Nachrichten

Tschechien: Helfern der Flutkatastrophe werden Steuern erlassen

Steuerliche Vergünstigungen erhalten in Tschechien alle Rechts- und alle physischen Personen, die beim verheerenden Hochwasser im August in Böhmen humanitäre oder andere praktische Hilfe geleistet haben. Dieser Beschluss wurde am Donnerstag vom Prager Abgeordnetenhaus verabschiedet. Der diesbezüglich von der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) eingebrachte Entwurf sieht Steuerermäßigungen für die entsprechenden Subjekte sowohl beim Gesetz über die Einkommenssteuer als auch beim Gesetz über die Mehrwertsteuer vor. Der Gesetzentwurf muss noch vom Senat behandelt und von Präsident Václav Havel unterzeichnet werden.

Soucková: Krankenhäuser erhalten mehr Geld für Kinder und Rentner

Die in Tschechien zum Teil hochverschuldeten Bezirkskrankenhäuser werden in nächster Zukunft höhere staatliche Subventionen für Kinder und Rentner erhalten. Daraus wird ihnen ein finanzieller Zugewinn von rund zwei Milliarden Kronen (ca. 65 Millionen Euro) entstehen. Mehr Geld wird zudem aus der ab dem 1. Januar 2003 greifenden Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes in das Gesundheitswesen fließen. Das geht aus der Erklärung der tschechischen Gesundheitsministerin Marie Soucková hervor, die sie im Anschluss an die am Donnerstag stattgefundene Sondersitzung der Prager Regierung zur finanziellen Situation einer Vielzahl verschuldeter Krankenhäuser abgab. Wie die Ministerin ergänzte, beabsichtige das Kabinett jedoch nicht, die Krankenhäuser flächendeckend zu entschulden. Die momentane Krise im Gesundheitsbereich wurde zuletzt dadurch verschärft, dass mehrere Arzneimittellieferanten die benötigten Medikamente nur noch gegen Barzahlung an ihre Schuldner abgaben. Zudem gehen mit Jahresbeginn 2003 die staatlichen Spitäler in die Verantwortlichkeit der Landkreise über. Diese weigern sich jedoch, ohne entsprechende finanzielle Garantien seitens der Regierung für die alten Schulden aufzukommen.

Präsidentenfrau Havlova dankte Blutspendern für deren Opferbereitschaft

Bei einem Empfang für herausragende Vertreter aus der Reihe der tschechischen Blutspender hat sich Dagmar Havlová, die Gattin des tschechischen Präsidenten Václav Havel, am Donnerstag auf der Prager Burg bei allen Blutspendern für deren Opferbereitschaft bedankt, dank der es möglich war, wieder unzählige Menschenleben zu retten. Blut zu spenden, bedeute nicht nur Leben zu retten und den Empfängern deren schwere Lebenssituation zu erleichtern, sondern es beinhalte auch ein Stück Aufgabe des eigenen Egos zum Nutzen der Gemeinschaft, zollte die Präsidentenfrau den Spendern ihre uneingeschränkte Anerkennung.

Senatschef Pithart schließt Kandidatur für das Präsidentenamt nicht aus

Der Christdemokrat Petr Pithart, der am Mittwoch in geheimer Abstimmung erneut zum Vorsitzenden des tschechischen Senats gewählt wurde, schließt trotz dieser Funktion auch weiterhin seine Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten nicht aus. Dies hat Pithart in einem anschließenden Fernsehinterview für den Sender TV Prima bestätigt. Wenn seine Partei ihn weiterhin vorschlage, so stünde er nach wie vor zur Verfügung, so Pithart. Vorrangig sei für ihn aber der Bestand der Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten und der liberalen Freiheitsunion. Sollten die Regierungsparteien sich auf einen gemeinsamen anderen Kandidaten einigen, so hätte dieser seine Unterstützung. Als möglichen Wunschkandidaten für diesen Fall nannte Pithart den Ombudsman Otakar Motejl.

Straw: Der Irak verfügt über tausend Tonnen von B- und C-Waffen

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat am Mittwoch in Ljubljana/Laibach mit seinem slowenischen Amtskollegen Dimitrij Rupel Gespräche über den geplanten EU-Beitritt beider Länder geführt. In der slowenischen Hauptstadt sind beide Politiker außerdem mit dem britischen Außenminister Jack Straw zusammen getroffen, der erneut deutlich machte, dass nach Ansicht Großbritanniens der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge. Nach Angaben Straws seien dies über mehrere tausend Tonnen chemischer und biologischer Waffen und Raketensysteme. "Wenn er (der Irak) voll kooperiert, wird es keine militärische Aktion (gegen Bagdad) geben", sagte Straw in Ljubljana.

