Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Tschechien bei Asylanträgen am hinteren Ende in Europa

Tschechien gehört zu jenen Ländern in Europa, in denen Flüchtlinge am seltensten Asyl beantragen. In der ersten Hälfte dieses Jahres hat das Innenministerium insgesamt 784 Anträge erhalten. Bisher wurde dabei in 32 Fällen Asyl gewährt, in 253 Fällen der Flüchtlingsstatus erteilt. In Ungarn wurden im selben Zeitraum 85 Mal mehr Anträge gestellt, in Österreich 36 Mal mehr und in der Schweiz 15 Mal mehr. Weniger Asylanträge als in Tschechien registrierten nur die Behörden in den baltischen Ländern, in der Slowakei und in Slowenien. Dies geht aus den Daten des europäischen Statistikamtes (Eurostat) und aus den Berichten des tschechischen und des österreichischen Innenministeriums hervor.

Seit 1990 haben insgesamt knapp über 94.000 Menschen in Tschechien um Asyl ersucht. Dies entspricht der Zahl, die Deutschland in den vier Monaten von Februar bis Juni bearbeitet hat.

Deutsche Polizei entdeckt 59 Flüchtlinge nahe der tschechischen Grenze

Fast 60 Flüchtlinge in zwei Lastwagen hat die sächsische Polizei am Mittwoch in der Nähe von Pirna aufgegriffen. Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung kamen die illegal Eingereisten, darunter auch Kinder, offenbar über Tschechien nach Deutschland. Die beiden mutmaßlichen Schleuser aus Polen, die am Steuer saßen, wurden festgenommen. Nach dem Zeitungsbericht waren einige der Flüchtlinge stark dehydriert, sie befanden sich in den Laderäumen der Lkw. Eine Frau stürzte während der Kontrolle und musste ins Krankenhaus. Laut Polizeiangaben stammen die insgesamt 59 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und Eritrea sowie aus dem Kongo und von der Elfenbeinküste.

Nato-Übung in Hohenfels: Tschechische Armee verlagert 400 Panzer und Transporter

Die tschechische Armee nimmt an der Nato-Übung Allied Spirit II in Hohenfels teil. Über 400 Panzer, Transportwagen und weiteres Gefährt seien in den vergangenen Tagen in die Oberpfalz verlagert worden, teilte die Armee am Donnerstag auf ihren Internetseiten mit. Insgesamt 4500 Soldaten der Nato sollen an der Übung teilnehmen, allein 1400 sind es aus Tschechien. Beginnen wird das Manöver am 15. August. Bis 24. August prüfen dabei neben der Armee aus Tschechien auch Truppen aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Kanada, Georgien, Ungarn und Serbien ihre Einsatzfähigkeit.

Von der Polizei zu Tode geprügelt: Keine höhere Entschädigung für Angehörige eines Vietnamesen

Die Angehörigen eines Vietnamesen, der 2009 nach einem brutalen Polizeieinsatz gestorben ist, erhalten keine höhere Entschädigung. Das Brünner Stadtgericht wies den Antrag auf die Zahlung von jeweils 49 Millionen Kronen (ca. 1,8 Millionen Euro) am Donnerstag zurück. Zur Begründung hieß es, die bereits gezahlten Entschädigungen von einer Million Kronen (ca. 37.000 Euro) an die Mutter und den Sohn des Vietnamesen entsprächen dem tschechischen Recht und seien angemessen. Der 31-jährige Mann erlag im Februar 2009 den schweren Verletzungen, die ihm drei Polizisten der umstrittenen Einsatzgruppe „Delta“ sowie eine Nachbarin während seiner Verhaftung zugefügt hatten. Die Täter wurden zu Strafen zwischen drei und zehn Jahren Haft verurteilt.

Nationalbank korrigiert Konjunkturprognose stark nach oben

Die tschechische Nationalbank hat ihre Konjunkturprognose stark nach oben korrigiert. Anstatt bei 2,6 Prozent soll das Wachstum dieses Jahr in Tschechien bei 3,8 Prozent liegen. Für das kommende Jahr verschlechterte die Nationalbank hingegen die Aussichten. Demnach werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 Prozent wachsen und nicht um 3,2 Prozent, wie die Banker noch im Mai vorausgesagt hatten.

Bei der Inflation wird hingegen nach den neuesten Schätzungen das Zweiprozentziel auch noch in der ersten Hälfte kommenden Jahres verfehlt. Aus diesem Grund bestätigte der sogenannte Bankenrat der Nationalbank am Donnerstag erneut, bis Mitte kommenden Jahres an seinen Deviseninterventionen festzuhalten. Damit soll die tschechische Währung weiterhin nicht unter einen Kurs von 27 Kronen je Euro fallen.

Kulturhauptstadt: Besucheransturm in Pilsen – besonders viele Deutsche

Das westböhmische Plzeň / Pilsen verzeichnet als Europäische Kulturhauptstadt einen Besucheransturm. Im zweiten Quartal dieses Jahres hätten sich die Anfragen nach Stadtführungen verfünffacht, die Hälfte der Führungen sei dabei auf Deutsch. Dies sagte der Marketingdirektor des Kulturhauptstadtprojekts, Radek Auer, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz gegenüber Radio Prag. Auch bei einem der beliebtesten Touristenziele schlug sich der Boom durch: In der Pilsner Brauerei Prazdroj stiegen die Besucherzahlen auf das Doppelte.

