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Gewerkschafter kritisieren geplante Mehrwertsteuer-Erhöhung und starten Kampagne „Öffnet eure Augen“

Der tschechische Gewerkschaftsdachverband (ČKMOS) hat die von der Regierung Nečas geplante Einführung des einheitlichen Mehrwertsteuersatzes von 20 Prozent scharf kritisiert. Der zudem geplanten Rentenreform stehe man durchaus positiv gegenüber, deren Finanzierung mittels der erhöhten Mehrwertsteuer und eines kapitalgedeckten Fonds aber lehne man ab, erklärten die Gewerkschafter am Samstag auf einem Treffen in Prag, an dem rund 1100 Mitglieder des Verbandes teilnahmen. Das neue Rentensystem, bei dem die Sozialversicherungszahler noch eine Zusatzversicherung abschließen sollen, sei eine Belastung vor allem für die ärmeren Menschen. Vielen würde bei dieser erhöhten Rentenvorsorge kaum noch Geld zum Leben bleiben, monierten die Gewerkschafter. Gewerkschaftschef Jaroslav Zavadil gab bekannt, dass die Gewerkschafter mit dem Ende des Treffens zugleich die Kampagne „Öffnet eure Augen“ starten werden, in der auf alle Probleme, die die Rentenreform in sich birgt, aufmerksam gemacht werde. Diese Kampagne werde in den nächsten Tagen und Wochen noch medial hochgefahren, das Motto der Kampagne wird auch auf großen Schautafeln und im sozialen Netzwerk Facebook zu sehen sein, so Zavadil.

Tschechen wollen in Dresden gegen Neonazis auftreten – Polizei überwacht Grenzverkehr

Neonazistische Gegner aus dem nordböhmischen Kreis Ustí nad Labem / Aussig sind am Samstag nach Dresden gereist, um an einer Demonstration gegen einen neonazistischen Aufmarsch teilzunehmen. Mit der Demonstration und einer Menschenkette wollten Dresdner Bürger und Gleichgesinnte aus dem Umland den Aufmarsch ein weiteres Mal blockieren und ein Zeichen gegen Neonazismus, Rassismus und Gewalt setzen. Jedes Jahr wird in der Sächsischen Landeshauptstadt der Zerstörung Dresdens durch anglo-amerikanische Bomber am 13. Februar 1945 gedacht. Den jeweiligen Jahrestag missbrauchen deutsche Neonazis jedoch immer wieder für die Propagierung ihres pro-faschistischen Gedankenguts. Die Rechtsradikalen bezeichnen die Zerstörung der Stadt, bei der 25.000 Menschen ums Leben kamen, auch als Bomben-Holocaust gegen das deutsche Volk.

Neben den Antifaschisten aus Böhmen planten auch tschechische Neonazis, am Samstag nach Dresden zu reisen. Die tschechische Polizei hat daher mehrere Dutzend Einsatzkräfte abgestellt, um Züge und Straßenfahrzeuge in Richtung Dresden noch strenger als sonst zu überwachen.

Wegen großem Schlagloch wurde größte Höhle in Tschechien entdeckt

Höhlenforscher haben in Rudice im Mährischen Karst offenbar den tiefsten Schlund der Tschechischen Republik entdeckt. Ersten Schätzungen zufolge soll die Höhle 185 bis 200 Meter tief sein. Sie wird Tumperek heißen, in Anlehnung an den gleichnamigen Berg, der in unmittelbarer Nähe liegt. Die Höhle wurde durch einen Zufall entdeckt – auf der darüber liegenden Straße hatte sich durch Auswaschung ein großes Schlagloch gebildet. Bei den nachfolgenden Straßenarbeiten wurde ein vier Quadratmeter großer Hohlraum unter der Asphaltfläche festgestellt.

Berlinale: Tschechischer Film „Nesvatbov“ gewinnt Leserpreis des Tagesspiegels

Der tschechische Dokumentarfilm „Nesvatbov“ hat auf der Berlinale in Berlin den Preis der Leser des Tagesspiegels erhalten. Das wurde am Samstag auf der Webseite des populären Filmfestivals bekanntgegeben. Den Preis für den besten Streifen in der außerhalb der offiziellen Festivalwertung geführten Sektion Forum hat eine neunköpfige Jury vergeben, der allesamt Leser des Tagesspiegels angehörten. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 3000 Euro dotiert.

Der Film „Nesvatbov“ handelt vom Leben in dem slowakischen Dorf Zemplínske Hámre, in dem der eigenwillige Gemeindevorsteher – ein verdienter General – mit allen Mitteln versucht, das Leben im Dorf aufrechtzuerhalten. Da im Ort sehr viele Ledige leben, sieht es der Gemeindevorsteher mit finanziellen Versprechungen und allerlei Tricks darauf ab, die Einwohner für eine kinderfreudige Nachwuchs- beziehungsweise Familienplanung zu gewinnen.

