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Präsident Klaus in Nürnberg: Der Euro war eine falsche Idee

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat die europäische Gemeinschaftswährung erneut scharf kritisiert. „Der Euro war eine falsche Idee, ganz klar“, sagte Klaus am Donnerstag in Nürnberg. Für Tschechien sei es sehr positiv, dass man diese Währung nicht habe, ergänzte Klaus, der als entschiedener EU-Skeptiker gilt. Vor ein paar Monaten hatte er den baldigen Beitritt Tschechiens zum Euro-Raum erneut abgelehnt. Näher begründen wollte er seine kritische Haltung bei der Vorstellung seines Buches „Europa?“ in Nürnberg aber nicht. Klaus meinte lediglich, dass die Existenz des Euro für Länder wie Griechenland, Irland und Portugal eine Tragödie sei.

Tschechien hat sich mit dem EU-Beitritt 2004 grundsätzlich verpflichtet, mittelfristig an der Währungsunion teilzunehmen. Derzeit gilt nur für Dänemark und Großbritannien eine vertragliche Ausnahmeregelung.

Affäre ABL: Detektivkanzlei soll angeblich ODS-Politiker observiert haben

Der tschechische Verkehrsminister Vít Bárta steckt wegen der vermutlichen Observierung von Politikern durch die Detektivkanzlei ABL in Erklärungsnot. Die Firma ABL hat Bárta 1998 zusammen mit seinem Bruder gegründet, im Frühjahr 2010 trat Bárta seine Besitzanteile ab und wechselte in den Aufsichtrat von ABL. Jetzt kursierende Informationen, dass ABL vor Jahren ODS-Politiker observiert habe, betrachten die Bürgerdemokraten (ODS) als ein Problem. Führende Sozialdemokraten (ČSSD) haben diese Informationen als „sehr ernst“ und „beunruhigend“ bezeichnet. Falls die Polizei den Verdacht der Observierung von Politikern durch die Firma ABL bestätigt, dann sollte Bárta seinen Rücktritt erwägen, schrieb Sozialdemokratenchef Bohuslav Sobotka der Nachrichtenagentur ČTK – als Reaktion auf eine entsprechende Veröffentlichung in der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ am Donnerstag. Bárta teilte gegenüber ČTK mit, dass er sich zu dieser Affäre nicht weiter äußern werde.

Verteidigungsressort will durch Verkauf von Inventar 90 Millionen Euro erzielen

Das tschechische Verteidigungsministerium will seinen ramponierten Ruf wieder etwas aufpolieren. Mehrere Finanzskandale in der Armee des Landes haben das Ansehen des Ressorts beschädigt, jetzt soll durch zahlreiche Verkäufe wieder Geld zurückgeholt werden. In diesem Jahr will das Ressort unter anderem 36 Kampfflugzeuge vom Typ L-159 Alca, über tausend nicht mehr gebrauchte Armeewohnungen sowie weitere Immobilien und mobiles Inventar verkaufen. Bei diesen Verkäufen rechne man mit Gesamteinnahmen von bis zu 90 Millionen Euro, erklärten Verteidigungsminister Alexandr Vondra und der Generalsekretär des Ministeriums, Jan Vylita, am Donnerstag in Prag. Am Kauf der Flugzeuge seien zwei Länder interessiert, eines davon sei der Irak, ergänzte Vondra.

Sportdachverband wird Struktur von Lotteriegesellschaft Sazka nicht ändern

Der tschechische Sportdachverband (ČSTV) wird die Struktur der verschuldeten Lotteriegesellschaft Sazka nicht grundlegend ändern. Das teilte Verbandspräsident Pavel Kořan in einer Erklärung mit, die nach der Sondersitzung des Exekutivkomitees des ČSTV am Mittwochabend veröffentlichte wurde. Der Verband ist der Hauptaktionär von Sazka, er hält rund 68 Prozent der Aktien der Lotteriegesellschaft.

Einige Mitglieder des ČSTV-Exekutivkomitees sind anderer Meinung als Kořan. Der Präsident des Tennisverbandes, Ivo Kaderka, bezeichnete die Sitzung als Zeitverlust und die vorgelegten Dokumente als schändlich. Das Exekutivkomitee lehnte es ferner ab, eine Sonderversammlung des Sportdachverbands einzuberufen. Das wiederum kritisierte der Chef des Ruderverbandes und Vizechef des tschechischen Olympischen Komitees, Jiří Kejval. Zur Lösung der finanziellen Probleme bei Sazka hat der ČSTV drei Angebote von Investoren erhalten. Das vom Sportdachverband bevorzugte Angebot bezeichnete der Wirtschaftsrat des Tschechischen Olympischen Komitees (ČOV) als die schlechteste Variante.

