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Nečas und Orbán: Vertrag über Haushaltsdisziplin soll sich nur auf Eurozone beziehen

Nach Meinung von Tschechien und Ungarn sollte sich der neue internationale Vertrag zur Verbesserung der Haushaltsdisziplin nur auf die Länder beziehen, die Mitglied der Eurozone sind. Darauf einigten sich der tschechische Premier Petr Nečas und sein ungarischer Amtskollege Viktor Orbán während der Gespräche am Donnerstag in Budapest. Beide Länder wollen über den neuen Vertrag auch weiterhin intensiv beraten. In Tschechien wurde entschieden, dass drei tschechische Vertreter an den Vorbereitungen des Dokuments teilnehmen sollen. Erst wenn es fertig gestellt wurde, werde sich Tschechien endgültig entscheiden. Nečas zufolge gebe es noch keine konkreten Details des Vertrags. Daher sei es, so der Premier, sinnlos, bereits jetzt über Einzelheiten zu spekulieren. Nečas sprach mit Orbán zudem über Wirtschaftsthemen. Der gegenseitige Handelsaustausch zwischen den beiden Ländern habe nur 80 Prozent jenes Umfangs aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise von 2008 erreicht, hieß es in Budapest. Die beiden Premierminister sprachen daneben auch über die Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Militärpiloten. Nečas traf in Budapest auch mit dem ungarischen Staatspräsident Pál Schmitt und mit dem Parlamentspräsident László Kövér zusammen.

Gewerkschaften und Arbeitgeber verlangen von der Regierung Krisenmaßnahmen

Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber wollen von der Regierung konkrete Vorschläge hören, wie sie eventuell einer weiteren Krise entgegenwirken wird. Die Krisenmaßnahmen werden das Thema der Sondersitzung der Sozialpartner Ende Januar und Anfang Februar sein. Auf dem Programm der Sitzung soll auch die Finanzierung des Gesundheitswesens stehen. Dies wurde am Donnerstag nach den Beratungen der Sozialpartner bekannt gegeben.

Opposition kritisiert wiederholte Abwesenheit der Minister bei Interpellationen im Parlament

Die Opposition im tschechischen Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag die wiederholte Abwesenheit der Minister und des Ministerpräsidenten bei den vierteljährlichen Interpellationsrunden kritisiert. Die Parlamentspräsidentin Miroslava Němcová versprach Besserung und entschuldigte vor allem die Abwesenheit des Premiers mit seinem Besuch in Ungarn, bei dem wichtige europäische Fragen zur Diskussion ständen. Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Jeroným Tejc, bezeichnete die Abwesenheit als arrogant. Es sei nicht arrogant gegenüber den Abgeordneten sondern gegenüber den Bürgern. Diese schicken ihren Abgeordneten Fragen und Anmerkungen und würden darauf Antworten erwarten, so Tejc weiter, es mache wenig Sinn, Fragen an eine Wand zu richten.

Eine Interpellation ist eine förmliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten an die Regierung. In Deutschland spricht man von einer kleinen oder großen Anfrage. Die Abgeordneten haben in einem solchen Antrag das Recht, Fragen und Vorschläge an die einzelnen Minister oder die gesamte Regierung zu richten. Diese sind verpflichtet, auf diese Anfragen zu antworten. Interpellationen sind ein Mittel der parlamentarischen Kontrolle.

Volkszählung 2011: Zahl der Menschen mit Hochschulabschluss ist in Tschechien gestiegen

Die Zahl der Menschen mit Hochschulabschluss ist in Tschechien in den letzten zehn Jahren um fast 47 Prozent gestiegen. Die Zahl der Menschen ohne Bildung ist jedoch um ein Viertel gestiegen. Dies geht aus den vorläufigen Resultaten der Volkszählung hervor, die das Tschechische Statistik-Amt (ČSÚ) am Donnerstag veröffentlichte. Die meisten Hochschulabsolventen leben in Prag und im Südmährischen, Mährisch-Schlesischen und Mittelböhmischen Landkreis. Die meisten Bewohner ohne Bildung leben dagegen im Landkreis Ústí nad Labem / Aussig und Karlovy Vary / Karlsbad. Außerdem ist die Zahl der Ausländer in Tschechien stark gestiegen: um 261 Prozent seit 2001.

