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Tschechien fordert keine Nato-Truppen an – Reaktion auf Obamas Angebot

Tschechien brauche derzeit nicht den Schutz von Truppen der Nato-Bündnispartner, dies sagte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) während eines Besuchs in Wien als Reaktion auf ein entsprechendes Angebot von Barack Obama. Der US-Präsident hatte am Dienstag nach Gesprächen in Warschau angekündigt, angesichts der eskalierenden Krise in der Ukraine die Truppen der USA in Osteuropa aufzustocken. Die östlichen Nato-Staaten Polen, Litauen, Estland und Lettland wünschen die Stationierung von Kampftruppen aus weiteren Ländern des Nordatlantikpaktes bei sich. Laut Sobotka erfordere in Tschechien die Sicherheitslage keine vergleichbare Maßnahme.

Sobotka in Wien: Tschechische und österreichische Politiker sollen sich häufiger treffen

Österreich soll enger an die Visegrad-Gruppe herangeführt werden, zudem sollen tschechische und österreichische Politiker in Zukunft intensiver zusammenarbeiten. Auf diese Ziele einigten sich der tschechische Premier Bohuslav Sobotka und der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer bei einem gemeinsamen Gespräch in Wien. Regelmäßige tschechisch-österreichische Politikertreffen sollten sich mindestens auf die Regierungschefs sowie einzelne Minister beziehen, sagte Sobotka am Dienstag. Aber auch Zusammenkünfte der kompletten Kabinettsriegen seien möglich. Eine ähnliche Tradition besteht beispielsweise zwischen Tschechien und der Slowakei.

Tschechien bietet den baltischen Staaten Flugabwehrsysteme an

Tschechien bietet den baltischen Staaten Flugabwehrsysteme an. Die tschechische Armee könne diese Systeme in bestimmtem Umfang zur Verfügung stellen, falls Lettland, Litauen oder Estland daran Interesse bekundeten, sagte Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano-Partei) am Dienstag im Vorfeld eines Nato-Treffens in Brüssel.

Tschechien war in den vergangenen Jahren bereits zweimal eingebunden gewesen in das Nato-Projekt zum Schutz des baltischen Luftraums. Derzeit schützen die tschechischen Gripen-Abfangjäger den Luftraum über Island.

Finanzminister Babiš fordert Änderungen in Steuer- und Sozialpolitik

Finanzminister Andrej Babiš (Ano-Partei) hat in einer TV-Sendung am Montagabend einige von der Koalition im Steuer- und Sozialbereich geplante Maßnahmen angezweifelt. Laut Babiš sollte über die Abschaffung des zweiten Pfeilers der Rentenreform noch einmal diskutiert werden, auch wenn die drei Regierungsparteien diesen Schritt in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben. Zudem halte er die von der Koalition geplante Einführung eines dritten Mehrwertsteuersatzes nicht für die „Ideallösung“, sagte der Finanzminister. Die Abschaffung der Krankenhaus-Gebühr von 100 Kronen zu Beginn dieses Jahres bezeichnete Babiš sogar als Fehler. Über diese Entscheidung wolle er in der Regierung erneut verhandeln.

Die beiden Koalitionspartner haben indes eher ablehnend auf die Forderungen von Babiš reagiert. Sozialdemokraten-Chef und Premier Bohuslav Sobotka sagte, dass seine Partei den Koalitionsvertrag als Ganzes sehe und keinen Grund für Änderungen sehe. Der christdemokratische Vorsitzende Pavel Bělobrádek wollte zwar Verhandlungen der Koalitionspartner über die genannten Punkte nicht prinzipiell ausschließen. Zugleich verwies er darauf, dass solche Gespräche nur im Einvernehmen aller Koalitionspartner gestartet werden könnten.

Landwirtschaftsminister: Supermärkte könnten mehr tschechische Lebensmittel anbieten

Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) hält die Möglichkeiten zum Angebot tschechischer Waren auf dem einheimischen Markt noch nicht für ausgereizt. Dies sagte Jurečka nach einem Treffen mit Vertretern von Supermarktketten. Der Minister reagierte damit auch auf eine Umfrage der Presseagentur ČTK. Der Umfrage nach liegt der Anteil an Lebensmitteln tschechischer Herkunft im Sortiment der Supermärkte zwischen 40 und 75 Prozent. Den höchsten Anteil gaben die Ketten Coop (75 Prozent), Globus (bis 70 Prozent), Penny Markt und Tesco (je 70 Prozent) an, den niedrigsten Kaufland und Lidl (je 40 Prozent). Makro (54 Prozent), Albert (60 bis 70 Prozent) und Billa (68 Prozent) lagen im Zwischenbereich. Von Interspar habe man keine Informationen erhalten, schreibt ČTK.

