Nachrichten Samstag, 22. Mai, 1999

Headlines:

Willkommen bei Radio Prag - heute mit dem Aktuelle Beitragsblock und dem Verkehrsmagazin "Mobil ans Ziel". Zunächst die Nachrichten mit Andrea Kopelentova.

sHavel im Krankenhaus

Staatspräsident Vaclav Havel musste am Donnerstag mit einer chronischen Erkrankung der Bronchien das Krankenhaus aufsuchen. Er wird mit Antibiotika behandelt. Sein Programm ist bis Ende der Woche annuliert.

Tschechisch-griechische Friedensinitiative fand Zustimmung in Peking

Der tschechische Aussenminister Jan Kavan traf sich am Freitag mit seinem chinesischen Amtskollegen Tchang TjasSan. Kavan zufolge war dies der wichtigste Termin seiner mehrtägigen Asienreise. Gegenstand des Gesprächs war auch der Kosovo-Konflikt. Der tschechischen Nachrichtenagentur ctk zufolge, sagte Kavan, dass sich sein chinesischer Kollege ueber die tschechisch-griechische Friedensinitiative fSr Kosovo positiv anerkennend geaussert habe. Kavan erklarte, der Chinese werde Sber diese am Montag mit dem griechischen Aussenminister in Peking sprechen. Er selbst werde mit Papandreo zu diesem Zwecke am Sonntag in Peking zusammenkommen. Dem tschechischen Aussenministerium zufolge werde die tschechisch-griechische Initiative wahrscheinlich kommenden Dienstag dem Nato-Sicherheitsrat in BrSssel vorgelegt. Noch befinde man sich jedoch im Stadium der Konsultationen, erklärte eine Sprecherin des Amtes. Die Initiative werde wahrscheinlich in Form einer UNO-Resolution erscheinen und fordere griechischen Quellen zufolge eine kurze Pause der Bombardierungen , die Russland die Zustimmung mit der Resolution und Milosevic den Abzug seiner Truppen aus dem Kosovo ermögliche. Kavans RSckkehr nach Prag wird gerade fSr kommenden Dienstag erwartet.

Tschechen und Deutschland untergraben Einheit der Nato

Tschechen und Deutsche nehmen im Kosovo-Konflikt eine peinliche Haltung ein, spielten dem jugoslawischem Präsidenten Milosevic in die Hände und untergrSben die Einheit der Nato. Dies erklärte am Freitag das britische Blatt The Gaaadien. Den Zersetzungsrozess der Nato hätten die Tschechen mit ihrer Schwejkschen Schlitzohrigkeit nur wenige Wochen nach ihrem so lang ersehntem Nato-Beitritt begonnen, heisst es weiter.

Tschechisch-slowakische Null-Losung bei Aufteilung ehemaligen gemeinsamen Besitzes

Der Chef des slowakischen Parlaments Jozef Migasch und die tschechische Senats-Chefin Libuse Benesova sprachen sich am Freitag in Prag fSr eine sog. Null-Lösung bezSglich der Aufteilung des Besitzes aus der ehemaligen Tschechoslowakischen Föderation aus. Auf Grundlage eines Vertrags wSrden beiden Staaten auf sämtliche Schulden und AnsprSche verzichten . Offen blieben jedoch slowaksichen Schulden in Höhe von fast 25 Miliarden Kronen, die durch die Teilung der Tschechoslowakischen Staatsbank entstanden waren sowie die Frage des sog. slowakischen Goldes, das bisher von der tschechischen Staaatsbank bis zur Schuldausgleichung durch die Slowaken zurSckgehalten wurde. Wie Benesova erklärte, erfordere die Null-Variante vor allem politischen Willen, und zwar auf der slowakischen Seite.

Parlament befasst sich mit Aufenthalt auslandischer Soldaten auf tschechischem Territorium

Eine Regierungsvorlage , die sich mit dem Aufenthalt ausländischer Soldaten auf tschechischem Territorium befasst, hat heute erfolgreich ihre erste HSrde im Parlament genommen und wird nun im Fachausschuss fSr Verteidigung und Sicherheit erörtert. Die Regierungsvorlage kommt damit den Verpflichtungen nach, die sich durch den Nato-Beitritt Tschechiens ergeben haben.

Tschechische Beteiligung am Nato-Manover

In der kommenden Woche werden rund einhundert Angehörige der Luftstreitkräfte der Tschechischen Armee an dem Nato-Manöver OCELOT 99 in Polen teilnehmen. Es handelt sich um die erste Teilnahme tschechischer Soldaten an einem Manöver der Allianz.

Sanktionen gegen Jugoslawien

Ebenfalls auf dem Arbeitsprogramm der Abgeordneten am Freitag stand ein Regierungsentwurf fSr ein Gesetz, mit dem sich die Tschechische Republik den Sanktionen gegenSber Jugoslawien anschliessen soll.

Keine Verscharfung des Waffengesetzes

Ein Entwurf der Regierung, der fSr eine Verschärfung des Waffengesetzes plädiert, wurde am Freitag von fast allen Parteifraktionen, einschliesslich Kommunisten, abgelehnt mit der BegSndung, dass die Kriterien fSr die Einschätzung der waffenberechtigter Personen nicht nicht klar genug definiert seien und den Weg zur Korruption offnen.

Parlamentschef Klaus zu slowakischen Prasidentschaftswahlen

Der Chef der Unterkammer des tschechischen Parlaments, Vaclav Klaus, sprach sich Freitag gegen eine Dämonisierung der Kandidaten fSr die slowakische Präsidentenwahlen aus. Die bisherigen Wahlerpraferenzen zeigten, dass beide Kandidaten - sowohl Schuster als auch Meciar - eine starke Wahlergruppe hinter sich wSssten.

Handelsdefizit der Tschechischen Republik expansiert

Das Handelsdefizit der Tschechischen Republik ist grösser als im letzten Jahr und um weitere viereinhalb Miliarden Kronen gewachsen. Die fShrende Position Deutschlands als Handelspartner Nr. 1 der Tschechischen Republik hat sich im Gegensatz zur Slowakei gefestigt.

Das waren die Nachrichten. Weiter geht es nun mit Marcela Porarek. Guten Empfang!