Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Tschechien nimmt Ukrainer tschechischer Abstammung auf

Die ersten 40 Ukrainer tschechischer Abstammung, die nach Tschechien übersiedeln, werden am 15. März in Prag erwartet. Sie kommen mit einem Regierungsflieger nach Tschechien. Weitere Ukrainer reisen mit dem Bus. In einer ersten Flüchtlingswelle nimmt Tschechien rund 135 Menschen aus der Ukraine auf, deren Vorfahren einst aus Böhmen auf der Gebiet der heutigen Ukraine ausgewandert waren. Sie hätten Angst vor dem Krieg und würden in der Ukraine keine Perspektive für sich sehen, sagte der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) am Freitag. Das Ziel des Projektes sei es, so der Innenminister, den Auslandstschechen oder deren Nachkommen zu ermöglichen, in die alte Heimat zurückzukehren. Jeder erhalte ein Willkommensgeld von umgerechnet 1800 Euro. Zudem gebe es erste Arbeitsangebote für die Flüchtlinge, so Chovanec. Die Altersstruktur der Auswanderer ist unterschiedlich. Nach Tschechien kommen ganze Familien mit Kindern und Senioren, viele von ihnen sprechen immer noch tschechisch.

Die Regierung stellte Mitte Januar 66 Millionen Kronen (2,4 Millionen Euro) für die Rückkehr der Auslandstschechen und deren Nachkommen nach Tschechien zur Verfügung. Die finanziellen Mittel können vor allem für die Ukrainer tschechischer Herkunft genutzt werden.

Präsident Zeman befürwortet Stärkung der OSZE-Mission in der Ukraine

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat sich für eine Stärkung der OSZE-Mission in der Ostukraine ausgesprochen, die helfen soll, die Kämpfe zu stoppen. Zeman zufolge sollen zudem mehr Tschechen als die bisherigen elf Vertreter Tschechiens an der Mission teilnehmen. Das sagte der Präsident am Freitag.

Über die die Entsendung der Friedenskräfte sprach der ukrainische Staatspräsident Petro Poroschenko in den vergangenen Tagen. Der ukrainische Botschafter bei der Uno, Jurij Serhejew, erklärte am Donnerstag, die Ukraine bevorzuge die Entsendung der EU-Polizei in den Donbass. Russland stellt sich scharf gegen die Entsendung neuer Beobachter in die Ukraine.

Sorgerechtsstreit: Premier Sobotka erhält aus Norwegen nur allgemeine Antwort

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat auf seinen Brief mit den Fragen zum Sorgerechtsfall der Brüder Michalák von der norwegischen Ministerpräsidentin nur eine allgemeine Antwort bekommen. Sobotka zufolge wertete die norwegische Seite bislang die Bedeutung und Sensibilität des Falls für Tschechien nicht entsprechend aus. Die tschechische Regierung hat vor, die Mutter der zwei Jungen in ihren Bemühungen um die Rückkehr der Kinder in ihre Familie mit einem diplomatischen Druck zu unterstützen. Dies teilte der Premier in einem Bericht mit, in dem er das Prager Abgeordnetenhaus über das Vorgehen im Sorgerechtsstreit informierte. Laut dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses soll die tschechische Diplomatie gemeinsam mit anderen Ländern vorgehen und eine Klage gegen Norwegen wegen der Verletzung der Menschenrechte erheben.

Norwegische Behörden hatten die zwei Jungen vor vier Jahren den tschechischen Eltern wegen Verdacht auf Kindermissbrauch weggenommen. Die Polizei stellte jedoch die Ermittlungen ein. Niemand wurde beschuldigt. Die Jungen wachsen seitdem in zwei Pflegefamilien aus. Die Mutter darf sie nur zweimal im Jahr je 15 Minuten lang sehen. Der tschechische Premier schrieb seiner norwegischen Amtskollegin Erna Solberg einen Brief, in dem er ihr einige Fragen zu dem Sorgerechtsstreit stellte.

Aktivisten erinnern vor dem Sitz der KSČM an Verbrechen des Kommunismus

Aktivisten von der Bürgerinitiative „Bez komunistů.cz“ haben am Freitag über dem Eingang in den Prager Sitz der kommunistischen Partei (KSČM) symbolisch einige Stränge installiert. Sie wollten damit auf die Verbrechen des kommunistischen Regimes aufmerksam machen. Zudem protestierten sie gegen die Ausstellung, mit der die Kommunisten vor kurzem dem nordkoreanischen Ex-Machthaber Kim Jong-Il huldigten. Petr Marek von der Bürgerinitiative erklärte, er rechne mit keiner Reaktion der Kommunisten. Denn diese hätten sich für die Verbrechen des Kommunismus noch nicht entschuldigt, so Marek. Eher erwarte er Reaktionen von der Öffentlichkeit. Sie soll sich laut Marek endlich dessen bewusst werden, dass die kommunistische Partei in eine demokratische Gesellschaft und ins Parlament nicht gehört.

Die Bürgerinitiative hat vor, am 25. Februar auf dem Altstädter Ring ein Protesthappening gegen die Kommunisten zu veranstalten. An dem Tag vergehen 67 Jahre seit dem kommunistischen Putsch in der Tschechoslowakei.

