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Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: Verfassungsgericht stützt Karenztageregelung

Das Verfassungsgericht in Brno / Brünn hat zum zweiten Mal über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall entschieden. Laut dem neuen Urteil ist es rechtens, dass an den ersten drei Krankheitstagen keine Lohnfortzahlung erfolgt. Das Gericht lehnte damit eine Verfassungsbeschwerde sozialdemokratischer Abgeordneter gegen diese so genannten Karenztage ab. 2008 hatte das Verfassungsgericht eine erste Karenztageregelung gekippt. Darauf hatte die Regierung nachbessern lassen, was nun der Grund für die Verfassungsrichter war, die Regelung anzuerkennen. Gegenüber der ersten Regelung zahlen Arbeitnehmer mittlerweile während der Karenztage weder Geld für die Krankenversicherung noch für die Arbeitslosenversicherung.

Greenpeace startete in Prag Kampagne gegen Erdölförderung in der Arktis

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Donnerstag in Tschechien eine Kampagne zum Schutz der Arktis gestartet. Mit dem Transparent „Retten wir die Arktis!“ postierten sie sich zwei Stunden lang vor einer Shell-Tankstelle in Prag, um hier tankenden Autofahrern die aktuelle Problematik der Arktis vor Augen zu halten. Nach Meinung der Umweltschützer bedeute die geplante Förderung von Erdöl in der Arktis ein weiteres Risiko für ein besiedeltes Landschaftsgebiet. Gefährdet würden auch die Eisbären, die das Symbol der Kampagne darstellen, so Greenpeace. Der Mineralölkonzern Shell habe bereits mit den Vorbereitungen für die Erdölförderung in der Arktis begonnen, erklärten die Umweltschützer.

Nachdem die Greenpeace-Aktivisten ihr Transparent gegen 9 Uhr vor der Shell-Tankstelle aufhängten, ließ der dortige Pächter die Polizei rufen. Die Polizei blockierte daraufhin die Zufahrt zur Tankstelle, was mehrere Autofahrer erzürnte. Kurz vor 11 Uhr beendeten die Greenpeace-Aktivisten ihre Aktion.

Einwohner von Lidice fordern Einstellung des Projektes Rozeznění – Lidice 2012

Die Einwohner von Lidice fordern die Einstellung des Projektes Rozeznění – Lidice 2012. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Audiodrama, das Besuchern der Gedenkstätte Lidice das Schicksal der Einwohner des 1942 von den Nazis komplett zerstörten Dorfes emotional näher bringen soll. Das zu Jahresbeginn mit vielen Vorschlusslorbeeren vorgestellte Projekt sollte am 9. Juni, dem Vorabend des 70. Jahrestages des Massakers von Lidice, feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Nun aber begehren die Einwohner gegen das Audiodrama auf, weil es ihrer Meinung nach die dramatischen Ereignisse von vor 70 Jahren in ein falsches Licht rücke. Das gab die Bürgermeisterin des Ortes, Veronika Kellerová, am Donnerstag der Öffentlichkeit bekannt. Nach Meinung der Projekt-Autoren handelt es sich hierbei um ein Missverständnis, daher wollen sie das Audiodrama zu Ende führen und es erst in seiner kompletten Fassung der Öffentlichkeit vorstellen.

Verfasserin des Audiodramas ist die Doktorandin an der Janáček-Akademie für Musik und darstellende Kunst in Brno / Brünn, Tereza Semotamová. Ziel ihres Dramas ist es, einmal nicht die grausamen Ereignisse von damals, sondern das Alltagsleben der Dorfbewohner vor dem Massaker in den Mittelpunkt zu stellen. Sie wolle die Geschichte des 20. Jahrhunderts aufgrund von konkreten Schicksalen und weniger anhand von statistischen Angaben wie den Opferzahlen darstellen, sagte Semotamová seinerzeit bei der Vorstellung des Projekts.

Das NS-Massaker von Lidice hat allen 172 Männern des Ortes sowie einem Großteil der Frauen und Kinder das Leben gekostet. Die Zerstörung des Dorfes und die Bestrafung seiner Einwohner war ein willkürlicher Racheakt der deutschen Nationalsozialisten nach dem Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich.