Eisschnelllauf: Sáblíková gewinnt 5000 Meter in Salt Lake City mit Weltrekord

Die tschechische Doppel-Olympiasiegerin im Eisschnelllauf, Martina Sáblíková, hat am Freitag einen neuen Weltrekord über 5000 Meter aufgestellt. Das Weltcuprennen in Salt Lake City gewann sie in der phantastischen Zeit von 6:42,66 Minuten, womit sie ihren eigenen Rekord um fast drei Sekunden verbesserte. Mit 4,37 Sekunden Rückstand kam die Deutsche Stephanie Beckert als Zweite ins Ziel und gab damit die Führung im Langstrecken-Weltcup an ihre tschechische Rivalin ab. Vor dem abschließenden Weltcup-Rennen Anfang März in Heerenveen führt nun Sáblíková die Weltcup-Wertung mit fünf Punkten Vorsprung auf Beckert an.

Alpine Ski-WM: Záhrobská nur Zwölfte im Spezialslalom

Bei der Alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen hat am Samstag auch die größte tschechische Medaillenhoffnung nicht gestochen. Šarka Záhrobská, die bei den letzten drei Weltmeisterschaften seit 2005 immer einen Podestplatz im Spezialslalom der Damen erreicht hatte, belegte diesmal in ihrer Paradedisziplin nur den 12. Platz. Neue Weltmeisterin wurde die Österreicherin Marlies Schild. Nach dem ersten der beiden Läufe lag Ex-Weltmeisterin Záhrobská sogar nur auf dem 15. Rang. Die Endplatzierung ist für die 26-Jährige eine große Enttäuschung, sie entspricht andererseits aber ihrem gegenwärtigen Leistungsniveau.

Eishockey-Extraliga: Trinec holt Präsidenten-Pokal – Brünn spielt Play-out

Am Freitagabend sind in der tschechischen Eishockey-Extraliga die letzten wichtigen Entscheidungen in der Hauptrunde der laufenden Saison gefallen. Nach seinem 4:0-Heimsieg über Pilsen steht der HC Oceláři Třinec als Sieger der Vorrunde fest. Die Schlesier gewannen damit zum ersten Mal den begehrten Präsidenten-Pokal. Budweis und Pardubice qualifizierten sich nach Siegen in der Overtime als Fünfter und Sechster für das Play-off-Viertelfinale. Budweis schlug zu Hause Karlsbad mit 2:1 nach Penalty-Schießen, Pardubice gewann 3:2 nach Verlängerung in Zlín. Slavia Prag blieb nach der 0:1-Niederlage in Mladá Boleslav nur der undankbare siebte Platz. Damit empfangen die Prager zum Auftakt der Pre-Play-offs am kommenden Mittwoch Karlsbad oder Litvínov. Vierter Teilnehmer der Play-off-Vorrunde ist Pilsen. Kometa Brünn hingegen nutzte der 5:1-Auswärtssieg in Kladno nichts mehr. Die Mähren müssen zusammen mit Sparta Prag, Kladno und Mladá Boleslav in den Play-outs gegen den Abstieg spielen.

Alle Ergebnisse des 51. Spieltags: Třinec – Pilsen 4:0, Litvínov – Liberec 4:3, Zlín – Pardubice 2:3 n.V., Budweis – Karlsbad 2:1 n.P., Sparta Prag – Vítkovice 2:4, Mladá Boleslav – Slavia Prag 1:0, Kladno – Brünn 1:5.

Neuschnee und Glatteis erschweren Verkehr auf Tschechiens Straßen

Neue Schneefälle und Glatteis haben am Samstagmorgen und -vormittag zu Verkehrsbehinderungen in ganz Tschechien geführt. Bei einem Verkehrsunfall im südböhmischen Milevsko starb ein älterer Mann. Auf verschneiter Straße kam eine Autofahrerin mit ihrem Citroen ins Schleudern und prallte gegen einen entgegenkommenden Pkw. Dabei wurden drei Personen verletzt, davon der ältere Mann so schwer, dass er auf dem Transport ins Krankenhaus verstarb. Der Wagen eines an der Unfallstelle zu Hilfe eilenden Autofahrens wurde von einem nachfolgenden Fahrzeug gerammt. Zum Glück wurden bei dem zweiten Zusammenprall keine weiteren Menschen verletzt.

Der Neuschnee beeinträchtigt das Autofahren vor allem auf den Straßen in Mittel- und Südböhmen und auf der Böhmisch-Mährischen Höhe. In Zentral- und Nordmähren hielten die Schneefälle auch noch am Samstagmittag an. Auf den Straßen im böhmischen Riesen- und Isergebirge wird vor allem vor Glatteis gewarnt.

Das Wetter am Sonntag: bedeckt, teils neblig, um null Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien vorwiegend bedeckt, örtlich kann es auch Nebel geben. Es heitert nur gelegentlich auf. Die Tageshöchstwerte liegen um den Gefrierpunkt, sie bewegen sich zwischen -3 und 1 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen sie lediglich -4 Grad Celsius.