Nachrichten Mittwoch, 15. September, 1999

TSCHECHIEN BALD IN DER EU ?

Die Tschechische Republik wird nicht - wie in den letzen Monaten spekuliert wurde - aus der ersten Gruppe der EU - Beitrittskandidaten herausfallen. Dies erklärte der für die Koordination der Aussen- und EU - Politik zuständige tschechische Vizepremier Egon Lansky nach einer Podiumsdiskussion am Montag abend in Berlin. An dem Gespräch nahm unter anderem Michael Steiner der aussenpolitische Berater des Bundeskanzlers und ehemaliger Botschafter in Prag, teil. Mehr zu diesem Thema hören Sie gleich im anschliessenden Beitragsblock.

BEITRITTSDATUM FÜR EU - KANDIDATEN WIRD FESTGELEGT

Der EU - Kommissionspräsident Romano Prodi sprach sich am Dienstag für die Festlegung der Beitrittstermine für die am besten vorbereiteten Kandidatenländer aus. Zitat:Am Gipfel in Helsinki im Dezember diesen Jahres muss seriös über die Beitrittstermine und deren Festlegung gesprochen werden und zwar für all die Länder, die am besten vorbereitet sind. Übergangsfristen müssen im Hinblick auf die jeweiligen ökonomischen und sozialen Probleme der Beitrittsländer in Kauf genommen werden, sagte Prodi vor dem Europäischen Parlament, wie die ctk aus Strassburg berichtete.

LETTISCHER GROSSKREUZORDEN FÜR PRÄSIDENT HAVEL

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel erhielt am Dienstag vom lettischen Botschafter Aiji Odinov auf der Prager Burg die höchste Staatsauszeichnung Lettlands - den Grosskreuzorden mit den drei Sternen. Ausgezeichnet wird Havel für seine Engagement in den bilateralen Beziehungen beider Länder. Der Orden trägt das Motto: Per aspera ad astra , Über Mühen zum Erfolg. Vor dem 2. Weltkrieg erhielt die höchste lettische Staatsauszeichnung der erste tschechoslowakische Präsident Tomas Garrigue Masaryk.

SAMMELKLAGEN EHEMALIGER NS ZWANGSARBEITER

Die Sammelklagen ehemaliger NS - Zwangsarbeiter gegen die deutschen Firmen Degussa und Siemens sind vom US - Bundesbezirksgerichte in Newark New Jersey abgewiesen worden. Der zuständige Richter gab dem Einspruch der beiden deutschen Unternehmen am Montag statt mit der Begründung, die Firmen seien moralisch dazu verpflichtet, bestimmte Ansprüche von Zwangsarbeitern aus der Nazi - Zeit zu erfüllen. Doch sei das kein Fall für ein amerikanisches Gericht. Das teilte das Büro des US- Anwalts Michael Hausfeld in Washington der Nachrichtenagentur dpa. Hausfeld vertritt zehntausende Holocaust - Überlebende, darunter auch Opfer aus Tschechien. In diesem Sommer haben auch tschechische Zwangsarbeiter Sammelklage gegen deutsche Firmen erhoben. Die diesbezüglichen Verhandlungen sind aber bislang noch zu keinem Ergebnis gekommen und werden im Oktober fortgeführt.

NEUES SKODAMODELL FABIA

An der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt präsentierte am Dienstag Skoda - Auto offiziell sein neues Modell Fabia. Das Grundmodell des Fabia mir 1 - Liter Motor so rund 250 000 Tausen Kronen, also rund 13 000 Mark kosten und wird in diversen Varianten erhältlich seien die im Dezember auf den Markt kommen und zwar in Tschechien Deutschland und der Slowakei, dies gab heute der Vizevorstand von Skoda Automobil, Detlef Wittig in Frankfurt am Main bekannt.

DAGMAR HAVLOVA UNTERSCHREIBT IMPULS INITIATIVE

Die Gattin des tschechischen Staatspräsidenten, Dagmar Havlova hat die sogenannten Impuls Initiative unterschreiben, welche sich zum Ziel setzt das politische Klima in Tschechien zu verbessern. Die Impuls - Initiative kritisiert vor allem die geringe Bereitschaft von Politikern mit der Bevölkerung zu kommunizieren und Anregungen aus Tschechien und aller Welt kritisch zu reflektieren. Anfangs Woche kamen die Initiatoren zu einer ersten Versammlung im Rahmen von Arbeitsgruppen zusammen, die sich beispielsweise mit Fragen der EU - Integration, der Zivilgesellschaft und der Umweltpolitik auseinandersetzen. Die Impuls - Initiative haben bislang 2469 Tschechen, meistens Intellektuelle unterschrieben.