Schulminister Dobeš kritisiert die ČSTV-Entscheidung zu Sazka

Der Minister für Bildung, Jugend und Sport, Josef Dobeš, hat den Tschechischen Sportdachverband (ČSTV) für dessen Entscheidung in Bezug der Lotteriegesellschaft Sazka scharf kritisiert. Nach der vierstündigen Sondersitzung seines Exekutivkomitees hatte der Verband beschlossen, das Angebot zu akzeptieren, in dem die Besitzverhältnisse an der Gesellschaft Sazka nicht berührt werden. Es ist das Angebot des Unternehmers Martin Ulčák, der dank seiner Finanzspritze lediglich erwarte, an den zukünftigen Gewinnen von Sazka entsprechend zu partizipieren. Die Angebote der Firmen Penta und Synot, die andere Wettbüros betreiben, sahen auch den Kauf des Mehrheitsanteils von Sazka vor. Minister Dobeš bezeichnete die Entscheidung des Sportdachverbands als eine „Konservierung des kritischen Zustands von Sazka“ und als eine „Stärkung der alten Strukturen.“

Tschechien gewährt ukrainischem Ex- Minister Danilischin politisches Asyl

Der ehemalige ukrainische Wirtschafsminister Bohdan Danilischin hat in Tschechien politisches Asyl erhalten. Das bestätigte das tschechische Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage gegenüber Medien. Danilischin wurde im Oktober aufgrund eines internationalen Haftbefehls in Prag festgenommen. Der Ex-Minister wird in der Ukraine des Amtsmissbrauchs bei den Verhandlungen zu öffentlichen Aufträgen beschuldigt. Laut Danilischin aber seien sämtliche Beschuldigungen gegen ihn politisch motiviert. Der jetzige ukrainische Staatspräsident Janukowitsch nutze, so Danilischin, alle Mittel, um mit der ukrainischen Opposition abzurechnen. Danilischin war Mitglied der Tymoschenko-Regierung.

Tscheche und Deutscher werden nach Tankschiff-Unglück im Rhein vermisst

Nach einem Tankschiff-Unglück am Donnerstag auf dem Rhein nahe des Loreleyfelsens werden zwei von vier Besatzungsmitgliedern immer noch vermisst. Einer der beiden Vermissten ist laut Presseagentur AFP ein Tscheche. Der zweite Vermisste ist ein Deutscher. Zwei weitere Bootsmänner konnten am frühen Morgen kurz nach der Havarie verletzt an Land gebracht werden. Das Tankschiff mit gefährlicher Schwefelsäure an Bord ist gekentert. Helfer suchten den ganzen Donnerstag bei St. Goarshausen fieberhaft nach den zwei vermissten Besatzungsmitgliedern, die Hoffnung auf eine Rettung schwanden jedoch stündlich. Wegen des Hochwassers und der starken Strömung gestaltete sich der Einsatz von Polizei und Feuerwehr teils schwierig. Die Bergung des im Rhein gekenterten Tankmotorschiffs könnte möglicherweise Wochen dauern, hieß es.

Zahl der Verkehrstoten in Tschechien so niedrig wie zuletzt im Jahr 1961

Betrunkene Fahrer haben im vergangenen Jahr in Tschechien mehr als 5000 Verkehrsunfälle verursacht. Dabei wurden 102 Personen getötet. Gegenüber dem Jahr 2009 aber ist die Zahl der Unfälle, die unter Alkoholeinfluss zustande kam, um zwölf Prozent gesunken. Insgesamt wurden von der Polizei im letzten Jahr etwas über 75.500 Verkehrsunfälle registriert, bei denen 753 Menschen starben. Das ist die geringste Zahl an Verkehrstoten seit den Jahr 1961. Die Gesamtzahl der Unfälle ist allerdings um ein Prozent höher als im Jahr 2009, gab die Leitung der Verkehrspolizei am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Häufigste Unfallursache sei die schlechte Fahrweise der Fahrzeuglenker, hieß es.