Volkszählung 2011: Hälfte der Bevölkerung lebt als Singles

Fast die Hälfte der Bevölkerung Tschechiens lebt als Singles. Allein in ihrem Haushalt wohnen 48 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen. Es steigt die Zahl der Ledigen sowie der Geschiedenen. Darüber informierte der Vizepräsident des Tschechischen Statistikamtes (ČSÚ), Stanislav Drápal, am Donnerstag, als er die Resultate der Volkszählung vorstellte. Drápal zufolge herrschen unter den jüngeren Singles vor allem Menschen mit höherer Bildung vor. Auf ihren Lebensstil wirke sich, so der Experte, vor allem die Tatsache aus, dass sie viel Zeit in der Arbeit verbringen. Sie haben Drápal zufolge aber auch mehr Geld, sodass sie sich leisten können, allein zu wohnen.

Volkszählung 2011: Weniger Einwohner bekennen sich zu Nationalität oder Religion

Viel weniger Einwohner Tschechiens als 2001 bekennen sich heutzutage zu einer Nationalität oder zu einer Religion. Die Beantwortung dieser Fragen war bei der Volkszählung in diesem Jahr aber nicht obligatorisch. Die Mehrheit der Menschen – über 6,7 Millionen - bekannte sich bei der Volkszählung 2011 zur tschechischen Nationalität. Über 2,7 Millionen Menschen gaben keine Nationalität an. 13.500 Personen bekannten sich zur Nationalität der Roma. 4,8 Millionen Menschen gaben keinen Glauben an. Dies geht aus den vorläufigen Resultaten der Volkszählung hervor, die das Tschechische Statistik-Amt (ČSÚ) am Donnerstag veröffentlichte. Die meisten Anhänger hat auch weiterhin die römisch-katholische Kirche. 15 070 Bürger bekannten sich zur Spaßreligion des Jediismus bekannt. Sie gaben sich als Anhänger der „Macht“ aus den Star-Wars-Filmen des US-Regisseurs George Lucas zu erkennen.

Rentnerklub: Handel mit radioaktivem Material vereitelt

Die tschechischen und slowakischen Polizisten haben gemeinsam einen geplanten Handel mit radioaktivem Material im Wert von einer halben Million Euro aufgedeckt. Sechs Slowaken und ein Tscheche seien verhaftet worden und müssten mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen, erklärte der slowakische Polizeipräsident Jaroslav Spišiak am Donnerstag in Bratislava. Chef der Bande sei ein 71-jähriger Rentner gewesen. Auch die anderen Verhafteten seien bereits betagt gewesen, weshalb man die Gruppe in den Ermittlungen unter dem Namen „Rentnerklub“ geführt habe, erklärte Spišiak. Das Material stammte der Polizei zufolge aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.

Institute der Akademie der Wissenschaften werden entsprechend der Forschungsresultate finanziert

Der Präsident der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Jiří Drahoš informierte am Donnerstag auf dem Kongress der Akademiker über die Umverteilung der finanziellen Mittel an die einzelnen Institute. Für die Verteilung der Gelder wird sich die Akademie auf die Gutachten ausländischer Experten berufen. Die besten Institute werden demzufolge mehr Gelder erhalten, als die schlechter bewerteten. Die Neuregelung soll Drahoš zufolge vorläufig in den Jahren 2012-2013 gelten. Sollten den Instituten die ihnen zugeteilten finanziellen Mittel nicht reichen, könnten einige Forschungsinstitute auch zusammengeschlossen werden, so Drahoš. Die Akademie wird im nächsten Jahr 4,6 Milliarden Kronen (184 Millionen Euro) zur Verfügung haben.

