich noch ein weiterer Teilauftrag im Wert von 130 Millionen Euro als Sublieferant für ein deutsches Unternehmen, ergänzt Skuhra. Genauso wie im Falle des Auftrags in Neukaledonien werde die Gruppe Vítkovice auch in Saudi-Arabien mit weiteren Firmen zusammenarbeiten. „Die Saudis decken die Bauarbeiten ab, der deutsche Konzern SMS errichtet das Walzwerk, und Vítkovice liefert das Stahlwerk“, informiert die Wirtschaftszeitung.

Mährisches Šumperk veranstaltet internationales Folklorefestival

In Šumperk / Mährisch Schönberg wurde am Mittwoch ein internationales Folklorefestival eröffnet. Rund 500 Teilnehmer aus zwölf Ländern trafen in der mährischen Stadt ein. Am kommenden Samstag werden sich alle 24 Folkloreensembles im Stadtzentrum präsentieren. Darunter sind Tanzensembles aus Costa Rica, Neuseeland, Peru und den USA. Das internationale Folklorefestival in Šumperk endet am 17. August.

Schüler schreibt Buch über verschwundene Böhmerwald-Gemeinde

Der 15-jährige Schüler Luděk Němec hat ein Buch über die verschwundene Böhmerwald-Gemeinde Krásná Hora / Schönberg geschrieben. Das Material für sein Buch sammelte er einige Jahre lang. Am Mittwoch stellte er das Buch feierlich in der Gemeinde Stožec / Tusset vor. Der Schüler des Gymnasiums in České Budějovice / Budweis besucht den Böhmerwald seit seiner Kindheit mit den Eltern. Während seiner Wanderungen sei er auf den Ort gestoßen, wo sich früher das Dorf Krásná Hora befunden habe, sagte Němec. In seinem Buch beschrieb er die Geschichte des Dorfes seit der Gründung bis zur Zwangsaussiedlung der Bewohner nach dem Zweiten Weltkrieg. Krásná Hora war nur eine der vielen verschwundenen Böhmerwald-Gemeinden, die unweit des Eisernen Vorhangs lagen und in den 1950er Jahren dem Erdboden gleich gemacht wurden.

Fußball: Pilsen und Jablonec mit Strafen wegen antiislamischer Choreo belegt

Die Disziplinarkommission des tschechischen Fußball-Verbandes (FA ČR) hat die Erstligavereine Viktoria Pilsen und FK Jablonec mit einer Gelstrafe von je 100.000 Kronen (ca. 3700 Euro) für antiislamische Bekundungen von Teilen ihrer Fans bestraft. Die beiden Fangruppen haben ihre antiislamischen Spruchbänder bei zwei jüngst ausgetragenen Heimspielen ihrer Mannschaften in der nationalen Synot Liga hochgehalten. Die Gablonzer entrollten dabei ein Transparent, das Europa als Walküre zeigte, die einem Schwein mit Turban und Koran einen Tritt versetzt. In dem Fall ermittelt auch die Polizei. Pilsen-Fans hielten in einem anderen Spiel der höchsten Fußball-Liga das Bild eines Wikingers hoch, der einen Muslim mit einer Axt bedroht. Das Plakat wurde ergänzt mit der in Englisch geschriebenen Aufschrift: „Wach auf, Europa“.

Das Wetter am Freitag: heiß und heiter, später Gewitter, bis 38 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis wolkenlos und erneut tropisch heiß. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung allmählich zu, vereinzelt treten Schauer oder Gewitter auf, besonders in den Gebirgen. Am späten Abend erreicht eine Schlechtwetterfront von Westen her das Land, die örtlichen Gewitter können dann sehr heftig sein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 34 bis 38 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden bis zu 30 Grad erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus Südost, der bei Gewitter stark auffrischt.