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Ferrero-Waldner: In tschechisch-österreichischen Beziehungen ist Entspannung eingetreten

Nach Meinung der österreichischen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner ist durch die jüngste Erklärung von Premier Vladimir Spidla auf dem "Europäischen Forum" im österreichischen Göttweig eine "umfassende Entspannung" in den bilateralen Beziehungen eingetreten. Die Ministerin reagierte damit auf Spidlas Ansprache in Göttweig, in der der Premier betont hatte, das Bedauern der tschechischen Seite über die Nachkriegsexzesse, wie es in der Tschechisch-Deutschen Erklärung von 1997 zum Ausdruck gebracht wurde, richte sich in vollem Maße auch an die Vertriebenen in Österreich. Während eines Treffens der Außenminister der mitteleuropäischen Länder im südmährischen Buchlovice am Samstag sagte Ferrero-Waldner der Nachrichtenagentur APA, nach Göttweig seien Tschechien und Österreich in eine neue Phase eingetreten, in der sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern stark entspannten und zunehmend von Vertrauen geprägt seien.

Präsident Klaus beruft Treffen zu Restitutionsfragen ein

Präsident Vaclav Klaus hat für kommenden Mittwoch ein weiteres Treffen einberufen, auf dem über die Frage der Restitution von Eigentum diskutiert werden soll, das nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grundlage der sog. Benes-Dekrete konfisziert wurde. Teilnehmen werden die Chefs beider Parlamentskammern sowie Premierminister Vladimir Spidla. Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, betonte gegenüber der Rundfunkstation BBC, Verhandlungen zu diesem Thema seien notwendig, damit die politische Elite im Land einen einheitlichen Standpunkt zu dieser Problematik vertrete und niemand das Thema missbrauchen könne. Grund für die Aktivitäten in puncto Restitutionsgesetzgebung ist eine Klagewelle des in Argentinien lebenden Frantisek Oldrich Kinsky. Er will Immobilien und Grundstücke im Wert von etwa 1,3 Milliarden Euro zurückbekommen, die 1945 auf Grundlage der Dekrete konfisziert worden waren.

30.000 Gläubige begehen Staatsfeiertag des hl. Kyrill und Method

An die 30.000 Gläubigen gedachten am 5. Juli, der in Tschechien als Staatsfeiertag begangen wird, auf der traditionellen Wallfahrt im südmährischen Velehrad der beiden Slawenapostel Kyrill und Method. Die Wallfahrt war der entstehenden Neuordnung Europas gewidmet. Ihren Höhepunkt erreichten die Feierlichkeiten mit einem festlichen Gottesdienst unter der Leitung des Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz und Erzbischofs von Olomouc/Olmütz, Jan Graubner. Der Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk, erinnerte in seiner Predigt an die christlichen Traditionen in Tschechien und die Bedeutung des Wallfahrtsorts Velehrad, den Papst Johannes Paul II. 1990 als Verbindungsglied zwischen Ost- und Westeuropa bezeichnet hatte. Auch der 6. Juli, in Tschechien ebenfalls Staatsfeiertag, steht im Zeichen des Gedenkens an kirchliche Traditionen. Er ist dem Reformer Jan Hus gewidmet.

Filmfestival in Karlsbad wird fortgesetzt

Nach der feierlichen Eröffnung und der Vergabe der ersten Auszeichnungen am Freitag Abend wird das 38. Filmfestival in der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary/ Karlsbad fortgesetzt. Bis zum 12. Juli sind etwa 250 Filme aus 40 Ländern zu sehen. Im Spielfilm-Wettbewerb um den Kristallglobus, der mit einem Preisgeld von 20 000 US-Dollar verbunden ist, treten 16 Streifen an. Als Gäste werden in Karlsbad unter anderem der Schauspieler Morgan Freeman und der tschechische Regierungschef Vladimir Spidla erwartet. Der Prager Oscar-Regisseur Jiri Menzel ("Liebe nach Fahrplan") und der britische Filmemacher Stephen Frears erhielten am Freitag Abend eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Das 1946 gegründete Festival, das anfangs im Wechsel mit dem Filmfestival in Moskau veranstaltet wurde, ist eines der ältesten Europas.