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Amazon gibt Pläne für Verteilzentrum in Brünn auf

Der amerikanische Online-Händler Amazon hat sich vorerst von seinen Plänen im südmährischen Brno / Brünn verabschiedet. Die Firma rechne derzeit mit einem anderen Standort in Mitteleuropa, gab der Leiter des Europa-Geschäfts, Tim Collins, am Mittwoch in Graben bei Augsburg bekannt. Amazon wollte in Brünn ein 95.000 Quadratmeter großes Verteilzentrum bauen, die Stadt hat aber bisher den Flächennutzungsplan nicht entsprechend geändert. Deswegen stimmten die Stadtverordneten dreimal gegen das Bauvorhaben der Firma.

Das Verteilzentrum von Amazon sollte rund 1500 Menschen Beschäftigung geben. Das Investitionsvolumen hätte angeblich bei 100 Millionen Euro gelegen. Den Bau eines weiteren solchen Zentrums in Dobrovíz bei Prag bestätigte Collins hingegen.

Staatspräsident Zeman setzt Serbien-Besuch fort

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat am Mittwoch seinen Staatsbesuch in Serbien fortgesetzt. Am zweiten Besuchstag standen die Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und die Unterstützung der tschechischen Investitionen im Balkan-Staat im Mittlepunkt. Zeman nahm an einem Unternehmer-Forum in Belgrad teil und besuchte den Reifenhersteller Mitas Ruma. Am Abend kommt er mit in Serbien lebenden Tschechen zusammen.

Am Dienstag hatte sich Zeman in Belgrad mit seinem Amtskollegen Tomislav Nikolić und Premierminister Ivica Dačić getroffen. Tschechien unterstütze eine Annährung zwischen Belgrad und Brüssel, sagte Zeman nach seinen Gesprächen. Er hoffe fest, dass Serbien in absehbarer Zeit der EU beitreten werde. Danach nahm das tschechische Staatsoberhaupt an der Eröffnung einer Ausstellung über die mehr als einhundertjährigen tschechisch-serbischen Beziehungen auf militärischer Ebene teil.

Deutsche Investoren sehen positive Geschäftsaussichten in Tschechien

Deutsche Investoren sehen mehrheitlich positive Geschäftsaussichten in Tschechien. Ein Drittel der befragten Unternehmen will seine Investitionen sogar ausweiten, neue Arbeitsplätze schaffen und die Löhne erhöhen. Dies hat eine Umfrage der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Prag ergeben. Im ost- und mitteleuropäischen Vergleich teilt sich Tschechien diesmal den ersten Platz mit dem Nachbarland Slowakei. Verbesserungspotenzial hierzulande sehen die Firmen hingegen weiterhin vor allem bei Korruptionsbekämpfung, politischer Stabilität, öffentlicher Verwaltung und Rechtssicherheit.

Die aktuelle Wirtschaftslage in Tschechien bewerten rund zwei Drittel der befragten Unternehmen als zufriedenstellend und 16 Prozent als gut. Während im vergangenen Jahr noch ein Drittel die Lage als schlecht einstufte, waren es nun nur noch 19 Prozent. Die Perspektive auf das laufende Jahr ist optimistischer: 41 Prozent rechnen mit einem Aufschwung in Tschechien, und fast die Hälfte erwartet stabile Bedingungen. An der Umfrage beteiligten sich rund 150 Firmen unterschiedlicher Branchen, meist aus Deutschland.

Kabinett will Milliardensumme aus Haushalt für Schuldentilgung nutzen

Die tschechische Regierung hat beschlossen, rund fünf Milliarden Kronen (185 Millionen Euro) aus dem Haushalt für dieses Jahr für den Schuldenabbau einzusetzen. Dies gelte für den Fall, dass keine außerplanmäßigen Ausgaben nötig würden, sagte Premier Bohuslav Sobotka nach der Kabinettssitzung am Mittwoch. Der Haushalt enthält in diesem Jahr ein Defizit von 112 Milliarden Kronen (4,15 Milliarden Euro). Die Gelder, die für die Schuldentilgung gebunden werden sollen, gehören zum Budget des Finanzministeriums.

Partei Top 09 schlägt Grundschul-Unterrichtsstunden in Romani vor

Die oppositionelle Partei Top 09 schlägt vor, dass Roma-Kinder einen Teil ihres Grundschulunterrichtes in Romani erhalten. Auch Politiker aus dem Regierungslager zeigten sich der Idee gegenüber aufgeschlossen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Einige äußerten indes Bedenken, so fehle unter anderem ausreichend Lehrpersonal, das die Sprache der Roma beherrsche, hieß es. Die Top 09 möchte das Thema nun mit Roma-Organisationen und pädagogischen Fachkräften diskutieren. Im Mai könnte der Vorschlag dann im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses behandelt werden.

Top 09 möchte mit dem Unterricht in Romani erreichen, dass weniger Roma-Kinder in Sonderschulen eingewiesen werden. Für viele Kinder dieser Minderheit stellt das Tschechische bisher eine Hürde dar.

