Nachrichten Montag, 15. Februar, 1999

Headlines: * der Generalstabschef der tschechischen Armee Jiri Sedivy zu Besuch in den USA

Willkommen zum folgenden halbstündigen Programm von Radio Prag, am Mikrophon begrüsst Sie MS. Zuerst bringen wir die Nachrichten, dann folgen die regelmässigen Wochenendsendereihen - der Schauplatz und das Kulturmagazin. Wir wünschen guten Empfang, einleitend hören Sie die Nachrichten:

Sedivý - USA

Der Generalstabschef der tschechischen Armee, Jirí Sedivý, ist am Sonntag zu Besuch in den USA eingetroffen . Während seines sechstägigen Besuches wird er Gespräche mit führenden Vertretern der US-Armee führen. Hauptthema der Gespräche bildet die Eingliederung der tschechischen Armee in die Strukturen der NATO. Sedivý wird auch die Möglichkeiten einer gegenseitigen Zusammenarbeit bewerten und über die Lage in Kosovo diskutieren.

Rychetský - BIS - Ruml

Nach Meinung des tschechischen Vizepremiers Pavel Rychetský ist es notwendig, den tschechischen zivilen Geheimdienst BIS aufzulösen oder gründlich zu reorganisieren. Die Regierung beabsichtigt, die Lösung des Problems dem Parlament vorzulegen, erklärte der Vizepremier in der von der privaten Fernsehgesellschaft Nova am Sonntag ausgestrahlten Debatte mit dem Titel "7 Tage". Der ehemalige Innenminister und jetzige Vorsitzende der Freiheitsunion, Jan Ruml, stimmte der Meinung des Vizepremiers nicht zu. Er betonte, der BIS sei im Ausland immer als ein Geheimdienst eingestuft worden, mit dem eine gute Zusammenarbeit möglich sei. Den Worten Jan Rumls zufolge würdigten die Verbündeten die Tatsache, dass der BIS Informationen über organisierte Kriminalität oder Terrorismus zu analysieren wisse.

Karas - Zeman

Der christdemokratische Abgeordnete Jirí Karas wirft der der sozialdemokratischen Regierung vor, die Bedeutung der Kirchen sowie das Eigentum der Kirchen mit dem Ziel in Frage zu stellen und die Rückgabe des Eigentums den berechtigten Besitzern soweit wie möglich beschränken zu wollen. Dies betonte Karas in seiner schriftlichen Interpelation an Premier Milos Zeman, deren Text er der Nachrichtenagentur CTK zur Verfügung stellte.

D Alema

Der italienische Premier Massimo D Alema hat wegen Grippe seinen Besuch in Tschechien und in Ungarn abgesagt. Dies meldete am Sonntag die Agentur AFP unter Berufung auf das Amt des Premierministers. D Alema sollte ursprünglich am Montag abend aus Budapest nach Prag kommen. Nach einer Mitteilung seines Amtes hofft der italienische Premier, Tschechien und Ungarn möglichst bald besuchen zu können.

Deutsch-tschechischer Zukunftsfonds

Der deutsch-tschechische Zukunftsfonds hat seit Februar 1998 etwa 290 Millieonen Kronen an tschechische Nazi-Opfer ausgezahlt. Darüber informierte die konservative Tageszeitung Lidové noviny in ihrer Wochenendausgabe. Nach den Vereinbarungen erhalten die noch lebenden 7.200 ehemaligen Insasssen von Gefängnissen und Konzentrationslagern eine nach der jeweiligen Haftdauer gestaffelte finanzielle Hilfe.

3 Tote nach Neuschnee

Der Bergrettungsdienst hat am Samstag drei Menschen erfroren im Riesengebirge gefunden. Die Langläufer waren am Freitag Abend als vermisst gemeldet worden, erklärte Ivan Sindelár, Mitarbeiter des Bergerettunsdienstes in Spindleruv Mlýn. Wie Sindelar erklärte, seien alle drei Verunglückten erfahrene Langläufer gewesen, die Wetterbedingungen seien jedoch ausserordentlich hart gewesen.

Zum Abschluss der Wetterbericht:

Trotz Neuschnees und starker Böen hat sich die Wettersituation in Tschechien am Sonntag leicht entspannt. Nach dem Einsatz von schweren Räumfahrzeugen und Einheiten der Armee sind nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK zahlreiche Dörfer in der Region von Bruntál in Nordmähren wieder erreichbar. Ideale Skibedingungen herrschen im Böhmerwald und im Erzgebirge. Am Montag wird es in Tschechien heiter bis bewölkt sein. Es wird mit vereinzelten Schneeschauern gerechnet. In der vergangenen Nacht sanken die Nachttemperaturen auf Minus 6 bis Minus 10 Grad Celsius. Die Tageshöchsttemperaturen liegen heute zwischen Minus 4 und 0 Grad.

Soweit die Nachrichten.