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Premier Sobotka: Tschechien bereit zur Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen

Die Tschechische Republik kann mehrere Hundert Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, sollte es erforderlich sein. Gegenwärtig aber sei noch keine erhöhte Antragstellung von Ukrainern nach Asyl festzustellen, sagte der tschechische Premier Bohuslav Sobotka am Freitag. Die tschechische Regierung begrüße zudem die letzten Informationen aus Kiew, nach denen sich der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch und die Führer der Opposition auf eine politische Lösung des Konflikts geeinigt haben, ergänzte Sobotka. Beide Seiten hätten eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der in der Ukraine eine neue Regierung gebildet und vorgezogene Präsidentschaftswahlen durchgeführt werden sollen. Diese Vereinbarung sei eine große Chance, um die Lage in der Ukraine zu beruhigen, so Sobotka.

Ukrainer in Tschechien demonstrieren gegen Gewalt in Kiew

Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstagabend auf dem Wenzelsplatz in Prag gegen die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ukraine demonstriert. Zuvor trafen einige Dutzend Ukrainer auf dem Gelände der Prager Burg zusammen. Bei beiden Demonstrationen wurde der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch zum Rücktritt aufgefordert. Mit den Straftaten, die auf Geheiß des Präsidenten-Regimes begangen worden seien, solle sich das Tribunal in Haag befassen, forderten die Teilnehmer der Protestkundgebungen. Neben Transparenten und ukrainischen Fahnen führten die Demonstranten auch eine EU-Flagge mit sich. In ihren Ansprachen bedankten sie sich bei den Tschechen für die Unterstützung und die Spendensammlungen, die hierzulande organisiert werden.

Die in Tschechien lebenden Ukrainer sammeln zudem Hilfsgüter für die Opfer der Gewalt in ihrem Heimatland. Dringend gebraucht würden Medikamente, Druckverbände und Mittel gegen Verbrennungen, sagte Mitorganisatorin Galina Andrejceva am Donnerstag. Derzeit gehe täglich eine Hilfslieferung raus, die Vereinigung der Exil-Ukrainer helfe aber bereits seit Dezember, so Andrejcevá. Auch professionelle Hilfsorganisationen haben zu Spenden aufgerufen.

Unis in Prag und Olmütz bieten Ukrainern Stipendien zum Abschluss des Studiums an

Die Prager Karlsuniversität hat rund 20 Studenten aus der Ukraine angeboten, ihr Studium an der Hochschule mit Hilfe des Václav-Havel-Stipendiums beenden zu können. Das Angebot betrifft indes nur jene Studenten, die von einer Verfolgung in ihrem Heimatland direkt betroffen sind, gab Hochschuldirektor Tomáš Zima am Freitag in einer Erklärung bekannt. Eine ähnliche Hilfe hat die Palacký-Universität in Olomouc / Olmütz ukrainischen Studenten bereits am Donnerstag zugesichert.

Konferenz in Prag eröffnet Projekt „Europäische Dialoge Václav Havels“

Eine internationale Konferenz unter dem Motto „Bürger, Macht und Demokratie in der Krise Europas“ wurde am Freitag in Prag eröffnet. Sie wird im Rahmen des Projekts „Europäische Dialoge Václav Havels“ veranstaltet. Ziel des Projekts ist es, eine Diskussion über den zukünftigen Weg Europas mit Rücksicht auf Havels Vermächtnis zu initiieren. Als Inspirationsquelle dient dabei Havels Essay „Die Macht der Machtlosen“. Die Veranstaltung, an der führende Politiker und Wissenschaftler teilnehmen, ist vor allem für Oberschüler und Studenten, aber auch für weitere Interessenten bestimmt. Sie wird auf der Webseite des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens live übertragen. Im Rahmen des Projekts werden weitere Konferenzen in Berlin und Brügge stattfinden.

Grippe-Erkrankungen in diesem Winter so gering wie lange nicht

Aufgrund des anhaltend milden Wetters hat es in diesem Winter in Tschechien so wenig Grippe-Erkrankungen gegeben wie lange nicht mehr. Die Befürchtung einer Epidemie habe nie bestanden, und sie werde es wohl auch bis zum Frühjahr nicht mehr geben, sagte der Leiter des staatlichen Hygiene-Amtes, Vladimír Valenta, am Freitag. In diesem Winter sei aufgrund von Grippe bislang eine Person gestorben, demgegenüber sind im gleichen Zeitraum des Vorjahres zirka 100 Menschen an Grippe gestorben. In der vergangenen Woche sei zudem die Zahl der mit einer akuten Infektion der Atemwege erkrankten Personen zurückgegangen. Und zwar um 2,7 Prozent gegenüber der Vorwoche, sagte Valenta.

Tschechische Polizei zieht nach „Wikinger-Ansturm“ Bilanz

Die Polizei in Prag hat nach einem zweiwöchigen Ansturm skandinavischer Jugendlicher Bilanz gezogen. Während der Winterferien in Teilen Dänemarks und Schwedens reisten nach Schätzungen rund 10 000 Schüler als Touristen nach Tschechien – auch wegen des günstigen Alkohols. Bei Stichprobenkontrollen in Kneipen und Diskotheken seien 284 Minderjährige betrunken gewesen, hieß es am Freitag. Der höchste Wert lag bei fast tödlichen 3,17 Promille.