Zahl der Arbeitslosen in Tschechien sinkt unter eine halbe Million

Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung in Tschechien ist im April saison- und konjunkturbedingt unter eine halbe Million gesunken. Konkret lag die Arbeitslosenrate bei 8,4 Prozent, wie das Arbeits- und Sozialministerium am Donnerstag bekanntgab. Im März hatte die Rate noch bei 8,9 Prozent gelegen. Für den Rückgang war neben der Aufnahme von Saisonarbeit überraschend auch die stärkere Wirtschaftsleistung verantwortlich, wie Wirtschaftsanalysten gegenüber der Presseagentur ČTK urteilten.

Verbraucherpreise fallen erstmals nach sieben Monaten wieder

Die Verbraucherpreise in Tschechien sind erstmals seit sieben Monaten wieder langsamer gestiegen. So lag die Inflationsrate im April bei 3,5 Prozent, wie das tschechische Statistikamt mitteilte. Im März hatte die Inflationsrate noch 3,8 Prozent erreicht. Vor allem bei einigen Lebensmitteln und nicht-alkoholischen Getränken hat laut dem Statistikamt der Preisdruck nachgelassen. Gemüse und Kartoffeln seien sogar billiger, hieß es. Deutlich gestiegen sind hingegen die Aufwendungen für die Wohnnebenkosten. So stiegen die Erdgaspreise um 25 Prozent und der Wasserpreis um durchschnittlich 12 Prozent.

Škoda steigert seinen Absatz um knapp zehn Prozent zum Vorjahr

Der tschechische Pkw-Hersteller Škoda ist weiter auf dem Erfolgsweg. Im April verkaufte Škoda Auto 81.400 Fahrzeuge, ein Plus von 4,1 Prozent zum April des Vorjahres. In den ersten vier Monaten dieses Jahres erhöhte Škoda seinen Absatz sogar um 9,8 Prozent auf 324.100 Autos. Das sind neue Rekordwerte für das Unternehmen, das seine hohen Zuwachsraten vor allem in Osteuropa und in Indien verzeichnete. Demgegenüber ist die Nachfrage an Škoda-Modellen in Westeuropa gesunken, informierte Firmensprecher Jozef Baláž am Donnerstag die Medien. Am Auto-Weltmarkt sei Škoda jetzt mit einem Anteil von 1,5 Prozent vertreten, ergänzte Baláž.

Albanien-Geschäft drückt Gewinn des Energiekonzerns ČEZ

Das Albanien-Geschäft hat das Ergebnis des tschechischen Stromkonzerns ČEZ im ersten Quartal belastet. Der Reingewinn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 14,4 Milliarden Kronen (rund 569 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Prag mitteilte. Analysten hatten mit einem besseren Abschneiden gerechnet.

Die albanische ČEZ-Tochter Shperndarje müsse nach einer Entscheidung der Regulierungsbehörde einen um 90 Prozent höheren Strom-Einkaufspreis bezahlen, bemängelte ČEZ. Dabei dürfe die Vertriebsgesellschaft den massiven Preisanstieg nicht an die Endkunden weitergeben.

Einen Tag vor der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses hatte sich ČEZ erstmals offen für den Einstieg eines finanzstarken Partners beim Ausbau des tschechischen AKW Temelín gezeigt. Mehrere Energieunternehmen aus Europa hätten angeblich Interesse bekundet, sich an dem Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken zu beteiligen. Die Gesamtkosten für den AKW-Ausbau werden auf mindestens 10 Milliarden Euro geschätzt.

67. Musikfestival Prager Frühling beginnt am Samstag

Am Samstag öffnet das populäre Musikfestival Prager Frühling zum 67. Male seine Pforten. Das diesjährige Festival hält für seine Besucher insgesamt 46 Konzerte, zwei außerordentliche Konzerte und sechs Opernaufführungen bereit. Das Festival wird traditionsgemäß mit der Interpretation von Smetanas Zyklus symphonischer Dichtungen „Mein Vaterland“ durch die Tschechische Philharmonie eröffnet; das Konzert am Samstag ist seit langem ausverkauft. Bei den Opernaufführungen setzt die Festivalleitung auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater und der Staatsoperette in Prag.

