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Tschechien begeht am Dienstag und Mittwoch zwei christliche Feiertage

Tschechien begeht am Dienstag und Mittwoch zwei christliche Feiertage. Am Dienstag wird der beiden Slawenaposteln Kyrill und Method gedacht und am Mittwoch dann des böhmischen Reformators Jan Hus. Dazu finden im ganzen Land unterschiedliche kirchliche Feiern statt, die größte davon sind die „Tage des guten Willens“ im mährischen Wallfahrtsort Velehrad. Viele tschechische Arbeitnehmer haben die beiden freien Tage mit dem Wochenende zu einem Kurzurlaub verbunden.

Kyrill und Method haben den christlichen Glauben ins damalige Großmährische Reich gebracht. Der 5. Juli bezieht sich auf ihre Ankunft im Jahr 863. Der Hus-Feiertag erinnert an die Verbrennung des Reformators am 6. Juli 1415 in Konstanz.

Getränkehersteller KMV zieht präventiv weitere Chargen des Mineralwassers Aquila zurück

Der Getränkehersteller Karlovarské minerální vody (KMV) hat am Montag damit begonnen, präventiv weitere Chargen des Mineralwassers Aquila ohne Kohlensäure in 1,5-Liter-Flaschen vom Markt zu nehmen. Bei einer Charge vom 20. Mai dieses Jahres hatte die staatliche Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion (SZPI) in der vergangenen Woche das Bakterium E.coli festgestellt. KMV zieht nun alle Chargen zurück, die zwischen zwei Tiefenreinigungen im Mai entstanden sind. Dies geschehe, obwohl die Lebensmittelinspektion keine Mängel im Produktionsprozess der Firma gefunden hatte, wie es in einer Presseerklärung von KMV heißt. Die Verunreinigung des Mineralwassers Aquila Aqualinea war bei einer Routinekontrolle im Handel festgestellt worden.

Außenminister Schwarzenberg würdigt verstorbenen Otto von Habsburg

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat den verstorbenen Otto von Habsburg als „bedeutenden Europaabgeordneten“ und „interessanten Menschen“ gewürdigt, der sich schon als Jugendlicher gegen Hitler gestellt hatte. Wie alle Menschen habe der letzte Sohn des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn „seine Schwächen und Fehler“ gehabt, doch Hitlers Wesen habe Otto von Habsburg „von Anfang an durchschaut“, so Schwarzenberg gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Der tschechische Außenminister erinnerte zudem daran, dass Otto von Habsburg nicht nur österreichischer und ungarischer, sondern auch böhmischer Thronprinz war.

Otto von Habsburg ist am Montagmorgen im Alter von 98 Jahren in seinem Haus in Pöcking am Starnberger See gestorben. Er sei im Beisein seiner sieben Kinder friedlich eingeschlafen, wie seine Sprecherin mitteilte. Otto von Habsburg war lange Europaabgeordneter und Ehrenpräsident der Internationalen Paneuropa-Union. Von 1979 bis 1999 war er für die CSU im Europäischen Parlament. Nach der politischen Wende von 1989 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der mittelböhmischen Stadt Brandýs nad Labem / Brandeis, wo sein Vater Otto Karl I. seinen Familiensitz hatte.

Ex-Premier Jíři Paroubek plant Parteiwechsel

Der ehemalige Premierminister und Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten (ČSSD); Jíří Paroubek, überlegt zur Partei der nationalen Sozialisten (ČSNS) zu wechseln. Dies berichtet die Tageszeitung „Hospodářské noviny“ in ihrer Montagsausgabe. Die Partei, die derzeit nur etwa 300 Mitglieder hat, war in der Ersten Republik sehr populär, ihr prominentestes Mitglied war Edvard Beneš. Trotz der Namensähnlichkeit war sie keine faschistische Partei, sondern positionierte sich im Mitte-Links-Spektrum. Der derzeitige Parteivorsitzende Karel Janko äußerte gegenüber der „Hospodařské Noviny“ die Absicht, nächstes Jahr mit Jíří Paroubek als Spitzenkandidat im Kreis Ústí nad Labem / Aussig anzutreten. Paroubek will aber erst einmal seine Chancen prüfen. So plant er, vor dem Wechsel eine Umfrage durchführen zu lassen, um zu testen, wie die Wähler auf den Wechsel reagieren würden.

Verkehrsunternehmen Student Agency legt Berufung gegen Kartellstrafe ein

Das Verkehrsunternehmen Student Agency hat gegen eine Strafe des tschechischen Kartellamtes Berufung eingelegt. Das Unternehmen war zur Zahlung von umgerechnet 210.000 Euro verurteilt worden, weil es laut dem Amt seine dominante Stellung im Busverkehr zwischen Prag und Brno / Brünn missbraucht haben soll. So senkte Student Agency Ende 2007, Anfang 2008 den Preis für die einfache Fahrkarte auf der Strecke auf 50 Kronen, später 95 Kronen. Das Kartellamt interpretierte dies als gezielte Preissenkung, um den Konkurrenten Asiana vom Markt zu drängen. Student Agency wendet nun ein, dass Aktionspreise in der Passagierbeförderung nicht ungewöhnlich seien, wie ein Unternehmenssprecher am Montag der Nachrichtenagentur ČTK mitteilte.