Karlsbader Likörhersteller Becherovka steht zum Verkauf

Der Karlsbader Likörhersteller Jan Becher - Karlovarská Becherovka -, der den tschechischen Kräuterlikör Becherovka herstellt, soll zum Verkauf stehen. Dies berichtete die tschechische Presseagentur ČTK in Berufung auf Reuters am Mittwoch. Dem Bericht zufolge könnte der Kaufpreis bei bis 200 Millionen Dollar (145 Millionen Euro) liegen. Der derzeitige Eigentümer ist der weltweit zweitgrößte Spirituosenhersteller Pernod Ricard. Als mögliche Interessenten am Kauf werden das in Pilsen ansässige Unternehmen Stock Spirits Group und das Konsortium SPI Group genannt. Vertreter der Firmen lehnten es ab, die Information zu kommentieren.

Handelsinspektion verhängt im Jahr 2013 Strafen in Rekordhöhe

Die tschechische Handelsinspektion hat im vergangenen Jahr Strafen in Rekordhöhe verhängt. Die Gesamtsumme betrug 105 Millionen Kronen (3,8 Millionen Euro), das waren knapp 30 Prozent mehrt als 2012. Insgesamt verstieß auch ein größerer Teil der Unternehmen gegen Gesetze und Vorschriften: Lag 2012 der Wert noch bei 29 Prozent der kontrollierten Betriebe, waren es 2013 bereits 35 Prozent. Zugleich lag die Zahl der Kontrollen um ein Viertel niedriger (insgesamt 37.299). Die meisten Vergehen betrafen den Verbraucherschutz. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, den die Handelsinspektion am Mittwoch veröffentlichte.

Ausstellung über Hrabal im Lustschloss Hvězda eröffnet

Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Schriftstellers Bohumil Hrabal ist am Dienstagabend auf dem Lustschloss Hvězda in Prag eröffnet worden. Die Schau mit dem Titel „Bohumil Hrabal: ein Schriftsteller – ein Tscheche – ein Mitteleuropäer“ zeigt das Schaffen des Autors im mitteleuropäischen Kontext. Zusammengestellt wurde die Exposition vom tschechischen „Památník národního písemnictví“ (Gedenkstätte des nationalen Schrifttums) in Zusammenarbeit mit dem Berliner Literaturhaus. Die Ausstellung ist bis Ende August zu sehen.

Dirigent Rilling leitet Prager Symphoniker bei zwei Konzerten

Der deutsche Dirigent Helmuth Rilling wird am Mittwoch und Donnerstag die Prager Symphoniker dirigieren. Bei den beiden Konzerten in Prag wird die Missa solemnis von Ludwig van Beethoven erklingen. Große Oratorienwerke sind neben dem Schaffen von Johann Sebastian Bach eine Domäne des Dirigenten. Rilling hat die Solisten selbst ausgewählt, es sind die tschechische Sopranistin Lucie Silkenová, die brasilianische Altistin Kismara Pessati, der deutsche Tenor Sebastian Kohlhepp und der Bass Iván García aus Venezuela. Mit ihnen singt der Tschechische Philharmonische Chor aus Brno / Brünn.

Tennis: Japan im Davis Cup gegen Tschechien ohne Topstar Nishikori

Die japanischen Tennis-Herren müssen im Davis-Cup-Viertelfinale gegen Titelverteidiger Tschechien auf ihren Topspieler Kei Nishikori verzichten. Der Weltranglisten-Achtzehnte sagte für die Partie am Wochenende in Tokio wegen einer Leistenverletzung ab. Der tschechische Davis-Cup-Kapitän Jaroslav Navrátil zeigte sich über die Schwächung der Heimmannschaft erfreut. Damit würden die Chancen des tschechischen Teams auf den Einzug ins Halbfinale steigen, sagte Navrátil der Presseagentur ČTK. Auch den Tschechen fehlt nach der Absage von Tomáš Berdych die Nummer eins. Japan steht zum ersten Mal überhaupt im Viertelfinale des Teamwettbewerbs.

Meteorologen: März dieses Jahres so warm wie seit 1961 nicht mehr

Im März war es in Tschechien so warm wie seit über 50 Jahren nicht mehr. Laut dem Tschechischen Hydrometeorologischen Institut lag die Durchschnittstemperatur bei 6,6 Grad Celsius, der Langzeitwert für den Monat März beträgt hingegen nur 2,7 Grad Celsius. Die Ergebnisse der Messungen seien zwar vorläufig, doch die Abweichung dürfte höchstens zwei zehntel Grad betragen, sagten die Meteorologen. 1961 war es zuletzt wärmer gewesen, die zweithöchste Durchschnittstemperatur seitdem war 1990 gemessen worden.

Das Wetter am Donnerstag, 3. April

Nach der Auflösung vereinzelter Frühnebelfelder ist es am Donnerstag in Tschechien heiter bis bewölkt. Vereinzelt sind Schauer oder Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 18 bis 20 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter auf maximal 14 Grad Celsius.