Škoda Auto nimmt neue Schweißerei in Kvasiny in Betrieb

Der Autohersteller Škoda Auto hat in seinem Betrieb im ostböhmischen Kvasiny eine neue Schweißerei in Betrieb genommen, wo Škoda Superb hergestellt wird. Beim Besuch des Betriebs besichtigte Staatspräsident Miloš Zeman am Freitag die neue Schweißerei. Er machte sich zudem mit dem neuen Škoda Superb bekannt. Mit der Serienproduktion von Škoda Superb wird der Autohersteller in ein paar Wochen anfangen.

Prag verabschiedet Haushalt 2015 - Mehr Investitionen

Nach einer fünfstündigen Diskussion hat der Prager Magistrat am Donnerstagabend den Haushalt für 2015 verabschiedet. Mit umgerechnet 409 Millionen Euro will die Stadt mehr investieren als im vergangenen Jahr. Insgesamt sieht der Entwurf Ausgaben in Höhe von 2,1 Milliarden Euro vor. Die Einnahmen sollen sich auf 1,5 Milliarden Euro belaufen. Der Fehlbetrag wird vom Staat ausgeglichen. Seit Jahresbeginn wirtschaftet der Prager Magistrat mit einem vorläufigen Haushalt. Die Opposition kritisierte den Entwurf als unwirtschaftlich.

Tschechische Flugzeuge kollidieren bei Flugschau in Indien – Keine Verletzten

Bei einer Flugschau im indischen Bangalore sind am Donnerstag zwei Kleinflugzeuge des tschechischen Kunstflugteams Flying Bulls zusammengestoßen. Laut einer Meldung der Agentur AP besuchten die Schau hunderte Menschen, niemand wurde verletzt. Nach der Kollision konnten die beiden tschechischen Piloten die beschädigten Flugzeuge sicher landen. Die Flugschau „Air India“ musste für 90 Minuten unterbrochen werden. Das Team Flying Bulls wird vom österreichischen Red Bull Konzern betrieben. Ein Treffen mit den tschechischen Kunstfliegern steht auch auf dem Programm von Tschechiens Außenminister Martin Stropnický, der sich derzeit zu einem Staatsbesuch in Indien aufhält.

Luftqualität in Mährisch-Schlesien weiter schlecht

Im Kreis Mährisch-Schlesien im Nordosten Tschechiens ist die Luftqualität erneut massiv beeinträchtigt. Wie das Hydrometereologische Institut meldet, wurde am Freitagmorgen bei allen Messstationen die Obergrenze für Emissionen erreicht oder überschritten. Der schlechteste Wert wurde in Ostrava-Radvanice gemessen. Der Höhe der Feinstaubkonzentration betrug dort 81 Mikrogramm pro Kubikmeter, die Obergrenze liegt bei 50 Mikrogramm. Der industriell geprägte mährisch-schlesische Kreis weist in Tschechien seit langem die schlechteste Luftqualität auf. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten werden die zulässigen Werte regelmäßig überschritten.

Oskar-Kokoschka-Ausstellung in der Prager Nationalgalerie eröffnet

Eine Ausstellung aus dem Werk des Malers Oskar Kokoschka ist am Donnerstag in der Prager Nationalgalerie eröffnet worden. Das Thema der Schau ist Kokoschkas Zeit im tschechoslowakischen Exil. Nach einer ersten Station in Regensburg wurde die Ausstellung um weitere Werke des Malers erweitert. Kokoschka fand in den Jahren 1934 bis 1938 Zuflucht in Prag, nachdem seine Werke von den Nationalsozialisten diffamiert und teilweise zerstört worden waren. Erst 1938 flüchtete der Maler weiter nach London. Ein Porträt des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk von Oskar Kokoschka ist nach mehr als 80 Jahren erstmals wieder in Prag zu sehen. Es ist eine Leihgabe aus den USA. Gezeigt werden zudem Werke von Künstlern, mit denen Kokoschka persönlich verbunden war oder die er inspirierte. Vertreten sind in der Ausstellung unter anderem der tschechische Maler und Schriftsteller Josef Čapek, der Kubist Emil Filla oder der deutsche Fotomontage-Künstler John Heartfield. Die Oskar-Kokoschka-Ausstellung ist im Prager Messepalast noch bis 28. Juni zu sehen.

Live-Übertragung der Vorstellung mit Plachetka aus Metropolitan Opera im Tschechischen Rundfunk

Der öffentlich-rechtliche Tschechische Rundfunk wird am Samstag, 21. Februar, Mozarts Oper Don Giovanni aus der Metropolitan Opera in New York live übertragen. Dies teilte ein Sprecher des Rundfunks mit. Die Rolle des Masetto singt der junge tschechische Bassbariton Adam Plachetka. Zum ersten Mal trat er in der Metropolitan Opera am 4. Februar auf. Der 29-jährige Opernsänger, der Mitglied des Opernensembles der Wiener Staatsoper ist, sagte nach der Vorstellung, das Publikum sei angenehm spontan gewesen.

Das Wetter am Samstag, 21. Februar

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig. In den Morgenstunden tritt vereinzelt Frostnebel auf. Am Abend ist im Westböhmen mit schwachem Regen, in Lagen ab 700 Metern mit Schneefall zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 9 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter steigt die Temperatur auf 4 Grad Celsius.