Konzert des Frankfurter Rundfunk-Symphonieorchesters schließt „Prager Frühling“ ab

Mit einem Konzert des Frankfurter Rundfunk-Symphonieorchesters geht am Dienstagabend das 69. Musikfestival „Prager Frühling“ zu Ende. Im Smetana-Saal des Prager Repräsentationshauses wird das deutsche Orchester dazu die achte Symphonie von Antonín Dvořák und das Violinkonzert D-Dur von Johannes Brahms intonieren. Als Solistin tritt die populäre amerikanische Violinistin Hilary Hahn auf, geleitet wird das Orchester vom Esten Paavo Järvi als Gastdirigent. Im Mittelpunkt des Festivals stand in diesem Jahr tschechische Musik. Anlass dafür waren zahlreiche Lebensjubiläen der bekanntesten tschechischen Komponisten.

Erster Weltkrieg: Ausstellung über k.u.k. Kriegsmarine in Prag eröffnet

Im Nationalen Technikmuseum in Prag wurde eine Ausstellung über die k.u.k. Kriegsmarine eröffnet. Die Schau, die bis 30. November dauert, gehört zu einem Zyklus über den Ersten Weltkrieg. Der Ausbruch des Krieges jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Unter den Ausstellungsexponaten befinden sich unter anderem Fotos von damals und zeitgenössische Marinetechnik. Jeder zehnte Matrose der österreichisch-ungarischen Kriegsflotte kam im Übrigen aus den Böhmischen Ländern.

Fußball: Tschechien bestreitet Testspiel gegen Österreich

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Dienstagabend ein Testspiel gegen Österreich. Coach Pavel Vrba hat für die Begegnung im mährischen Olomouc / Olmütz bis auf eine Ausnahme nur Spieler aus der tschechischen Gambrinus-Liga nominiert. Erstmals trägt daher Verteidiger David Limberský von Viktoria Pilsen die Kapitänsbinde. Für das Team geht es darum, im dritten Spiel unter Vrba den ersten Sieg einzufahren. Im März hatte Tschechien zu Hause gegen Norwegen 2:2 gespielt, mit demselben Ergebnis endete auch die Auswärtsbegegnung in Finnland vor zwei Wochen. Das Spiel wird um 20.30 Uhr angepfiffen.

Tennis: Berdych verliert im Viertelfinale der French Open

Tennisprofi Tomáš Berdych ist im Viertelfinale bei den French Open gescheitert. Der tschechische Wimbledonfinalist von 2010 verlor am Dienstag in Paris gegen den Letten Ernests Gulbis in drei Sätzen mit 3:6, 2:6 und 4:6. Vor allem durch eigene Fehler brachte sich Berdych um die Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Weder Aufschlag noch Return gelangen dem 28-Jährigen nach eigener Vorstellung.

Tennis: Šafářová verpasst Viertelfinale bei French Open

Bei den French Open ist Tennisspielerin Lucie Šafářová am Montagabend im Achtelfinale gescheitert. Die Tschechin verlor gegen die Russin Swetlana Kusnezowa in zwei Sätzen mit 3:6 und 4:6. Damit sind alle Teilnehmerinnen aus Tschechien in der Damen-Einzelkonkurrenz in Paris ausgeschieden. Die 27-jährige Brünnerin verpasste zudem ein weiteres Mal den Sprung unter die besten Acht eines Grand-Slam-Turniers. Bisher gelangte Šafářová nur ein einziges Mal ins Viertelfinale, und zwar 2007 bei den Australian Open.

Das Wetter am Mittwoch, 4. Juni

Am Mittwoch ist es in Tschechien meist heiter. Im Verlaufe des Tages können die Wolken aber auch dichter sein, dann sind vereinzelt Schauer möglich oder Gewitter. Gegen Abend zieht in Westböhmen stärkere Bewölkung auf, mit später örtlichen Niederschlägen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 22 bis 25 Grad Celsius, im Nordwesten des Landes aber nur bis 20 Grad. In Höhenlagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 16 Grad Celsius.