Im Wallfahrtsort Velehrad beginnen „Tage des guten Willens“

Im mährischen Wallfahrtsort Velehrad hat am Montag eines der größten Kirchenfeste in Tschechien begonnen – die so genannten „Tage des guten Willens“. Bei dem zweitägigen Fest, an dem jedes Jahr Zehntausende von Pilgern teilnehmen, wird an die Ankunft der beiden Heiligen Kyrill und Method im Jahre 863 in Mähren erinnert. Höhepunkt der „Tage des guten Willens“ ist der Festgottesdienst am Dienstag, dem offiziellen tschechischen Kyrill-und-Method-Feiertag. Auf dem Programm stehen beispielsweise eine Ausstellung über den Seelsorgedienst in Gefängnissen und eine Präsentation zum Thema Sakralbauten in der Diözese Olomouc / Olmütz. Am Montagabend findet ein Konzert statt, dessen Erlös zu karitativen Zwecke gespendet wird.

Abgeordnetenhaus beschäftigt sich mit Gesundheits- und Rentenreform in Sondersitzung

Das Abgeordnetenhaus wird sich in einer Sondersitzung am 12. und 13. Juli mit den Reformen im Gesundheitswesen und des Rentensystems beschäftigen. Den Termin hat die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová, am Montag auf Antrag der Koalitionsparteien festgelegt. Die Abgeordneten werden die Gesetzesreformen in erster Lesung behandeln.

Tschechische Polizisten erneut in kroatischen Badeorten auf Streife

Tschechische Polizisten gehen dieses Jahr erneut in kroatischen Badeorten auf Streife. Kroatien ist eines der tschechischen Hauptreiseziele am Meer, und die tschechischen Polizisten sollen ihre kroatischen Kollegen bei der Kommunikation mit Urlaubern unterstützen. Im Rahmen eines Projektes von Interpol werden dieses Jahr zudem Polizisten aus der Slowakei, Österreich, Deutschland, Frankreich, Ungarn und erstmals auch aus Serbien in den kroatischen Badeorten erwartet. Wie die Tageszeitung Slobodna Dalmacija am Montag schrieb, seien je vier Polizisten aus Tschechien und der Slowakei bereits vor Ort eingetroffen. Die Gast-Sicherheitskräfte gehen in den jeweiligen Uniformen ihres Landes, aber ohne Waffen, auf die gemeinsamen Streifen mit den kroatischen Kollegen.

Tschechischer Regisseur gewinnt Preis beim Filmfestival der Meere von Dünkirchen

Der tschechische Filmemacher Steve Lichtag hat mit der Dokumentation „Die letzten Jäger“ beim weltweit ersten Festival für Filme über das Meer „Les écrans de la mer“ im nordfranzösischen Dunkerque / Dünkirchen am Sonntag den ersten Preis in der Kategorie für Filme über die Meeresberufe gewonnen. Der Film handelt von den letzten, traditionellen Waljägern der indonesischen Insel Lembata, und erzählt die Geschichte von Fischern, die zur Ernährung des Dorfes in einfachen Ruderbooten Potwale mit Harpunen jagen. Laut Jury, die von dem Ex-Admiral Laurent Mérer und Anne Quéméré, der einzigen Frau, die den Atlantik im Ruderboot überquert hat, angeführt wurde, zeichnet sich der Film vor allem durch sein Einfühlungsvermögen in traditionelle Lebensweisen und die Darstellung der Konfrontation mit den meist von westlichen Organisationen aufgestellten Zielen des Umweltschutzes aus.

Der 1954 in Znojmo / Znaim geborene Steve Lichtag wurde für seine Filme über Themen rund um die Ozeane und das Meer bereits mit etlichen Preisen auf Festivals vor allem in Tschechien und der Slowakei ausgezeichnet. Insgesamt waren 17 Filme für den Wettbewerb „Les écrans de la mer“ ausgewählt, der Hauptpreis wurde der französische Dokumentarist Charles Véron mit seinem Film „Posté a bord“ über das Leben von Seeleuten auf modernen Hochseefischereiflotte zugesprochen. Die zweite Ausgabe des Filmfestivals des Meeres ist für den März 2012 in Dünkirchen geplant.

Internationales Musikfestival „Smetanas Litomyšl“ geht zu Ende

Im ostböhmischen Litomyšl / Leitomischl endet am Montagabend das internationale Opernfestival. Beim abschließenden Galakonzert tritt eine der meistgefragten Koloratursopranistinnen der Gegenwart auf, die Südkoreanerin Sumi Jo. Sie wird unter anderem Arien aus den Opern von Giuseppe Verdi, Giacomo Meyerbeer und Charles Gounod singen. Die Sopranistin wird von der Prager Kammerphilharmonie unter der Leitung von Ondrej Lenárd begleitet. Auf dem Programm des Festivals „Smetanas Litomyšl“, das seit 1949 im Geburtsort von Bedřich Smetana veranstaltet wird, standen in diesem Jahr 28 Konzerte sowie Opern- und Ballettvorstellungen.

Das Wetter am Dienstag, 5. Juli: veränderlich bewölkt, bis 24 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, in weiten Teilen des Landes muss mit Schauern gerechnet werden, vor allem in Südwestböhmen auch mit Gewittern. Die Tagestemperaturen beginnen wieder zu steigen und erreichen in ihren Höchstwerten 20 bis 24 Grad Celsius, in den Bergen auf 1000 Meter Höhe bei 16 Grad Celsius.