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Tschechien will Serbien bei seinen Bemühungen um einen EU-Beitritt helfen

Die Tschechische Republik ist bereit, Serbien ihre Unterstützung bei den Verhandlungen und Vorbereitungen für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu gewähren. Das sagte Premier Nečas nach einem Treffen mit seinem serbischen Amtskollegen Mirek Cvetkovič in Prag. Tschechien unterstütze die Integrationsbemühungen Serbiens und hoffe, dass dies zu einem Kandidatenstatus für das Land führe, ergänzte Nečas. Nach Vorstellungen des tschechischen Premiers könne Prag bei der Schulung von Diplomaten und anderen Fachkräften sowie bei der Beantragung von Geldern aus den EU-Fonds behilflich sein.

Die EU-Kommission hatte in der vergangenen Woche kritisiert, die Reformen in Serbien schritten nicht schnell genug voran.

Wahlbetrug: In Český Těšín und Roudnice müssen die Kommunalwahlen wiederholt werden

Die Kommunalwahlen in der tschechisch-polnischen Grenzstadt Český Těšín (Teschen) sind wegen Wahlbetrugs ungültig und müssen wiederholt werden. Das hat am Montag das Kreisgericht in Ostrau entschieden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Dutzende Wahlberechtigte mit Geldbeträgen von umgerechnet bis zu 28 Euro bestochen wurden, die Lokalpartei „SOS für Teschen“ zu wählen. Neuwahlen müssen in der gesamten 26.000-Einwohner-Stadt ausgerichtet werden. SOS-Spitzenkandidat Marian Kuš hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Schon im vergangenen Jahr hatte ein Gericht den früheren Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes StB zu einer Strafe von rund 4000 Euro verurteilt, da er das Überprüfungsdokument über Tätigkeiten während des Kommunismus gefälscht hatte.

Auch in einem Wahlbezirk der Stadt Roudnice nad Labem müssen die Kommunalwahlen wiederholt werden, wie am Montag das Kreisgericht in Ústí nad Labem / Aussig entschied. Auch hier war es zu massiver Wählerbeeinflussung sogar direkt im Wahllokal gekommen.

Wissenschaftler haben das Grab des Astronomen Tycho Brahe geöffnet

Ein Team tschechischer und dänischer Wissenschaftler ist seit Montagvormittag damit beschäftigt, das Grab des Astronomen Tycho Brahe in der Prager Teyn-Kirche zu öffnen. Die Forscher sind bereits auf die Knochen des dänischen Astronomen bzw. seiner Frau gestoßen. Eine Untersuchung der Knochen und Haare Brahes soll Aufschluss über dessen Todesursache geben. Brahe diente im 16. Jahrhundert am Hof Kaiser Rudolf II. in Prag. Im Jahre 1601 soll er nach Problemen mit Nierensteinen gestorben sein. Frühere Untersuchungen wiesen jedoch eine hohe Konzentration von Quecksilber in den sterblichen Überresten nach. Forscher spekulieren bereits seit längerem, dass Brahe möglicherweise vergiftet wurde.

Bis Donnerstag soll die Untersuchung der Proben aus Tycho Brahes Körper abgeschlossen sein. Am Freitag sollen die Ergebnisse bekannt gegeben werden.

Korruptionsaffäre um Barták: Vorwürfe gegen Ex-US-Botschafter Cabaniss

Im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um den stellvertretenden Finanzminister Martin Barták wurden Vorwürfe gegen den früheren US-Botschafter in Tschechien William Cabaniss erhoben. Cabaniss, der heute Aufsichtsratsvorsitzender des Lkw-Herstellers Tatra ist, hatte die Affäre am Freitag ins Rollen gebracht. Barták soll 2008 in seiner damaligen Funktion als stellvertretender Verteidigungsminister angeboten haben für eine Million US-Dollar Probleme bei einem großen Rüstungsauftrag für Tatra zu lösen, so Cabaniss. Der Chef der Firma Praga Export Petr Ptaček behauptete gegenüber der Zeitung Právo, mit dieser Beschuldigung wolle Cabaniss nur von eigenen Straftaten ablenken. Cabaniss habe bereits als US-Botschafter für den Tatra-Konzern Lobby-Arbeit betrieben. Zudem sei es „schockierend“, dass er den Bestechungsversuch erst nach fast drei Jahren öffentlich mache, so Praga-Cef Ptaček. Er wies dabei zugleich Spekulationen zurück, dass das angeblich von Barták geforderte Schmiergeld für Praga bestimmt gewesen sei.

