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Unionisten mit Verhandlungen zur Regierungsbildung zufrieden

Die Freiheitsunion/Demokratische Union ist mit den bisherigen Resultaten der Verhandlungen zur Regierungsbildung zufrieden. Dies stellte der Republikausschuss der Unionisten am Freitag in Prag fest. Die Parteiführung traf zu einer Sondersitzung zusammen, um die Lage nach dem Rücktritt der Parteivorsitzenden Hana Marvanova zu besprechen. Da Marvanova für keinen Ministerposten kandidieren will, wurde sie auf der Liste der eventuellen Kandidaten für Ministerposten durch Sylva Rychtalikova, Chefin der Rechtskommission der Unionisten, ersetzt. Mit Marvanova will die Partei als Kandidatin für einen führenden Posten im Abgeordnetenhaus rechnen. Darüber informierte der Vizechef der Partei Ivan Pilip. Die Sozialdemokratische Partei bot dem Wahlbündnis "Koalice", das aus den Christdemokraten und den Unionisten besteht, sechs Ministerposten im künftigen Kabinett an. CSSD-Chef Spidla betonte am Freitag, er beabsichtige, die Konsultationen über die Besetzung der einzelnen Ministerposten Ende dieser oder Anfang der nächsten Woche zu beenden. Es wird damit gerechnet, dass sich die Politiker spätestens am kommenden Dienstag auf einzelne Ministerposten einigen werden und dass die neue Regierung am 15. Juli von Präsident Vaclav Havel ernannt werden kann.

Neuer Abgeordnetenchef Lubomír Zaorálek?

Nach Meinung der CSSD könnten Lubomír Zaorálek zum Vorsitzenden und Jitka Kupcová zur Vizevorsitzenden des Abgeordnetenhauses werden. Dies erklärte der Chef der Sozialdemokraten Vladimír Spidla am Freitag nach der Sitzung des Parteivorstands in Prag. Zaorálek stand bislang an der Spitze des Abgeordnetenausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Sowohl Zaorálek als auch Kupcová werden als Kandidaten für die erwähnten Posten auch von den Christdemokraten unterstützt. Dies betonte am Freitag deren Parteichef Cyril Svoboda. Zaorálek wird auch von den Unionisten für einen entsprechenden Kandidaten für den Posten des Abgeordnetenchefs gehalten.

25.000 Gläubige nahmen an der Wallfahrt in Velehrad teil

In der Tschechischen Republik werden der 5. und der 6. Juli als kirchliche Feiertage begangen. Am 5. Juli wird traditionell mit einer Wallfahrt im südmährischen Velehrad der beiden Slawenapostel - der heiligen Kyrill und Method - gedacht. An der Wallfahrt, die sich dieses Jahr auf das Thema der Familie konzentrierte, nahmen am Freitagvormittag ca. 25.000 Gläubige teil. Die Feierlichkeiten erreichten mit einem festlichen Gottesdienst ihren Höhepunkt, der vom Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk, dem Erzbischof von Olomouc/Olmütz, Jan Graubner, und dem apostolischen Nuntius Erwin Josef Ender gemeinsam mit 17 Bischöfen aus böhmischen, mährischen und schlesischen Diözesen zelebriert wurde. Der Kardinal begrüßte Bischöfe und Priester aus Italien, Frankreich, der Slowakei und aus weiteren Ländern, Vertreter der nicht katholischen Kirchen sowie Pilger, die aus den Nachbarstaaten und aus dem Übersee nach Velehrad kamen.

90 Prozent ehemaliger tschechischer Zwangsarbeiter vom Österreichischen Versöhnungsfonds entschädigt

Der Österreichische Versöhnungsfonds hat bis zu diesem Freitag bereits 90 Prozent der von ehemaligen tschechischen Sklaven- und Zwangsarbeitern gestellten Entschädigungsanträge erledigt. Darüber informierten die Vertreter des Fonds am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wien. Sie würdigten die Zusammenarbeit vor allem mit ihren tschechischen und polnischen Partnerorganisationen und bezeichneten sie als vorbildlich. Bislang wurden 10.208 ehemalige tschechische Sklaven- und Zwangsarbeiter entschädigt, die vom nationalsozialistischen Regime auf das Gebiet der heutigen Republik Österreich deportiert und hier zur Arbeit gezwungen wurden.

Interesse der Filmfans für Filmfestival in Karlsbad ist enorm groß

50 Filmvorstellungen standen am Freitag insgesamt auf dem Programm des 37. Internationalen Filmfestivals, das am Donnerstagabend im westböhmischen Kurort Karlovy Vary/Karlsbad eröffnet wurde. Das Interesse der Filmfans für das Festival ist groß. Die Empfangbüros des Festivals sowie die Vorverkaufskassen befanden sich am Freitagvormittag in einer regelrechten Belagerung der Filmfans.