Ostböhmische Stadt Hradec Králové erhält ein Papstdenkmal

Papst Johannes Paul II. (82) bekommt ein Denkmal in Tschechien. Die Bronzestatue des Pontifex werde Ende April 2003 in der ostböhmischen Stadt Hradec Králové/Königgrätz enthüllt, wurde am Donnerstag von Prager Rundfunksendern berichtet. In Königgrätz hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche im April 1997 vor 50.000 Gläubigen eine Messe zelebriert. Mit dem Denkmal, das einen sitzenden Papst zeige, wolle man eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts ehren, sagte Bistumssprecher Petr Polehla. Präsident Václav Havel habe die Schirmherrschaft des Projekts übernommen, hieß es in einer dazu veröffentlichten Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa).

Tschechische und österreichische Gewerkschafter planen Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit der Gewerkschaften in übernationalen Gesellschaften, die auf dem Territorium der Tschechischen Republik und Österreichs tätig sind, wird von den Gewerkschaftern des Südmährischen Kreises und von Niederösterreich ins Auge gefasst. Das geht aus einer Erklärung hervor, die am Mittwoch auf der in Brno/Brünn stattgefundenen vierten gemeinsamen Konferenz verfasst wurde. Darüber informierte die Sprecherin des Südmährischen Kreises im Regionalrat der Böhmisch-Mährischen Konföderation der Gewerkschaftsverbände, Marta Nováková, am Donnerstag die Nachrichtenagentur CTK.

Erneuter Stromausfall in zwei Prager Stadtvierteln

In den Prager Stadtteilen Vinohrady und Zizkov ist es am Donnerstag erneut zu einem Stromausfall gekommen, der rund eine Stunde angedauert hat. Ursache dafür war der Defekt eines Ersatzaggregats, das nach dem Brand in einem Umspannwerk am Mittwoch die Stromversorgung in den genannten Stadtteilen sicherstellen sollte. Nach dem Brand waren weite Teile des Prager Stadtzentrums und neben Vinohrady und Zizkov auch die Hauptstadtviertel Karlin, Malesice und Strasnice teilweise bis zu 12 Stunden ohne Strom geblieben. Neben Privathaushalten, Geschäften und mehreren öffentlichen Einrichtungen war auch der Verkehr in der tschechischen Hauptstadt vom Stromausfall betroffen. Aufgrund von Ampelausfällen kam es in den betroffenen Bezirken zu ausgedehnten Staues. Als Brandursache wurde eine schadhafte Kabelisolierung gemeldet.

Dokumentarist Milan Maryska im Alter von 59 Jahren verstorben

Im Alter von 59 Jahren ist am Mittwoch der bekannte tschechische Filmdokumentarist und Mitbegründer der humanitären Gesellschaft "Mensch in Not", Milan Maryska, verstorben. Er starb in Israel bei den Aufnahmen zum letzten Teil seines Dokumentar-Zyklus "Der tschechische Holocaust", teilte Veronika Kratochvílová von der Presseabteilung des Fernsehsenders Ceská televize (CT) am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

Immer mehr Tschechen surfen um Internet - Jahresanstieg um 14 Prozent

Im dritten Quartal dieses Jahres haben in der Tschechischen Republik nahezu 2,4 Millionen Einwohner des Landes das Internet genutzt. Das ist rund ein Viertel der Bevölkerung und im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres eine Zunahme von rund 300.000 Usern. Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus der Umfrage Internet monitor hervor, deren Ergebnisse am Donnerstag von der Agentur GfK öffentlich gemacht wurden.

Tschechien: Nikolaus, Engel und Teufel prägten wieder das Straßenbild

Nikolaus, Engel und Teufel haben am Donnerstag mit Beginn der Dunkelheit in allen Landesteilen der Tschechischen Republik wieder das Straßenbild geprägt. Einem guten alten Brauch zufolge ziehen die drei genannten Gestalten alljährlich am Vorabend des Nikolaustages in den Ortschaften des Landes von Haus zu Haus, um kleinen Kindern eine süße Gabe zu bescheren, wobei der Teufel den unartigen unter ihnen eine abschreckende Lehre erteilen soll. In die Kostüme der drei Gestalten schlüpfen zumeist Eltern oder ältere Geschwister.