Finanzminister Kalousek knüpft Schicksal der Regierung an Rentenreform

Finanzminister Kalousek rechnet mit einer Einigung der Regierung auf eine Rentenreform in der ersten Jahreshälfte 2011. Sollte sich das Kabinett nicht auf die Einführung eines neuen Rentensystems einigen, könnte es in dieser Form nicht bestehen bleiben. Er selbst verliere in diesem Fall die Motivation als Finanzminister weiterzuarbeiten. Ähnlich habe sich auch Premier Nečas geäußert, behauptet Kalousek in einem Interview für die Tageszeitung Hospodářské noviny. Zur Finanzierung einer umfassenden Rentenreform plädiert Kalousek für die Einführung eines einheitlichen Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent.

Ministerium bereitet gesetzliche Änderungen für den Arbeitsmarkt ab 2012 vor

Den Arbeitsmarkt in Tschechien erwarten ab 2012 einige Veränderungen. So soll für Arbeitgeber die Pflicht entfallen, freie Plätze den Ämtern melden zu müssen. Zugleich sollen sich die Personalabteilungen der Firmen mehr bei der Umschuldung der Bewerber engagieren, sagte der stellvertretende Arbeits- und Sozialminister Šiška aus Anlass des 20. Jubiläums der staatlichen Arbeitspolitik. Private Umschulungsagenturen sollen darüber hinaus nur eine staatliche Unterstützung erhalten, wenn der betreffende Bewerber auch tatsächlich einen Arbeitsplatz erhalten hat.

Tschechien gewinnt Schiedsverfahren gegen kanadische Firma FPS

Die Tschechische Republik hat das Schiedsverfahren im Streit mit der kanadischen Firma Frontier Petroleum Services gewonnen. Das Unternehmen hatte vom tschechischen Staat rund 40 Millionen Euro Entschädigung gefordert für eine gescheiterte Investition von acht Millionen Euro in den Flugzeughersteller LET. Finanzminister Kalousek wertete die Entscheidung des Schiedsgerichts im niederländischen Haag als Erfolg seiner Politik. Auf diese Weise spare der Steuerzahler Milliarden von Kronen, so Kalousek.

Kreisamt zieht Baugenehmigung für zweite Produktionshalle von Hyundai zurück

Das Kreisamt von Ostrau / Ostrava hat die Baugenehmigung für die zweite Produktionshalle des Autoherstellers Hyundai in Nošovice zurückgezogen. Die Entscheidung zur Erteilung der Baugenehmigung enthalte eine Reihe von Fehlern, meldet die Presseagentur ČTK unter Berufung auf das Amt. Ein Sprecher von Hyundai zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass man den Zeitplan einhalten kann. Das Unternehmen plant im kommenden Jahr die Einführung einer dritten Schicht; weitere 1000 Mitarbeiter sollen eingestellt werden. Hyundai will insgesamt rund 143 Millionen Euro in die neue Produktionshalle für Getriebe investieren.

Täter fahren mit dem Auto in einen Juwelierladen und erbeuten 600.000 Euros

Im Kurort Marienbad (Mariánské Lázně) haben in der Nacht auf Montag unbekannte Täter ein Juweliergeschäft ausgeraubt und umgerechnet über 600.000 Euro erbeutet. Die Täter sind mit ihrem Wagen in den Kolonnadenbereich eingebogen, wo sich der Juwelierladen befindet, und sind rückwärts in die Auslage gefahren. Anschließend sind die Täter mit ihrem Wagen geflüchtet. Weitere Details wollte die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen noch nicht mitteilten. Bereits vor vier Jahren war dasselbe Juweliergeschäft auf die gleiche Weise ausgeraubt worden.

Fußball-Gambrinus-Liga: Ergebnisse vom 16. Spieltag

Am 16. Spieltag der ersten tschechischen Fußballliga fanden am Sonntag vier Spiele statt. Zbrojovka Brno / Brünn siegte im Kellerduell bei Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe mit 3:2. Die Bohemians 1905 aus Prag gewannen zu Hause gegen Aufsteiger Hradec Králové / Königgrätz mit 1:0. Der FK Jablonec / Gablonz besiegte Sigma Olomouc / Olmütz mit 3:2. Příbram und Teplice / Teplitz trennten sich 1:1 Unentschieden. Spitzenreiter bleibt weiterhin Viktoria Plzeň / Pilsen, das bereits am Samstag nicht über ein 1:1 gegen Liberec / Reichenberg hinauskam. Der amtierende Meister und Verfolger Sparta Prag konnte aber durch ein 2:0 beim FC Slovácko den Rückstand auf sieben Punkte verkürzen.

Die letzte Begegnung des 16. Spieltags findet erst am Montagabend statt. Dynamo České Budějovice / Budweis trifft auf den FK Mladá Boleslav / Jungbunzlau.

Das Wetter am Dienstag, 16. November:

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, mit Regen ist vor allem im Westen und Nordwesten zu rechnen. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Westen und 12 Grad Celsius im Osten des Landes.