Ein Teenager mit zweieinhalb Promille im Blut konnte nur unter Zwang ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei betrunkene Dänen sprangen nackt von einer Brücke in die Moldau - eine lebensgefährliche Mutprobe. Eine vergessene Zigarettenkippe entfachte in einem Hotel ein Feuer und verursachte einen fünfstelligen Schaden. Vier Streifenbeamte aus Dänemark halfen diesmal dabei, größere Verwüstungen wie im Vorjahr zu verhindern. Zeitungen hatten im Vorfeld vor einer „Wikinger-Zechtour“ gewarnt.

Erzeugung von Strom aus Windenergie stieg 2013 um 15 Prozent

Die Tschechische Republik hat die Stromerzeugung mittels Windkraft im vorigen Jahr um 15 Prozent auf nunmehr 478 Gigawattstunden gesteigert. Der Anteil der Windkraft an der gesamten Stromerzeugung des Landes liegt indes weiterhin bei geringen 0,55 Prozent. Das entspricht der Abdeckung des Strombedarfs für etwa 136.000 Haushalte, gab die Tschechische Gesellschaft für Windenergie (ČSVE) am Freitag bekannt.

Daniel Kurucz neuer Generaldirektor der Tschechischen Bahnen

Der neue Vorstand der staatlichen Tschechischen Bahnen (ČD) hat am Freitag einen neuen Bahn-Generaldirektor gewählt. Der bisherige Vizedirektor für ökonomische und technische Belange, Daniel Kurucz, löst Dalibor Zelený ab. Der Aufsichtsrat der Bahn hat am Donnerstag den Vorstand der Firma einschließlich Direktor Zelený abberufen. Laut Verkehrsminister Antonín Prachař wird es die Aufgabe des neuen Managements seien, die Wirtschaftlichkeit der Bahn zu verbessern und den Personenverkehr zu fördern.

Mit 100 gestorben: Tschechin befreite von Nazis verschleppte Kinder

Im Alter von 100 Jahren ist die tschechische Lebensretterin Josefina Napravilová verstorben. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte sie rund 40 von den Nazis nach Deutschland und Österreich verschleppte Kinder zurück in die damalige Tschechoslowakei. Nun starb Josefina Napravilová am Donnerstag im südböhmischen Tábor, berichtete die Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ am Freitag in ihrer Onlineausgabe.

In einem Lager für sogenannte Displaced Persons in Österreich spürte die freiwillige Helferin nach den Krieg eines der wenigen überlebenden Kinder aus Lidice auf. Václav Hanf machte die Tat seiner anonymen Retterin später publik. Das Dorf westlich von Prag war im Jahr 1942 in einer Vergeltungsmaßnahme von den nationalsozialistischen Besatzern dem Erdboden gleichgemacht worden. Der tschechische Präsident Miloš Zeman hatte Napravilová noch am Mittwoch in einem Altersheim besucht und ihr einen Blumenstrauß überreicht. Vor vier Jahren erhielt sie den Tomas-Garrigue-Masaryk-Orden, eine der höchsten Auszeichnungen der Tschechischen Republik.

Olympia: Tschechiens Biathlondamen Vierte in der Staffel

Am 14. Wettkampftag der Olympischen Spiele in Sotschi haben die tschechischen Biathlon-Sportler ihrer Erfolgsbilanz eine weitere vordere Platzierung hinzugefügt. Im Staffelrennen der Frauen über 4 x 6 Kilometer belegte das tschechische Quartett einen sehr guten vierten Platz. Triebfedern für das starke Rennen der Tschechinnen waren einmal mehr Gabriela Soukalová und Veronika Vítková, die zuvor in der Mixed-Staffel Silber gewonnen hatten. Neue Olympiasiegerinnen wurden die Frauen aus der Ukraine gefolgt von Russland und Norwegen.

Fußball-Europa-League: Pilsen und Liberec nutzen Heimvorteil nicht

Die tschechischen Fußballteams aus Plzeň / Pilsen und Liberec / Reichenberg haben in der ersten K.o.-Runde der Europa League ihren Heimvorteil nicht nutzen können. Der tschechische Meister Viktoria Pilsen trennte sich am Donnerstag vom ukrainischen Titelträger Schachtar Donezk mit einem 1:1-Unentschieden. Das Tor der Tschechen erzielte Stanislav Tecl. Slovan Liberec unterlag dem niederländischen Vertreter AZ Alkmaar mit 0:1. Um in die nächste Runde einziehen zu können, dürfen beide Mannschaften nun auswärts nicht verlieren und müssen dort mindestens je ein Tor erzielen. Die Rückspiele finden am kommenden Donnerstag statt.

Das Wetter am Samstag: bewölkt, etwas Regen, bis 9 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, in Nordmähren und Mährisch-Schlesien am Vormittag vereinzelt Regen, der in Höhenlagen ab 900 Meter in Schnee übergehen kann. Im Tagesverlauf heitert der Himmel von Westen her auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 5 und 9 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 2 Grad Celsius erreicht.