Fußball: Sparta Prag aus dem Titelrennen – Liberec und Pilsen vorne

Rekordmeister Sparta Prag hat sich am vorletzten Spieltag der tschechischen Fußball-Liga aus dem Titelrennen verabschiedet. Um die Meisterschaft kämpfen nun noch Liberec / Reichenberg und Plzeň / Pilsen, beide Vereine treffen am Samstag beim abschließenden Spieltag zudem im direkten Duell aufeinander. Am Mittwoch wurde der komplette 29. Spieltag ausgetragen. Sparta kam dabei nicht über ein 1:1-Unentschieden beim Stadtrivalen Dukla Prag hinaus. Tabellenführer Slovan Liberec und Titelverteidiger Viktoria Pilsen nutzten den Fehltritt des Konkurrenten und gewannen ihre Spiele: Liberec mit 2:0 in Jablonec und Pilsen mit 5:0 gegen Příbram. Slovan hat jetzt drei Punkte Vorsprung auf Viktoria. Die vor Sparta auf Rang zwei vorgerückten Pilsener sind nun das einzige Team, das Liberec noch vom Sockel stoßen kann. Sie müssen dazu Gastgeber Liberec beim Saisonfinale schlagen. In der tschechischen Gambrinus-Liga zählen bei Punktegleichheit als erstes der direkte Vergleich und erst danach die Tordifferenz. In der Hinrunde hatten sich beide Vereine in Pilsen 2:2 unentschieden getrennt.

Tennis: Hradecká und Berdych im Viertelfinale von Madrid

Beim internationalen Tennisturnier in Madrid haben zwei tschechische Akteure das Viertelfinale erreicht. Im Damen-Einzel schaffte Lucie Hradecká am Donnerstag durch einen Zwei-Satz-Sieg über die Russin Jekaterina Makarowa den Sprung in die Runde der besten Acht, im Herren-Einzel folgte ihr wenig später Tomáš Berdych. Der 26-jährige tschechische Davis-Cup-Spieler bezwang den Franzosen Gaёl Monfils nach nur 50 Minuten glatt mit 6:1 und 6:1. Im Viertelfinale trifft Hradecká, die Wimbledonsiegerin und Landsfrau Petra Kvitová in Runde zwei besiegte, auf die australische US-Open-Siegerin Samantha Stosur. Berdych bekommt es mit einem gastgebenden Spanier zu tun – sein Gegner wird in der Partie Rafael Nadal gegen Fernando Verdasco ermittelt.

Skisport: Österreicher Mayrhofer trainiert Ex-Weltmeisterin Záhrobská

Der Österreicher Klaus Mayrhofer ist der neue Trainer der alpinen Skiläuferin Šárka Záhrobská. Mentor der ehemaligen Weltmeisterin und olympischen Bronzemedaillengewinnerin im Spezialslalom wird mit Jürgen Kriechbaum ein weiterer österreichischer Skisport-Experte. Mayrhofer löst Záhrobskás bisherigen Trainer Pavel Šťastný ab, unter dem die 27-Jährige in den letzten beiden Jahren ziemlich erfolglos war. Nach der verkorksten Weltcup-Saison 2011/12 wurde der Vertrag mit Šťastný nicht mehr verlängert.

Mit Mayrhofer, der von 2009 bis 2012 als Assistenz- und Konditionstrainer des österreichischen Skiteams arbeitete, vereinbarte Záhrobská eine zweijährige Zusammenarbeit. Der 44-jährige Kriechbaum ist seit Jahren als Experte für die Abfahrtsdisziplinen beim österreichischen Skisport-Verband tätig.

Das Wetter am Freitag: heiter und heiß, abens Gewitter, bis 31 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter und sommerlich warm. Die Tageshöchsttemperaturen steigen bis auf über 30 Grad, sie liegen bei 27 bis 31 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter erreichen sie bis zu 23 Grad Celsius. Bei zunehmender Bewölkung kommt es gegen Abend zu örtlichen Schauern oder Gewittern.