Täglicher Nachrichtenüberblick

Präsident Zeman ehrt in Moskau Andenken an gefallene Sowjetsoldaten

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat am Samstag gemeinsam mit rund 30 russischen und internationalen Politikern das Andenken an die sowjetischen Soldaten geehrt, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Am Grabmal des unbekannten Soldaten nahe der Kremlmauer legte Zeman einen Strauß roter Nelken nieder. Das tschechische Staatsoberhaupt sieht damit das wichtigste Ziel seiner Moskau-Reise als erfüllt an: Er wollte hier nicht das Andenken der Lebenden, sondern das der Toten ehren, hatte Zeman im Vorfeld gesagt. Dazu wollte er auch das Andenken der getöteten Soldaten der sogenannten Wlassow-Armee ehren. Diese Armee war ein russischer Freiwilligenverband, der im Zweiten Weltkrieg lange Zeit auf der deutschen Seite kämpfte. In den letzten Kriegswochen aber wendete sich das Blatt, im Frühjahr 1945 half die Wlassow-Armee so auch die tschechische Hauptstadt Prag zu befreien. Und dies sollte man würdigen, bestätigte Zeman vor Journalisten.

An der großen Militärparade auf dem Roten Platz hat der Präsident indes – wie zuvor angekündigt – nicht teilgenommen. Das war die voraussetzende Bedingung dafür, dass ihm die Moskau-Reise in Prag bewilligt wurde. Kritiker hielten diese vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts für eine unangemessene Machtdemonstration und „Waffenschau“. Dafür war Zeman im Anschluss an die Parade beim feierlichen Empfang von Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Kreml zugegen. Laut seinem Sprecher führte Zeman dort auch informelle Gespräche mit seinen Amtskollegen aus China, Indien, Ägypten, Vietnam, Kasachstan und Tadschikistan.

Präsident Zeman dankt Veteranen und Bürgern Russlands für Kampf ums Vaterland

Der tschechische Präsident Miloš Zeman traf am Freitag in Moskau mit tschechoslowakischen und sowjetischen Kriegsveteranen zusammen. Auf seinem Flug von Prag nach Moskau wurde das Staatsoberhaupt von einer Delegation ehemaliger Angehöriger des ersten tschechoslowakischen Armee-Korps in der UdSSR begleitet. Zeman nimmt am Samstag an den großen Feierlichkeiten Russlands zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teil.

Die tschechischen Kriegsveteranen kamen in Moskau mit über 50 ehemaligen sowjetischen Mitstreitern zusammen, mit denen sie am Ende des Krieges Seite an Seite für die Befreiung der Tschechoslowakei gekämpft haben. Präsident Zeman sagte in seiner in Russisch gehaltenen Rede, er sei nach Moskau gekommen, um nicht nur das Andenken all jener zu ehren, die für die Befreiung der Tschechoslowakei gefallen sind, sondern das Andenken aller sowjetischen Bürger, Soldaten und Zivilisten, die in diesem Krieg ums Leben kamen. Zeman dankte den anwesenden Kriegsveteranen mit den Worten: „Ich zolle allen großen Dank, die ihr Leben einsetzten und für ihr Vaterland, ob russisches oder tschechisches, kämpften.

Das russische Verteidigungsministerium hat dieser Tage bisher noch nicht publizierte Dokumente aus der Zeit der Kriegsjahre 1943–1945 veröffentlicht, die die tschechoslowakische Militärmission in Moskau und das erste tschechoslowakische Armee-Korps in der UdSSR betreffen. Darunter befinden sich beispielsweise detaillierte Informationen der sowjetischen Armeeführung über die tschechoslowakischen Militärstreitkräfte in der Sowjetunion vom Juni 1944. Darin ist unter anderem angeführt, dass sich das tschechoslowakische Armee-Korps in dieser Zeit aus 12.783 Kämpfern zusammensetzte. In der Zeit von Oktober 1943 bis Mai 1944 sind der sowjetischen Statistik zufolge 285 tschechoslowakische Soldaten gefallen, 346 wurden verletzt.

Zeman und Fico verhandeln in Moskau über Váh-March-Kanal

Am Rande seines Moskau-Besuchs traf Tschechiens Präsident Miloš Zeman am Samstag auch mit dem slowakischen Premier Robert Fico zusammen. In ihren Verhandlungen sprachen beide Politiker über die weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit ihrer Länder sowie über bilaterale Infrastrukturprojekte. Dazu gehöre die Verbindung der Flüsse Váh und March (Morava) durch einen Kanal. Das sei ein gigantisches Projekt, das Miloš Zeman schon lange verfolge, sagte der slowakische Premier. Der tschechische Präsident habe ihm dazu bereits einige Unterlagen überreicht. Schon in der nächsten Woche würden sich die tschechische und die slowakische Regierung auf ihrer gemeinsamen Sitzung im mährischen Valtice mit diesem Riesenprojekt befassen, ergänzte Fico.

WM-Organisatoren vor Zuschauerrekord - Auch DEB begeistert

Die Organisatoren der Eishockey-WM in Tschechien sind auf dem besten Weg zu einem Zuschauerrekord. Bis zum Freitagabend lag der Zuschauerschnitt bei den bisherigen Spielen bei 11 033. Das teilten die Organisatoren am Samstag mit. Bei der WM 2014 in Weißrussland waren im Schnitt 10 054 Menschen gekommen. Die Weißrussen hatten bei dem Turnier den Rekord mit insgesamt 640 044 Zuschauern aufgestellt.

Auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) zeigt sich bislang von der Organisation des Turniers begeistert. „Ich glaube, dass hier Maßstäbe gesetzt werden. Das muss erst einmal jemand nachmachen“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl der Presseagentur dpa. Der DEB richtet die WM in zwei Jahren gemeinsam mit Frankreich aus. Sowohl in Prag als auch in Ostrava / Ostrau sind die Hallen bei allen Spielen gut gefüllt, die Stimmung ist sehr gut. Auch die Spieler sind begeistert. „Was ich toll finde, ist, dass die Hallen rappelvoll sind. Egal, wann man spielt“, sagte der deutsche Stürmer Kai Hospelt.

Tennis: Kvitová triumphiert in Madrid

Tennisspielerin Petra Kvitová hat das WTA-Tennisturnier in Madrid gewonnen. Im Finale besiegte Kvitová am Samstag Swetlana Kusnezowa aus Russland mit 6:1 und 6:2. Die zweifache Wimbledon-Siegerin machte damit ihren zweiten Turniersieg des Jahres perfekt. Insgesamt ist es der 16. WTA-Turniersieg in ihrer Sportkarriere.

Tennis: Berdych unterliegt im Halbfinale von Madrid gegen Nadal

Tennisspieler Tomáš Berdych hat beim ATP-Turnier in Madrid den Einzug ins Finale verpasst. Am Samstag unterlag der 29-jährige Tscheche dem Lokalmatadoren und Titelverteidiger des Turniers, Rafael Nadal aus Spanien, in zwei Sätzen mit 6:7 und 1:6. Damit konnte Berdych den neunfachen Gewinner der French Open auch im siebten Duell auf Sand nicht bezwingen. Erst vor vier Monaten bei den Australian Open hatte der Tscheche seinen ersten Sieg gegen Angstgegner Nadal nach zuvor 17 Niederlagen in Folge gelandet. Am Freitag hatte sich Berdych, die Nummer sieben der Weltrangliste, in einem packenden Viertelfinalduell gegen den US-Amerikaner John Isner mit 3:6, 7:6 und 7:6 durchgesetzt.

Radsport: Drei Tschechen starten beim Giro d´Italia – Kreuziger Achter nach Auftakt

An der traditionellen Radrundfahrt Giro d´Italia nehmen in diesem Jahr auch drei Tschechen teil. Nach der ersten Etappe, einem Team-Zeitfahren über 17,6 Kilometer, sind ihre Mannschaften unter den Top Ten gelandet. Die beste Zeit auf der Strecke zwischen San Lorenzo al Mare und Sanremo schaffte am Samstag das australische Team Orica Greenedge, das damit seinen Auftaktsieg aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Auf Platz zwei landete die Tinkoff-Saxo-Mannschaft, zu der auch Tour-Favorit Alberto Contador und sein tschechischer Edelhelfer Roman Kreuziger gehören. Ihr Team kam mit nur sieben Sekunden Rückstand auf die Australier ins Ziel, so dass sich nach der ersten Etappe Kreuziger auf Platz acht und Contador auf Platz zehn einrangiert haben. Das belgische Etixx-Quick-Step-Team mit dem Tschechen Petr Vakoč kam mit 19 Sekunden Rückstand auf Platz vier ein, das hochgehandelte britische Team Sky mit dem Tschechen Leopold König indes wurde nur Neunter. König und seine Mitstreiter verloren 27 Sekunden auf das Team des ersten Spitzenreiters.

Über 120 Oldtimer eröffneten Saison mit Rundfahrt „Helfštýnský okruh“

Über 120 historische Fahrzeuge haben am Samstag im mährischen Helfštýn / Helfenstein die diesjährige Oldtimer-Saison eröffnet. Sämtliche Fahrzeuge, darunter 70 Motorräder, die an dem Veteranen-Corso teilnahmen, wurden allesamt bis zum Jahr 1939 hergestellt. Die Saisoneröffnung wurde mit der bereits traditionellen und zirka 100 Kilometer langen Ausfahrt der Oldtimer rund um Lipník nad Bečvou / Leipnik in Mähren vollzogen. Diese Ausfahrt trägt den Namen „Helfštýnský okruh“ und ist die größte Aktion ihrer Art in Tschechien. Sie wurde am Samstag bereits zum 17. Male durchgeführt, die Straßen rund um Lipník nad Bečvou wurden immer wieder von Hunderten von Menschen gesäumt.

Das Wetter am Sonntag: wechselhaft bewölkt, örtlich Schauer, bis 20 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien wechselhaft bewölkt. In Böhmen gibt es vereinzelt Schauer, die besonders in den Gebirgen im Norden des Landesteils auftreten. In Mähren und Mährisch-Schlesien wird die Schauertätigkeit örtlich noch etwas intensiver sein. Im Osten Mährens kann es auch zu Gewittern kommen. Im Tagesverlauf lassen die Niederschläge von Südwesten her allmählich nach. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 18 Grad Celsius, im Südosten sind auch 20 Grad möglich. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden lediglich 6 Grad erreicht, im Böhmerwald (Šumava) sind aber auch bis zu 10 Grad drin. Es weht ein frischer Wind von Nordwesten mit örtlichen Windspitzen von 15 Meter pro Sekunde.