Mexikanischer Tenor Lomelí singt zur Konzerthaus-Eröffnung in Zlín

Der junge mexikanische Opernstar David Lomelí wird anlässlich der Eröffnung eines neuen Konzerthauses im mährischen Zlín ein Konzert geben. Im neu erbauten Kongresszentrum wird die Zlíner Bohuslav-Martinů-Philharmonie von nun an ihren Sitz haben. In Zlín wird Lomelí gemeinsam mit der slowakischen Sopranistin Eva Hornyáková Arien aus den Opern von Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi, Giacomo Pucccini und Charles Gounod singen. Die Zlíner Philharmoniker werden unter der Leitung ihres Chefdirigenten Stanislav Vavřínek spielen. In der Staatsoper Prag hat der junge Tenor im vorigen Jahr sein erstes Konzert in Tschechien gegeben.

Wasserturm in Kolín wird zum tschechischen Kulturdenkmal erklärt

Der ehemalige Wasserturm im mittelböhmischen Kolín wurde zum tschechischen Kulturdenkmal erklärt. Diese Entscheidung hat das Kulturministerium getroffen, informierte der Bürgermeister von Kolín, Vít Rakušan, am Donnerstag die Medien. Fortan könne die Stadt den Wasserturm, dessen Gebäude momentan leer steht, nur noch einschränkt nutzen, hieß es. Der Turm ist eine der Dominanten der Stadt, er wurde 1930 von den Architekten František Janda und Jan Hráský erbaut. Nach Informationen des Kolíner Rathauses wird erwogen, in naher Zukunft auch die Wasserspeicher in Pečky und in Poděbrady zu Kulturdenkmälern zu erklären.

Meteorologen warnen weiter vor Hochwasser in ganz Böhmen

Das tschechische Hydrometeorologische Institut hat am Donnerstag erneut vor einer zunehmenden Hochwassergefahr in ganz Böhmen gewarnt. Wegen des anhaltenden Tauwetters in Kombination mit Regenfällen werden die Pegel der Flüsse und Bäche kräftig steigen – in den Kreisen Pilsen und Ústí nad Labem / Aussig sogar bis zur höchsten Warnstufe drei. In den Flussläufen der oberen Berounka, der Cidlina und der Ohre / Eger steigt das Wasser gegenwärtig am schnellsten. Für die Elbe dagegen gilt vorläufig noch die niedrigste Warnstufe eins. Die derzeitigen Plusgrade in Tschechien sollen der Wetterprognose zufolge noch bis Anfang nächster Woche anhalten.

Eishockeynationalspieler Barinka wechselt nach Jaroslavl in die KHL

Der tschechische Eishockeynationalspieler Michal Barinka verlässt den tschechischen Extraligaverein HC Vítkovice Steel. Barinka wird ab sofort für den russischen KHL-Klub Lokomotiv Jaroslavl spielen, der vom tschechischen Trainer Vladimír Vůjtek trainiert wird. Darüber informierte die Regionalzeitung „Moravskoslezský deník“ in ihrer Donnerstagsausgabe. Der 26-jährige Barinka gehörte zum tschechischen Team, das voriges Jahr in Deutschland den WM-Titel gewann. Beim HC Vítkovice bestritt der Verteidiger seine fünfte Saison. Zuvor spielte Barinka für den NHL-Klub Chicago Black Hawks.

VfB Stuttgart an Verpflichtung des Tschechen Pospěch interessiert

Der deutsche Bundesligist VfB Stuttgart liebäugelt mit einer Verpflichtung des tschechischen Verteidigers Zdeněk Pospěch. Der 32 Jahre alte Pospěch könnte die VfB-Probleme auf der rechten Abwehrseite lösen. Der tschechische Nationalspieler steht seit drei Jahren beim FC Kopenhagen unter Vertrag und soll um die zwei Millionen Euro kosten. Er sei einer der Spieler, den man sich zuletzt angeschaut habe, sagte VfB-Manager Bobic.

Das Wetter am Freitag: bedeckt, regnerisch, bis 10 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien zunächst bedeckt mit vereinzelten Regenfällen. Im Tagesverlauf lassen die Niederschläge und die Bewölkung allmählich nach. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 10 Grad, in Höhenlagen um 1000 Meter bei 5 Grad Celsius.