Bisher erfolgreichste Veranstaltung des Kulturhauptstadtjahrs war die Ausstellung von Werken des Puppenspielers Jiří Trnka. Diese Schau sahen insgesamt 44.000 Menschen. Die Ausstellung des Malers Gottfried Lindauer läuft hingegen noch, dort wurden bisher etwa 10.000 Besucher gezählt.

Stadtverwaltung und Taxifahrer bilden gemeinsame Arbeitsgruppen

Im Streit um strengere Regelungen für Prager Taxifahrer haben Stadtverwaltung und Taxiunternehmen die Bildung von zwei Arbeitsgruppen vereinbart. Wie Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (Partei Ano) nach einem Treffen mit den Unternehmern am Mittwoch sagte, sollen gemeinsam neue Prüfbedingungen für Taxifahrer sowie allgemeine Standards erarbeitet werden. Die Stadt Prag wollte ursprünglich alle offiziell registrierten Taxifahrer zu einer Nachprüfung einbestellen und dabei die Fremdsprachen- und Ortskenntnisse testen. Die Taxifahrer halten die Neuregelung für unangemessen. Zustimmung signalisierten die Fuhrunternehmer indes für ein strengeres Vorgehen gegen betrügerische Taxifahrer. Die kommunale Stadtpolizei soll in Zukunft schärfer gegen Wucherpreise durchgreifen können.

Nächste Hitzewelle in Tschechien kündigt sich an – Flüsse führen Niedrigwasser

In Tschechien hat die nächste Hitzewelle begonnen. Wie Meteorologen vom tschechischen Wetterdienst mitteilten, sollen die Temperaturen am Freitag und Samstag bis auf 39 Grad steigen. Zudem soll die derzeitige Trockenheit noch mindestens zwei Wochen andauern. Wegen der tropischen Hitze sinkt auch die Wasserqualität der Prager Naturbäder. Wie das Hygieneamt mitteilte, wurde der Badesee Šeberák bereits gesperrt. Verschmutzt, aber weiterhin zum Baden geeignet sind die Seen Hostivař und Džbán. Gute Wasserqualität herrscht dagegen in Motol, Divoká Šárka und Radotin. In Tschechien verzeichnen zudem auch die Flüsse historische Niedrigwasserstände. Der tschechische Kanuverband warnte am Donnerstag die Wassersportler vor Sandbänken auf der Berounka / Beraun, Ohře / Eger, Otava / Wottawa, Dye / Thaya und Lužice / Lausitz. Ebenfalls nur eingeschränkt für Freizeitsportler befahrbar sind die Moldau und die Sázava.

Ozonwarnung ausgeweitet: Prag, Mittelböhmen und Mähren betroffen

Wegen der extremen Hitze steigt in einigen Gegenden Tschechiens die Konzentration von bodennahem Ozon. In Prag, Mittelböhmen, Mährisch-Schlesien und den Kreisen Zlin sowie Olomouc / Olmütz haben die Behörden im Lauf des Donnerstags eine Warnung herausgegeben. Demnach soll dort die Konzentration des aggressiven Gases im Stundenwert über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft steigen. Auch für Freitag werden hohe Ozonkonzentrationen erwartet.

Bei diesem sogenannten Sommersmog sollten sich vor allem Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, ältere Leute und kleine Kinder im Freien nicht körperlich anstrengen.

Fußball: Aus für Sparta und Pilsen in der Champions-League-Qualifikation

Die Champions League verläuft in dieser Saison ohne tschechische Beteiligung: Sowohl Viktoria Pilsen als auch Sparta Prag sind am Mittwochabend in der dritten Qualifikationsrunde für die höchste europäische Spielklasse ausgeschieden. Dabei verspielte Sparta Prag vor eigenem Publikum eine 2:0-Führung und unterlag dem ZSKA Moskau mit 2:3. Später am Abend musste sich der tschechische Meister Viktoria Pilsen im eigenen Stadion den Gästen von Maccabi Tel Aviv mit 0:2 geschlagen geben. Sowohl Sparta als auch Pilsen scheiterten, obwohl sie mit einem Unentschieden beziehungsweise einem Sieg im Hinspiel eine gute Ausgangsposition hatten. Statt den Millioneneinnahmen aus der Champions League erwarten die tschechischen Klubs nun die Play-Offs für die Europa League.

Schwimm-WM: Tschechin schwimmt Landesrekord – erreicht aber nicht Freistil-Halbfinale

Bei der Schwimm-WM in Kasan hat Anna Kolářová einen neuen tschechischen Rekord über 100 Meter Freistil aufgestellt. 55,26 Sekunden im Vorlauf reichten ihr jedoch nicht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Die 18-jährige Tschechin kam nur auf Platz 25. Anna Kolářová verbesserte eine sieben Jahre alte Bestmarke um 15 Hundertstelsekunden.

Das Wetter am Freitag, 7. August

Am Freitag ist es in ganz Tschechien sonnig. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 34 und 38 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter bis zu 30 Grad Celsius.