Tschechen fordern zur Aufrechterhaltung tschechischer Weihnachtssymbole auf

Mehr als 30.000 Tschechen schlossen sich dem im Internet veröffentlichen Aufruf zur Aufrechterhaltung der Tradition des tschechischen „Ježíšek“ (Christkind) an. Das Ziel des Aufrufs ist es, bei der Weihnachtswerbung in den Geschäften die Benutzung tschechischer Weihnachtssymbole zu propagieren. An die 20.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen die „Amerikanisierung“ des Weihnachtsfestes. Die Unterzeichner kritisieren die Verbreitung der Symbolik von Santa Claus auf Kosten des tschechischen Ježíšek. Die Initiatoren der Petition organisieren zudem Happenings zur Unterstützung der tschechischen Weihnachtssymbolik, die am Sonntagnachmittag mit einem Treffen vor dem Regierungsamt ihren Höhepunkt erreichen werden.

Tschechische Band Monkey Business tritt in Prager Lucerna auf

Beim traditionellen Weihnachtskonzert im großen Saal der Prager Lucerna tritt am Donnerstagabend die tschechische Band Monkey-Buisness auf. Als besonderes Highlight hat die Gruppe den Gästen neue originelle Bühnenoutfits versprochen. Weitere Gäste werden der slowakische Sänger Richard Müller sein, der sein neues Album „Eště“ vorstellen wird, sowie die Band „Pražský výběr II“ mit Michael Kocáb an der Spitze. Das Konzert beginnt um 20.30 im großen Saal des Lucerna-Kulturpalasts.

Tennis: Kvitová für Laureus World Sports Award nominiert

Die Wimbledon-Siegerin Petra Kvitová hat die Chance, den begehrten Laureus World Sports Award in zwei Kategorien zu gewinnen. Die tschechische Tennisspielerin wurde in der Kategorie „Laureus World Sportswoman of the Year“ nominiert, wo sie unter anderem gegen die deutsche Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch und die US-amerikanische Leichtathletin Carmelita Jeter antritt. Kvitová wurde zudem auch in der Kategorie „Laureus World Breakthrough of the Year“ nominiert, für die unter anderem auch der Sprinter aus Jamaika, Yohan Blake, und der südafrikanische Leichtathlet Oscar Pistorius ausgewählt wurden. Kvitová sagte, sie freue sich riesig über die Nominierung. Die Laureus-Sportpreise werden seit dem Jahr 2000 verliehen. Petra Kvitová ist die erste tschechische Sportlerin, die für einen Preis nominiert wurde. Die Auszeichnungen werden am 6. Februar in London verliehen.

Umfrage Goldener Ball: Čech vorläufig erster vor Jiráček

Der „Goldene Ball“ ist eine Umfrage, die vom Klub der tschechischen Sportjournalisten organisiert wird. Auf dem ersten Platz der Umfrage liegt vorläufig Torwart Petr Čech vom FC Chelsea. Der Torhüter der tschechischen Nationalmannschaft hat im Herbstteil des Wettbewerbs einen Vorsprung von nur fünf Punkten vor dem zweitplacierten Mittelfeldspieler von Viktoria Pilsen, Petr Jiráček. Auf Platz drei liegt der Stürmer David Lafata vom FK Baumit Jablonec. Petr Čech sagte, er würde eher auf einen der Kicker von Viktoria Pilsen als Sieger der Umfrage tippen. Der Nationaltorwart würdigte die Leistungen der Pilsner in der Champions League und vor allem den Aufstieg von Petr Jiráček. Čech hält den Mittelfeldspieler für eine Entdeckung der Saison.

Das Wetter am Freitag, 16.12.: Bedeckt, Regen oder Schnee, bis 7 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt mit Regenschauern. In Lagen über 600 Metern fällt Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius, in den 1000-Meter-Lagen um 2 Grad Celsius. Die Meteorologen warnen vor starkem Wind.